Konferenzen

 

Absprachen auf der 2. Woloshin-Konferenz vom 22.-23.2.1997 in Braunschweig

 

Nach eingehenden Diskussionen in Arbeitsgruppen und im Plenum sind die folgenden Verabredungen getroffen worden:

Zur politischen Situation

Nach einem Referat zur derzeitigen politischen Situation (siehe Anlage ) und einer ausführlichen Diskussion über die Konsequenzen für den CVJM wurde folgendes Vorgehen beschlossen:

1.   Wir werden mit unserer Arbeit zunächst so weitermachen wie bisher.

2.   Wenn unsere Arbeit in Woloshin von staatlicher Seite eingeschränkt oder reglementiert wird, oder wenn die Personen, mit denen wir zur Zeit dort zusammenarbeiten ausgewechselt werden, ist ein neuer Sachstand erreicht. Dann muß über eine Weiterführung der Arbeit neu beraten werden.

3.   Wir werden uns im Land mit politischen Äußerungen zurückhalten.

 Zu Transporten und Projekten

1.   Sollte sich herausstellen, daß die jetzt bekanntgewordenen Zollbestimmungen nicht umgangen werden können, werden die Hilfstransporte voraussichtlich eingestellt werden müssen.

2.   Der CVJM Eberstadt wird am 8.3. mit einem Transport einen „Probelauf“ durchführen und anschließend berichten. G.g.f. muß danach eine „Sondersitzung“ der „AG Transporte“ abgehalten werden.

3.   Die folgenden Transporte sind geplant:

*     7.3. CVJM Darmstadt-Eberstadt

*     1.5. CVJM Auf der Vogelfluglinie

*     9.5. CVJM Bad Zwischenahn

*     22.5. CVJM Wilhelmshaven

*     26.9. oder 2.10. Kleidung für den Second-Hand-Laden mit dem THW Emden

*     Oktober CVJM Auf der Vogelfluglinie.

4.   Auch in diesem Jahr wird es wieder eine Sammlung von Kinderkleidung für den Second-Hand-Laden geben. Die Unterlagen sollen schon vor dem Sommer zur Verfügung stehen. (siehe Anlage ). Im Zusammenhang mit dem Second-Hand-Laden wird beschlossen, daß das Geld, was nicht für den Transport der Kinder gebraucht wird, für Kinder- und Jugendarbeit in Belarus benutzt werden soll.

5.   Das Projekt Dory läuft weiterhin sehr gut. Die Kirche ist finanziert. Vom 15.-26.5. wird eine weitere Aufbaufreizeit stattfinden. Es werden dafür noch Kleinbusse gesucht. (Inzwischen haben der CVJM Apen und der CVJM Wilhelmshaven ihre Busse zur Verfügung gestellt.) Voraussichtlich am 26. Oktober wird die Kirche  feierlich eingeweiht. Das Friedensnetz-Büro wird zu diesem Anlaß wahrscheinlich vom 22.-28.10.97 eine Sonderreise anbieten.

Zur Aktion „Urlaub vom verstrahlten Alltag 1997“

1.   Der Transport der Kinder soll wie im letzten Jahr wieder durch die Firma Reichert durchgeführt werden. Die Organisation läuft wieder über das Friedensnetz-Büro. Der CVJM Emden wird wahrscheinlich wieder mit einem Bus der Stiftung in Minsk fahren.

2.   Klaus Kobs erstellt eine Gesamtübersicht  (siehe Anlage) aller Gruppen einschließlich der Wünsche für die BetreuerInnen. Er versucht möglichst vor der Reise am 8.3. alle schwierigen Fragen zu klären.

3.   Auf Grund von kritischen Anfragen an die Aktion im CVJM Apen hat Klaus Kobs die Begründungen für die Aktion aufgeschrieben, sie sollen allen Vereinen zur Verfügung stehen. (siehe Anlage )

Zur Situation im CVJM Belarus und im CVJM Woloshin

1.   Zur Zeit gibt es drei Vereine in Belarus und eine „leere Hülle Nationalverband“. Die drei Vereine (Lida, Molodetschno, Woloshin) wollen in die leere Hülle schlüpfen, dann muß kein neuer Nationalverband registriert werden. Es gibt eine durchaus positive Entwicklung im Land. Neugründungen stehen in Brest und Grodno bevor. Klaus M. Janßen, der zur Zeit die Field Group No. 5 Belarus des europäischen CVJM leitet, wird am Ende des Jahres von diesem Amt zurücktreten. Klaus Kobs soll dann den deutschen CVJM vertreten.

2.   Nikolai Byako geht davon aus, daß bis zum Sommer die strukturelle und organisatorische Situation des Nationalverbandes positiv geklärt ist.

3.   Sowohl Nikolai Byako aus Minsk, der den Aufbau der CVJM Arbeit in Belarus im Auftrag des europäischen CVJM koordiniert, als auch Inga Malaschkewitsch aus Woloshin nehmen, bzw. werden an dem Programm „Training the Trainers“ des europäischen CVJM teilnehmen.

4.   Im Herbst dieses Jahres wird TEN SING Woloshin mit 20 Personen durch TEN SING Braunschweig für 10 Tage nach Braunschweig eingeladen.

5.   Vom 31.7. - 8.8.97 wird der CVJM KV Lippe unter der Leitung von Dorys Reichmann in der Region Woloshin eine CVJM-Schülerwoche durchführen.

Zur Weiterarbeit der Woloshin-Konferenz

Die nächste Woloshin-Konferenz wird vom 7.-8.2.98, wieder in Braunschweig stattfinden. Der Zeitraum wird etwas ausgeweitet. Statt erst am Abend zu beginnen, soll die Konferenz mit dem Mittagessen starten.

 

Bremen, den 25.3.97

Klaus Kobs

 

 

 Ergebnisse der 3. Woloshin-Konferenz vom 21. – 22.2.1998 in Braunschweig

 

TeilnehmerInnen:

 

Arthur

Ley

CVJM Apen

Bernd

Somberg

CVJM Friedensnetz

Bernd

Budde

CVJM Friedensnetz

Christiane

Werner

CVJM Bad Zwischenahn

Christoph

Pilka

CVJM Braunschweig

Detlef

Dirks

CVJM K.V. Lippe

Erika

Könemann

CVJM Stederdorf

Gerhard

Werner

CVJM Bad Zwischenahn

Giesela

Aha

CVJM Wilhelmshaven

Hans-Dieter

Ebert

CVJM Oberhausen

Heike

Wagner

CVJM Braunschweig

Helga

Bröckling

CVJM LV Hannover

Irmgard

Schulz

CVJM Oldenburg/H.

Jochen

Flach

CVJM Darmstadt-Eberstadt

Jürgen

Gruber

CVJM Schierstein

Jürgen

Schröder

CVJM Oldenburg/H.

Karin

Stubbe

CVJM Apen

Klaus

Kobs

CVJM Friedensnetz

Klaus M.

Janßen

CVJM-Nordbund e.V.

Kurt

Westphal

CVJM Bad Zwischenahn

Larissa

Butowitsch

CVJM Emden

Renate

Rehberg

CVJM Darmstadt-Eberstadt

Sigrid

Westphal

CVJM Bad Zwischenahn

Stefan

Reck

CVJM Oldenburg/H.

Stefan

Weltgen

CVJM Friedrichsfeld

Werner

Visser

CVJM Emden

 

Informationen, Beschlüsse und Verabredungen

 

Politische Situation

Zur derzeitigen politischen Situation referiert Klaus Kobs aus einem Artikel von Gennadij Gruschewoj (siehe Anlage)

 

Versuch der Spaltung der Hilfsorganisationen in Deutschland

Offensichtlich wird zur Zeit von Seiten der Regierung in Belarus der Versuch unternommen die deutschen Organisationen zu spalten. Auf der einen Seite werden die Organisationen unterstützt, die ausschließlich humanitäre Hilfe organisieren, auf der anderen Seite die Organisationen behindert, die neben der humanitären Hilfe auch noch einen politischen Anspruch haben und z.B. Kontakt mit der Opposition pflegen.

  

Charta 97

Im November 97 ist in Minsk eine Menschenrechtsgruppe mit dem Namen Charta 97 gegründet worden. In einem Aufruf werden „...alle Menschen zu gemeinsamen Aktionen für die Befreiung des belarussischen Volkes von Gewalt und zur Wiederherstellung von Demokratie in Belarus.“ aufgefordert.

 

OSZE-Büro in Minsk

Im März wird in Minsk ein Büro der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) eröffnet. Es soll auch der Opposition offenstehen.

 

Visapflicht für Belarus in Polen

Seit Januar gibt es für Menschen aus Belarus eine Visumspflicht in Polen. Ob dieses auch für die Durchreise für „unsere“ Kinder gilt ist noch nicht klar.

 

CVJM in Belarus

Im Rahmen der Sitzung der Field-Group-Belarus in Warschau Ende Februar ist ein vorläufiger Vorstand für einen Nationalverband beschlossen worden. Dieser Vorstand besteht aus je einem Vertreter aus den CVJM Minsk, Lida und Woloshin.

Zur Zeit gibt es registrierte CVJM in Lida und Witebsk außerdem Vereine in Woloshin, Minsk, Grodnow und Brest, die auf die Registrierung warten.

Der bisherige Koordinator für den Aufbau der CVJM Arbeit in Belarus Nikolai Byako ist aus persönlichen Gründen aus diesem Amt zurückgetreten. Seine Aufgaben übernimmt Alexander Artuschenko aus Lida.

 

CVJM Woloshin

Es gibt einen neuen Vorstand, er besteht aus vier Personen: Valentina Schakun, Inga Malaschkewitsch, Wadim ?, und Sergej Rusakewitsch.

Die TEN SING Gruppe kann nicht mehr in den Räumen des Jugendhauses üben, sie wird einen neuen Raum im Kulturhaus bekommen.

 

Gemeinsames EXPO-Projekt

Zur Zeit wird im Friedensnetz an einem Projekt für die EXPO unter dem Titel: „Versöhnung, Gabe Gottes, Quelle neuen Lebens“ gearbeitet. Es soll ein Gemeinschaftsprojekt des CVJM-Friedensnetz, des CVJM LV Hannover und der CVJM in Belarus werden.

 

Neuer Verein in der Woloshin-Arbeit

Der CVJM Friedrichfeld aus dem Westbund will mit in die Woloshin-Arbeit einsteigen. Vier Mitglieder des CVJM werden vom 12.-15.3. mit nach Woloshin fahren und versuchen ein Partnerdorf zu finden.

 

„Freundeskreis Dory“ gegründet

Einige CVJMerInnen, die aktiv mitgeholfen haben die Kirche in Dory wieder aufzubauen, haben diesen Freundeskreis begründet. Er versteht sich als Freundeskreis im CVJM-Friedensnetz und will mithelfen, daß die Lebensbedingungen vor allem für die Kinder in Dory weiter verbessert werden.

 

Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Urlaub vom verstrahlten Alltag“

1.     Termine Daten und Zahlen der Aktion 1998 (siehe Anlage)

2.     Es wird beschlossen im nächsten Jahr möglichst mit allen Gruppen in die „Transportliste“ der „Bundesarbeitsgemeinschaft der Tschernobylinitiativen“ zu kommen. In diesem Jahr werden die meisten Gruppen wieder mit der Firma Reichert fahren.

3.     Im Oktober wird es wieder eine Gastelterreise geben.

4.     Es wird beschlossen, daß jeder Vereine für sich entscheidet, ob er Kinder wiederholt einladen will oder nicht.

5.     Es wird ein „Qualifizierungsprojekt“ für junge Deutschlehrerinnen verabredet. (siehe Anlage)

 

Ergebnisse der Arbeitsgruppe Transporte

1.     Es wird eine Liste sinnvoller Hilfsartikel zusammengestellt:

·         Gummistiefel

·         Regenkleidung

·         Sportgeräte

·         Fahrräder

·         Herde/Kühlschränke

·         Schulartikel

·         Saatgut

·         Gebrauchte Textilien sollten nur nach ausdrücklicher Absprache und tatsächlichem konkreten Bedarf geliefert werden.

 

2.     Planung der Hilfstransporte:

·         April                 CVJM Wilhelmshaven

·         20.-28.5.                  CVJM Bad Zwischenahn

·         Mai                  CVJM Oldenburg/H.

·         25.10.-1.11.    CVJM Schierstein

 

Verabredungen im Plenum

1.    TEN SING Woloshin soll im Herbst 1999 für eine „Deutschlandtournee“ eingeladen werden. Das Plenum hofft, daß TEN SING Braunschweig die Tourneeleitung übernimmt.

2.     Die TeilnehmerInnen des Workcamps im Juni in Ivenitz sollen versuchen weitere Einzelheiten über das Massengrab deutscher Soldaten in der Nähe von Dory herauszubekommen. Danach soll entscheiden werden, wie wir mit diesem Ort weiter umgehen.

3.     Es wird beschlossen grundsätzlich auf jeder Konferenz die politische Situation, und unser konkretes Verhalten dazu, zu diskutieren.

4.     Als Termin für die 4. Woloshin-Konferenz wird der 6.-7.3.1999 festgelegt. Die Konferenz soll wieder in Braunschweig stattfinden.

 

9.3.98

Klaus Kobs

 

 

 

Ergebnisse der 4. Woloshin-Konferenz vom 30. - 31.10.1998 in Braunschweig

 

1. Teilnehmerliste auf Anfrage

 

2.     Ergebnisse der Arbeitsgruppen

2.1.       Urlaub vom verstrahlten Alltag

Die Aktion in diesem Jahr ist in allen beteiligten Vereinen ( CVJM LV Hannover/CVJM Stederdorf, CVJM Apen, CVJM Wilhelmshaven, CVJM KV Lippe, CVJM Eberstadt, CVJM Auf der Vogelfluglinie, CVJM Bad Zwischenahn, CVJM Emden) sehr gut verlaufen. Festzustellen ist, daß es eine allgemeine Entwicklung zu einer wirklichen Partnerschaft zwischen den Vereinen und den jeweiligen Schulen, aber auch zwischen deutschen und belorussischen Kindern gibt.

 

Alle Vereine werden im nächsten Jahr wieder Kinder einladen. Dazu kommt im nächsten Jahr der CVJM Schierstein, der  10-12 Kinder aus der Schule Nr. 3 in Woloshin einladen wird.

 

Die Vereine LV Hannover, Apen, Bad Zwischenahn, Emden wollen im nächsten Jahr einen Bustransport, die Vereine  Lippe, Darmstadt, Wilhelmshaven und Schierstein einen Zugtransport, der CVJM Auf der Vogelfluglinie möchte die Anreise mit dem Zug und die Abreise mit dem Bus.

 

2.2.       Hilfstransporte

Die Liste der Transporte seit 1991 wird vervollständigt (siehe Anlage). Es wird beschlossen, daß sich in Zukunft die Vereine, die regelmäßige Transporte durchführen (CVJM Auf der Vogelfluglinie, CVJM Wilhelmshaven, CVJM Oberhausen, CVJM Eberstadt, CVJM Bad Zwischenahn, CVJM Schierstein) gegenseitig über Termin und Ladung vor einem Transport und über die Erfahrungen nach einem Transport, per Fax informieren. Diese Information geht auch an das Friedensnetz-Büro.

Alle Vereine sollen die Möglichkeit haben mit den Transporten Materialien, Geschenke etc. mitzugeben. Die Termine sind im Friedensnetz-Büro abzurufen.

 

Für 1999 sind die folgenden Transporte geplant:

§         CVJM Auf der Vogelfluglinie - Mai und Oktober - Pershai und Woloshin

§         CVJM Wilhelmshaven - Anfang des Jahres zur Montage der OP-Einrichtung

§         CVJM Bad Zwischenahn Mai - Dovbeni

§         CVJM Friedrichsfeld - Frühjahr und Herbst - Losk

§         CVJM Oberhausen - Sept./Okt. - Woloshin - Kleidung. Lebensm.

§         CVJM Schierstein - Woloshin - Kleidung, Stoffe

 

2.3.       Hilfen vor Ort

Zur Zeit sind die folgenden "Bauprojekte" in Arbeit oder in Planung:

§         Renovierung der Schule in Dory,

§         Umbau der alten Kirche in Dory zur Sonntagsschule

§         Heizungsanlage in der Schule von Wishniwo

§         Umbau eines Teiles der Schule in Losk zu einem Kinderheim.

 

Es wird vorgeschlagen, daß diese Hilfen in Zukunft von Bernd Somberg koordiniert und alle Verhandlungen durch ihn geführt werden.

 

2.4.       CVJM Woloshin

Der CVJM Woloshin braucht eine verläßliche kontinuierliche Unterstützung. Darüber hinaus wird vorgeschlagen und festgestellt:

Der CVJM braucht dringend eigene Räume für seine Arbeit und eine Person, die die Arbeit koordinieren, organisieren und vorantreiben kann. Es wird vorgeschlagen Sergej Russakevitsch dafür anzustellen,

Der CVJM braucht eine Gruppe von Menschen, die vor Ort leben und die die Arbeit mittragen. Wichtig ist, daß der CVJM geistliche Wurzeln bekommt.

 

Die geplante Tournee von TEN SING Woloshin soll stattfinden, zwei oder drei Mitglieder von TEN SING Braunschweig werden diese Tournee begleiten.

 

 

3.    V    Verabredungen und Beschlüsse im Plenum

 

3.1.       Komitee für die Zusammenarbeit mit dem CVJM-Friedensnetz

Das Statut des "Komitees für die Zusammenarbeit mit dem CVJM-Friedensnetz" ist 1993 erarbeitet und unterschrieben worden. Inzwischen hat es Entwicklungen und Veränderungen gegeben. Es wird beschlossen, daß das Statut überarbeitet , der Entwurf der Überarbeitung vor der nächsten Reise nach Woloshin gefaxt und dann im Rahmen dieser Reise verhandelt und neu unterschrieben wird.

 

3.2.   Fahrtkosten "Urlaub vom verstrahlten Alltag 1999"

Es wird beschlossen, daß es für die Aktion "Urlaub vom verstrahlten Alltag" auch im nächsten Jahr einen gleichen "Durchschnittsfahrtkostenpreis" für alle geben soll.

 

 

3.3.   Bausanierung

Es wird beschlossen, daß in Zukunft alle Verhandlungen mit den Vertretern der Region, bei denen es um Bausanierung geht durch Bernd Somberg geführt werden. Die Arbeit vor Ort wird dann durch die jeweiligen Vereine kontrolliert.

 

3.4.       Anstellung von Sergej Russakevitsch

Es wird beschlossen Sergej Russakevitsch eine Vollzeitbeschäftigung im CVJM Woloshin anzubieten. Die Anstellung soll zunächst für ein Jahr mit der Option zu Verlängerung gelten. Für die Tätigkeit werden im Rahmen der Reise im November konkrete Ziele formuliert. Die Anstellung könnte dann ab 1.1.1999 gelten. Dienst und Fachaufsicht  könnte bei Valentina Shakun und bei Alexander Arthushenko aus Lida liegen. Der Monatslohn muß in einem angemessenem Verhältnis zu einer vergleichbaren Arbeit in der Region liegen. Es ist von einem Betrag zwischen DM 40,00 und DM 70 ,00 monatlich auszugehen. Die Finanzierung erfolgt über die fördernden Mitglieder des CVJM Woloshin.

 

3.5.       Tournee von TEN SING Woloshin

Die Tournee von TEN-SING-Woloshin soll vom 31.10. - 12.11.99 stattfinden. Der Start könnte in Braunschweig sein. Die folgenden Vereine können sich vorstellen, daß bei ihnen ein Konzert stattfinden kann:

§         CVJM-LV Hannover/CVJM Stederdorf.

§         CVJM Bad Zwischenahn

§         CVJM Apen

§         CVJM Oberhausen

§         CVJM Emden

§         CVJM Wilhelmshaven

§         CVJM Schierstein

§         CVJM Eberstadt

 

3.6.   Qualifizierungsprojekt für Lehrer

In den Vereinen CVJM Apen und CVJM Eberstadt sind die Bedingungen für das Projekt gegeben. Dort könnten Elena Knjashewitsch und  Ludmilla Garkuscha im Frühjahr mit dem Praktikum beginnen.

 

3.7.      Termine:

§         Vorbereitungsreise "Urlaub vom verstrahlten Alltag 1999" 14. -18.3.99

§         TEN-SING Tournee 31.10 - 12.11.99

§         Woloshin Konferenz 29.-30.10.99

§         Reise nach Woloshin 21. - 25.11.1999

  

Protokollschreiber

Klaus Kobs

Bremen, den 2.11.1998

 

 

 

 Ergebnisse der 4. Woloshin-Konferenz vom 30. - 31.10.1998 in Braunschweig

 

1. Teilnehmerliste auf Anfrage

  

2.     Ergebnisse der Arbeitsgruppen

3.2.       Urlaub vom verstrahlten Alltag

Die Aktion in diesem Jahr ist in allen beteiligten Vereinen ( CVJM LV Hannover/CVJM Stederdorf, CVJM Apen, CVJM Wilhelmshaven, CVJM KV Lippe, CVJM Eberstadt, CVJM Auf der Vogelfluglinie, CVJM Bad Zwischenahn, CVJM Emden) sehr gut verlaufen. Festzustellen ist, daß es eine allgemeine Entwicklung zu einer wirklichen Partnerschaft zwischen den Vereinen und den jeweiligen Schulen, aber auch zwischen deutschen und belorussischen Kindern gibt.

 

Alle Vereine werden im nächsten Jahr wieder Kinder einladen. Dazu kommt im nächsten Jahr der CVJM Schierstein, der  10-12 Kinder aus der Schule Nr. 3 in Woloshin einladen wird.

 

Die Vereine LV Hannover, Apen, Bad Zwischenahn, Emden wollen im nächsten Jahr einen Bustransport, die Vereine  Lippe, Darmstadt, Wilhelmshaven und Schierstein einen Zugtransport, der CVJM Auf der Vogelfluglinie möchte die Anreise mit dem Zug und die Abreise mit dem Bus.

 

3.3.       Hilfstransporte

Die Liste der Transporte seit 1991 wird vervollständigt (siehe Anlage). Es wird beschlossen, daß sich in Zukunft die Vereine, die regelmäßige Transporte durchführen (CVJM Auf der Vogelfluglinie, CVJM Wilhelmshaven, CVJM Oberhausen, CVJM Eberstadt, CVJM Bad Zwischenahn, CVJM Schierstein) gegenseitig über Termin und Ladung vor einem Transport und über die Erfahrungen nach einem Transport, per Fax informieren. Diese Information geht auch an das Friedensnetz-Büro.

Alle Vereine sollen die Möglichkeit haben mit den Transporten Materialien, Geschenke etc. mitzugeben. Die Termine sind im Friedensnetz-Büro abzurufen.

 

Für 1999 sind die folgenden Transporte geplant:

§         CVJM Auf der Vogelfluglinie - Mai und Oktober - Pershai und Woloshin

§         CVJM Wilhelmshaven - Anfang des Jahres zur Montage der OP-Einrichtung

§         CVJM Bad Zwischenahn Mai - Dovbeni

§         CVJM Friedrichsfeld - Frühjahr und Herbst - Losk

§         CVJM Oberhausen - Sept./Okt. - Woloshin - Kleidung. Lebensm.

§         CVJM Schierstein - Woloshin - Kleidung, Stoffe

 

3.4.       Hilfen vor Ort

Zur Zeit sind die folgenden "Bauprojekte" in Arbeit oder in Planung:

§         Renovierung der Schule in Dory,

§         Umbau der alten Kirche in Dory zur Sonntagsschule

§         Heizungsanlage in der Schule von Wishniwo

§         Umbau eines Teiles der Schule in Losk zu einem Kinderheim.

 

Es wird vorgeschlagen, daß diese Hilfen in Zukunft von Bernd Somberg koordiniert und alle Verhandlungen durch ihn geführt werden.

 

3.5.       CVJM Woloshin

Der CVJM Woloshin braucht eine verläßliche kontinuierliche Unterstützung. Darüber hinaus wird vorgeschlagen und festgestellt:

Der CVJM braucht dringend eigene Räume für seine Arbeit und eine Person, die die Arbeit koordinieren, organisieren und vorantreiben kann. Es wird vorgeschlagen Sergej Russakevitsch dafür anzustellen,

Der CVJM braucht eine Gruppe von Menschen, die vor Ort leben und die die Arbeit mittragen. Wichtig ist, daß der CVJM geistliche Wurzeln bekommt.

 

Die geplante Tournee von TEN SING Woloshin soll stattfinden, zwei oder drei Mitglieder von TEN SING Braunschweig werden diese Tournee begleiten.

 

 

4.          Verabredungen und Beschlüsse im Plenum

 

4.1.       Komitee für die Zusammenarbeit mit dem CVJM-Friedensnetz

Das Statut des "Komitees für die Zusammenarbeit mit dem CVJM-Friedensnetz" ist 1993 erarbeitet und unterschrieben worden. Inzwischen hat es Entwicklungen und Veränderungen gegeben. Es wird beschlossen, daß das Statut überarbeitet , der Entwurf der Überarbeitung vor der nächsten Reise nach Woloshin gefaxt und dann im Rahmen dieser Reise verhandelt und neu unterschrieben wird.

 

3.2.   Fahrtkosten "Urlaub vom verstrahlten Alltag 1999"

Es wird beschlossen, daß es für die Aktion "Urlaub vom verstrahlten Alltag" auch im nächsten Jahr einen gleichen "Durchschnittsfahrtkostenpreis" für alle geben soll.

 

 

3.3.   Bausanierung

Es wird beschlossen, daß in Zukunft alle Verhandlungen mit den Vertretern der Region, bei denen es um Bausanierung geht durch Bernd Somberg geführt werden. Die Arbeit vor Ort wird dann durch die jeweiligen Vereine kontrolliert.

 

3.5.       Anstellung von Sergej Russakevitsch

Es wird beschlossen Sergej Russakevitsch eine Vollzeitbeschäftigung im CVJM Woloshin anzubieten. Die Anstellung soll zunächst für ein Jahr mit der Option zu Verlängerung gelten. Für die Tätigkeit werden im Rahmen der Reise im November konkrete Ziele formuliert. Die Anstellung könnte dann ab 1.1.1999 gelten. Dienst und Fachaufsicht  könnte bei Valentina Shakun und bei Alexander Arthushenko aus Lida liegen. Der Monatslohn muß in einem angemessenem Verhältnis zu einer vergleichbaren Arbeit in der Region liegen. Es ist von einem Betrag zwischen DM 40,00 und DM 70 ,00 monatlich auszugehen. Die Finanzierung erfolgt über die fördernden Mitglieder des CVJM Woloshin.

 

3.6.       Tournee von TEN SING Woloshin

Die Tournee von TEN-SING-Woloshin soll vom 31.10. - 12.11.99 stattfinden. Der Start könnte in Braunschweig sein. Die folgenden Vereine können sich vorstellen, daß bei ihnen ein Konzert stattfinden kann:

§         CVJM-LV Hannover/CVJM Stederdorf.

§         CVJM Bad Zwischenahn

§         CVJM Apen

§         CVJM Oberhausen

§         CVJM Emden

§         CVJM Wilhelmshaven

§         CVJM Schierstein

§         CVJM Eberstadt

 

3.6.   Qualifizierungsprojekt für Lehrer

In den Vereinen CVJM Apen und CVJM Eberstadt sind die Bedingungen für das Projekt gegeben. Dort könnten Elena Knjashewitsch und  Ludmilla Garkuscha im Frühjahr mit dem Praktikum beginnen.

 

3.7.      Termine:

§         Vorbereitungsreise "Urlaub vom verstrahlten Alltag 1999" 14. -18.3.99

§         TEN-SING Tournee 31.10 - 12.11.99

§         Woloshin Konferenz 29.-30.10.99

§         Reise nach Woloshin 21. - 25.11.1999

 

 Protokollschreiber

Klaus Kobs

Bremen, den 2.11.1998

 

 

 

 Beschlüsse und Verabredungen auf der 5. Woloshyn-Konferenz vom 29. - 30.10.1999 in Braunschweig

 

AG Urlaub vom verstrahlten Alltag

1.      Taschengeld

In der Vergangenheit haben die Vereine unterschiedliche Taschengeldregelungen angewandt, dieses hat zu einigen schwierigen Situationen geführt. In Zukunft gilt darum für alle Vereine die folgende einheitliche Taschengeldregelung:

Kinder pro Woche DM 10. -, Betreuerinnen pro Woche DM 50. -.

 

2.      Transporte

Auch im nächsten Jahr werden wieder einige Gruppen mit der Bahn und einige Gruppen mit dem Bus nach Deutschland fahren. Die Gruppen, die mit dem Bus fahren, werden in ihren Dörfern abgeholt. Es gilt wieder die Solidaritätsregelung bei den Fahrtkosten. Alle Kosten werden zusammengezählt und durch die Zahl der Kinder und Betreuer geteilt, so daß alle Vereine die gleichen Fahrtkosten  pro Person zu zahlen haben.

Außerdem wird beschlossen, daß die Kinder auf der Heimreise in den Bussen nicht mehr als zwei Koffer mitnehmen dürfen.

 

3.      Zusammensetzung der Kindergruppen

Es hat einige Fälle gegeben, wo Kinder auf Entscheidung der Schulleitung nicht mitfahren durften, weil sie schlechte Schüler, oder ein schlechtes soziales Verhalten haben. Die VertreterInnen der Vereine sind der Meinung, daß gerade solche Kinder einen Aufenthalt in Deutschland nötig haben. Die Verantwortlichen In Woloshyn werden gebeten, dieses im nächsten Jahr zu berücksichtigen.

 

4.      Krankheiten

Im Jahr 1999 hat es einige Hepatitis Fälle in den Schulen gegeben. Eine Reise ist daraufhin abgesagt worden. Die VertreterInnen der Vereine bitten die Verantwortlichen in Woloshyn bei anstehenden Reisen das Friedensnetz-Büro zu informieren, wenn es ansteckende Krankheiten in der Region gibt.

 

5.      Zahnarztbesuche

In diesem Jahr sind sehr viele Kinder beim Zahnarzt gewesen. Überall dort wo mehr als die unbedingt für die aktuellen Beschwerden notwendigen Behandlungen durchgeführt wurden, hat die Krankenkasse nicht bezahlt. Im nächsten Jahr können Behandlungen, die über die aktuelle Notfallbehandlung hinausgehen nur dann durchgeführt werden, wenn der Arzt die Behandlung kostenlos oder gegen eine Spendenquittung durchführt.

 

6.      BetreuerInnen und DolmetscherInnen

In den letzten Jahren hat es immer wieder eine falsche Vorstellung von Betreuerinnen oder Dolmetschern bezüglich ihrer Aufgabe bei der Betreuung der Kinder in Deutschland gegeben. Klaus Kobs wird gebeten in Woloshyn noch einmal ausdrücklich darauf hinzuweisen, daß die Betreuung einer Kindergruppe in Deutschland kein Urlaub ist und eine aktive Mitarbeit bei allen Programmen erwartet wird. Die BetreuerInnen und DolmetscherInnen haben keinen Anspruch auf eine Sonderbehandlung.

 

7.      Ausländerkinder

Bei der letzten Aktion konnten einige Kinder darum nicht mitfahren, weil ihre Eltern keine belarussischen Staatsbürger waren. Die Vertreter der Vereine bitten die Lehrer in den Schulklassen, die eingeladen werden sollen, darauf zu achten, daß dieses Problem rechtzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden können.

 

8.      Vorbereitungsreisen

Zur Vorbereitung und zur Auswertung der jährlichen Aktion wird es in Zukunft nur noch eine Reise nach Woloshyn geben. Diese soll jeweils zwischen Ende März und Anfang April liegen und von Donnerstags bis Sonntags durchgeführt werden. Im Jahr 2000 wird die Reise vom 23. - 26. März  stattfinden.

 

AG Transporte

1.      Gebrauchte Kleidung

Der Transport gebrauchter Kleidung ist, wenn die gezielte Verteilung gesichert ist, weiterhin notwendig und sinnvoll.

 

2.      Ladelisten

In Zukunft sollten alle Vereine, die Transporte nach Woloshyn fahren die Ladeliste frühzeitig an das Friedensnetz-Büro schicken, von hier werden sie dann an die anderen Vereine weitergeschickt.

 

3. Checkliste

Es soll eine Checkliste für den Zoll erarbeitet werden.

 

3.      Information in Woloshyn

Über jeden Transport, seine Ladung und die Verteilung sollte das Komitee in Woloshyn informiert werden.

 

4.      Medizinische Geräte

Bei der Lieferung medizinischer Geräte sollte darauf geachtet werden, daß diese einfach sind.

 

 

AG Hilfsprojekte

1.      Ernährung

Nach einer Auswertung der Schulversorgung in der Schule in Dory, kann festgestellt werden, daß die Ernährung der Kinder grundsätzlich nicht schlecht ist. Gut wäre es allerdings, wenn die Kinder zusätzlich Vitamine bekommen würden. Es wird angestrebt, alle Kinder in allen Schulen zu denen wir Kontakte haben mit Multivitamin-Tabletten für die Wintermonate November bis April zu versorgen. Dieter Ebert wird den Transport und Shane Pincher den Einkauf klären.

Inzwischen hat sich hier eine einfachere Möglichkeit ergeben. Wir können zu einem sehr günstigen Preis über die jüdische Gemeinde in Minsk  Vitamintabletten direkt bestellen. 5000 Tabs kosten so 9.78 $ zuzüglich eines kleinen Transportkostenanteils.

 

2.      Bauprojekte

Bei Anfragen bezüglich der Finanzierung von Bauprojekten sollte sehr vorsichtig vorgegangen werden, nicht alles, was gewünscht wird ist auch nötig.

 

3.      Ältere Menschen

Vor allem ältere Menschen auf den Dörfern leben zunehmend in sehr schwierigen Situationen. Es scheint sinnvoll in Zukunft diese Menschen mehr in den Blick zu bekommen.

 

Dies und Das

·         Der CVJM Eberstadt will im kommenden Jahr einen Glaubenskurs in Wishniwo durchführen.

·         Russische Kinderbibeln habe ich bisher immer kostenlos unter folgender Adresse bekommen: Deutsche Bibelgesellschaft, z.Hd. Herrn Pfarrer  Dr. Meurer, Postfach 810340, 70520 Stuttgart

·         Gasteltern können über eine Spendenbescheinigung ein Teil ihrer Kosten von der Steuer absetzen. Es handelt sich dann um eine Aufwandsspende. In 1998 betrug der Bnetrag DM 19,80 pro Tag. Es können auch Kosten für Ausgaben wie Kleidung, Medikamente abgesetzt werden. (OFD Koblenz vom 15.10.1997, S 2223 A-St 343)

Bremen, den 21.12.1999

 

 

 

Beschlüsse und Verabredungen auf der 6. Woloshyn-Konferenz vom 27. - 28.10.2000 in Braunschweig

 

AG Urlaub vom verstrahlten Alltag

9.          Taschengeld

Die Taschengeldregelung des letzten Jahres wird noch einmal bestätigt: Kinder pro Woche DM 10. -, Betreuerinnen pro Woche DM 50. -.

 

10.                                                                                                                                                                                                                           An- und Abreise der Kinder

Da es in diesem Jahr erhebliche Probleme mit den Busreisen gegeben hat wird der LV Hannover seine Kinder im nächsten Jahr mit dem Zug kommen lassen. Wenn eine Zugfahrt für Apen, Bad Zwischenahn, Eberstadt und Wilhelmshaven möglich ist, werden auch diese Kinder mit dem Zug kommen. Eberstadt sieht für sich auch die Alternative Flug. Emden wird wieder den Bus nehmen

Auch im nächsten Jahr gilt wieder die Solidaritätsregelung bei den Fahrtkosten. Alle Kosten werden zusammengezählt und durch die Zahl der Kinder und Betreuer geteilt, so daß alle Vereine die gleichen Fahrtkosten  pro Person zu zahlen haben. Sollte Eberstadt seine Kinder mit dem Zug kommen lassen, werden diese Kosten, wie auch in diesem Jahr, nicht einbezogen

 

11.           Ausländerkinder

Auch in diesem Jahr konnten wieder einige Kinder darum nicht mitfahren, weil ihre Eltern keine belarussischen Staatsbürger waren. Es wird beschlossen den Vertretern der Region deutlich mitzuteilen, daß wir von den Lehrern und Direktoren erwarten, daß diese Probleme rechtzeitig erkannt und die entsprechenden Maßnahmen eingeleitet werden.

 

12.           BetreuerInnen

Es wurde auch in diesem Jahr wieder die Erfahrung gemacht, daß über die Rolle und die damit verbundene Funktionen und Aufgaben von BetreuerInnen unterschiedliche Vorstellungen zwischen deutschen CVJM MitarbeiterInnen und den Lehrern aus Belarus bestehen. Es wird beschlossen, daß es durch die Mitarbeiter des CVJM Woloshin eine Schulung für die Betreuer, die mit nach Deutschland fahren werden, geben soll.

 

13.           Überforderungen

Die Mitglieder des Vorstandes des CVJM Woloshin sind der Meinung, daß auf vielen Kinderfreizeiten die belorussischen Kindern überfordert werden. Sie brauchen mehr Ruhe und Pausen als deutsche Kinder.

 

14.           Arbeitshilfe

Daniela Dirks ist bereit eine Arbeitshilfe für die Arbeit mit den Kindern aus Woloshin zusammenzustellen. Sie bittet, daß alle Gruppen ihr dafür vorhandene Materialien (Lieder, Spiele, Texte etc.), die sich bewährt haben, zuschicken.

 

15.           Kinderauswahl

In einigen Gruppen gibt es nach wie vor Probleme bei der Auswahl der Kinder. Von Seiten der Schulen will man Kinder, die auffällig sind nicht nach Deutschland schicken, weil sie ein schlechtes Licht auf die Schule oder die Klasse werfen könnten und weil man sie den Deutschen "nicht zumuten kann". Das Problem kann nur im Gespräch mit den Lehrern und Direktoren individuell gelöst werden.

 

AG Transporte

1.     Hilfsgüter

Grundsätzlich ist es sinnvoll alles das nach Woloshin zu transportieren, was die Menschen dort brauchen.

 

Erinnerung an die Absprachen vom letzten Jahr:

¨       Ladelisten. In Zukunft sollten alle Vereine, die Transporte nach Woloshyn fahren die Ladeliste frühzeitig an das Friedensnetz-Büro schicken, von hier werden sie dann an die anderen Vereine weitergeschickt.

 

¨       Checkliste. Es soll eine Checkliste für den Zoll erarbeitet werden.

 

¨       Information in Woloshyn. Über jeden Transport, seine Ladung und die Verteilung sollte das Komitee in Woloshyn informiert werden.

 

2. Planung 2001

Folgende Hilfstransporte sind geplant:

12.05. - 19.05. CVJM Schierstein

19.05. - 27.05. CVJM Oldenburg i. H.

23.05. - 01.06 CVJM Apen und Bad Zwischenahn

24.05. -04.06. Freundeskreis Dory

Frühjahr CVJM Eberstadt

06. - 13.10. CVJM Friedrichsfeld

Oktober CVJM Oldenburg i.H. und CVJM Schierstein

 

 

 

AG Hilfsprojekte

4.     Energiesparkonzept für die Schule in Dory

Dirk Hufnagel wird ein schriftliches Konzept erarbeiten, daß neben der praktischen Umsetzung auch ein pädagogisches Konzept beinhaltet.

Dieses Konzept soll auch auf andere Schulen übertragbar sein. Das Konzept soll übersetzt werden und damit auch den zuständigen Leuten in Woloshin zugänglich werden.

 

5.     Schulschließungen

In vielen Dörfern geht die Zahl der Kinder stark zurück. Dieses hat auch zur Folge, daß Schulen geschlossen werden. Bernd Somberg wird gebeten mit Viktor Gordynetz zu reden, ob Schulen, die wir zur Zeit unterstützen kurz- oder mittelfristig geschlossen werden.

 

6.     Planungen

Für die Schulen in Sudniki und Dovbeni gibt es Überlegungen die Heizungen bzw. Toiletten zu renovieren bzw. neu zu bauen.

 

7.     Absprachen bezüglich finanzieller Unterstützungen

Grundsätzlich soll in Zukunft darauf geachtet werden, daß nicht mehr als die verabredeten Beträge gezahlt werden, eine Überzahlung bis 10% ist dabei vertretbar.

 

8.     Verhandlungen

Es wird einstimmig beschlossen, daß alle Bauvorhaben, die einen Betrag von DM 500. - überschreiten zentral durch Bernd Somberg verhandelt werden sollen.

 

9.     Perspektiven

Für weitere Bauprojekte wäre es gut, eine Vertrauensperson vor Ort zu haben. Mittelfristig könnte dieses der Sekretär des CVJM Woloshin übernehmen.

In der Zwischenzeit sollen die Gruppen, die jeweils vor Ort sind nach dem Fortschritte der Projekte fragen bzw. schauen.

Bis 2002 sollte der CVJM Woloshin ein eigenes Haus haben, zur Zeit sind die folgenden Projekte in der Diskussion: das Hotel in der Stadt, ein Fabrikgebäude, ein Neubau und - ganz neu, ein großes Privathaus.

 

 

AG CVJM Woloshin

Das größte Problem der Arbeit ist es weiterhin, daß kein eigenes Haus bzw. keine eigenen Räume zur Verfügung stehen.

Es gibt zur Zeit eine Ausweitung der CVJM Arbeit in die Region. In Wishniwo und in Dobina gibt es schon Kindergruppen. Weitere sind in Planung.

In Woloshin gibt es zwei Scouts-Gruppen, eine Kindergruppe, die TEN SING Gruppe, ein Deutschkurs und eine gut funktionierende Vorstandsarbeit. Der Verein hat seit September Wladimir Malashkewitsch als CVJM Sekretär angestellt. Wladimir ist 35 Jahre und von der Ausbildung Lehrer.

Zur Zeit gibt es 25 erwachsene Mitglieder und weitere Anfragen.

Für die Arbeit im Verein sehr hilfreich waren die Kinderwoche des CVJM LV Hannover und das Kinderfest des CVJM Bad Zwischenahn.

Im Rahmen der Märzreise wird es durch Dorys Reichmann und Mitarbeiter eine Schulung für den Bereich Verkündigung geben. Zielgruppen sind dabei der Vorstand und die Mitarbeiter des CVJM Woloshin.

 

 

Dies und Das

·         Die traditionellen Russische Kinderbibeln sind unter folgender Adresse bekommen: Deutsche Bibelgesellschaft,  Postfach 810340, 70520 Stuttgart zu bekommen. Eine etwas modernere ist beim Martin Luther Bund, Fahrstr. 15, 91054 Erlangen, zu bekommen.

·         Gasteltern können über eine Spendenbescheinigung ein Teil ihrer Kosten von der Steuer absetzen. Es handelt sich dann um eine Aufwandsspende. Für das Jahr 2000 beträgt dieser Betrag DM 22,26 pro Kind (Sachbezug: § 8, Abs. 2 EStG oder §17 SGB IV). Es können auch Kosten für Ausgaben wie Kleidung, Medikamente abgesetzt werden. (OFD Koblenz vom 15.10.1997, S 2223 A-St 343)

·         Informationen über das neue Spendengesetz sind über Friedensnetz-Büro zu beziehen.

·         Vom 22. -25.3.01 wird eine Reise nach Woloshin angeboten.

·         In einer Schule für Lernbehinderte Kinder werden getragene Schuhe in den Größen 30 bis 40 gesucht.

·         Jubiläum 2001. 1991 haben wir zum erstenmal Kinder aus Belarus nach Deutschland eingeladen und den ersten Hilfstransport durchgeführt. Aus Anlaß dieses 10jährigen Jubiläums soll eine Bilanzkonferenz durchgeführt werden. Die folgenden Überlegungen wurden diskutiert: die Konferenz könnte vom 26. -28.10.01 stattfinden. Zu dieser Konferenz könnten aus allen Schulen bzw. Dörfern der Region Woloshin, zu denen es Kontakte gibt, jeweils 2 Personen eingeladen werden. Dazu die offiziellen Vertreter der Region und der CVJM Vorstand. Die Gäste könnten schon am 22.10. anreisen und Gäste in "Ihren" Vereinen sein. Im Rahmen der Konferenz könnte dann am Samstagabend ein großes Jubiläumsfest stattfinden. Klaus Kobs wird versuchen eine Finanzierung für diese Aktion sicherzustellen, so daß auf die einzelnen Vereine nur die Unterkunft und Verpflegung am Ort zu käme. Wenn die Veranstaltung zu realisieren ist, soll ein Vorbereitungskreis ins Leben gerufen werden.

 

Klaus Kobs

Bremen, den 28.11.2000

 

 

Dokumentation

 

 

Liebe Freundinnen und Freunde,

 

ich denke wir können sehr zufrieden auf unsere JuBilanz-Konferenz in Bremen zurückblicken. Ich hoffe sehr, dass von dieser Konferenz neue Motivation, eine qualitative Verbesserung unserer Arbeit und vor allem Schritte zu mehr Partnerschaft ausgehen.

 

Ich habe neu gelernt, dass internationale Zusammenarbeit über kulturelle Grenzen hinaus ein schwieriger, aber lohnender und notwendiger Weg ist, von dem immer beide Seiten profitieren.

 

Anfang November war ich in Woloshin und habe dort mit verschiedenen Leuten gesprochen, die in Bremen dabei waren. Alle haben mir versichert, dass es eine ganz besondere Reise für sie war und dass sie von der großartigen Gastfreundschaft in den Vereinen begeistert waren.

Ich habe den Eindruck, dass auch für sie der Begriff Partnerschaft eine ganz neue Dimension bekommen hat.

 

In den Gesprächen mit deutschen und belorussischen TeilnehmerInnen der Konferenz ist mir aber auch klar geworden, dass wir noch ganz am Anfang einer Entwicklung stehen, obwohl unserer Zusammenarbeit bereits zehn Jahre alt ist.

 

Ich hoffe, dass die vorliegenden, sehr umfangreiche, Dokumentation der Tagung zu dieser Entwicklung beiträgt.

 

Natürlich konnte hier nur das veröffentlicht werden, was mir schriftlich vorlag, so kommt es, dass nur ein Arbeitsgruppenergebnis dokumentiert wird.

 

Ich denke das Referat von Andreas Getfert ist der wichtigste Teil dieser Dokumentation, es lohnt sich damit noch weiter zu arbeiten auch weil unsere Partner in Woloshin dieses tun werden.

 

Viel Spaß beim Lesen und weiterarbeiten.

Klaus Kobs


 

 

 

Inhaltsverzeichnis

 

 

 

Vorwort                                                                                   Seite 2

Inhaltsverzeichnis                                                                     Seite 3

Friendship is found in the leg                                                     Seite 4

Programm                                                                               Seite 6

Beziehung mit Zukunft                                                              Seite 8

1991 -2001 zehn Jahre Partnerschaft                                         Seite 9

Begrüßung von Klaus Kobs                                                       Seite 11

Grußwort von Rolf Karkmann                                                     Seite 12

Andacht von Klaus Martin Janßen                                             Seite 14

Rückblick auf zehn Jahre Zusammenarbeit - Einführung               Seite 17

Die Kirche in Dory                                                                    Seite 18

Hilfstransporte                                                                         Seite 19

Verschiedene Projekte                                                             Seite 21

Urlaub vom verstrahlten Alltag                                                   Seite 23

EXPO 2000                                                                             Seite 25

Partnerschaftliche Zusammenarbeit was heißt das?                    Seite 28

Impulse und Fragen für das Gruppengespräch                            Seite 38

Arbeitsgruppe "Urlaub vom verstrahlten Alltag"                           Seite 39

Ein Zuhause für den CVJM Woloshin                                         Seite 40

Ergebnisse des Abschlußplenums der deutschen Teilnehmer-

Innen                                                                                      Seite 43

Adressen und AnsprechpartnerInnen                                          Seite 44

 

 

 

Bericht für die Nordbund Nachrichten und die CVJM Informationen

 

Friendship is found in the legs

(Freundschaft ist in den Beinen zu finden)

 

"Wir müssen uns regelmäßig aufmachen und einander besuchen, um Zeit zum Gespräch zu haben, so dass wir uns besser kennen und verstehen lernen" Dieses war eine der wichtigen Aussagen, die Andreas Getfert vom CVJM Gesamtverband in seinem Refarat auf der Ju-Bilanz-Konferenz des CVJM-Friedensnetzes vom 26.-28.10., ausführte.

 

33 Männer und Frauen aus der Republik Belarus hatten sich aufgemacht um ihre Partnervereine in Deutschland zu besuchen und um gemeinsam mit ihnen an der Ju-Bilanz-Konferenz in Bremen, anläßlich der zehnjährigen Zusammenarbeit zwischen dem CVJM-Friedensnetz und der Region Woloshin, teilzunehmen.

 

Ziemlich müde kamen die Freundinnen und Freunde aus Belarus nach 40 stündiger Busfahrt am Montag, den 22.10. in Deutschland bei ihren Gastgebern an. Vier Tage konnte sich dann die deutschen Gastgeber ein wenig revanchieren für die beispiellose Gastfreundschaft, die sie selbst immer wieder bei Besuchen in Woloshin erleben dürfen.

 

Am 26.10. kamen dann in Bremen im Haus des CVJM alle zusammen, die Gäste aus Belarus, Vertreter und Vertreterinnen der deutschen Vereine und weitere Gäste und Freunde des CVJM-Friedensnetzes. In diesem großen Kreis von fast 100 Personen sollte nun gemeinsam Bilanz gezogen werden.

Um eine Bilanz zu ziehen, muß das Zurückliegende noch einmal angeschaut werden, es muß sich erinnert werden an Aktionen, Projekte und auch an Personen, dieses geschah am Freitagabend mit Bildern Berichten und Filmen. Anwesend waren auch die beiden Initiatoren dieser Zusammenarbeit, Wolfgang Kopf, der damals Bildungsreferent beim CVJM-Nordbund war und Nikolai Byako, der damals Direktor bei "Sputnik" Minsk war.

 

Am Samstagvormittag hielt Andreas Getfert, Referent für internationale Arbeit beim CVJM Gesamtverband ein Referat zum Thema  "Partnerschaftliche Zusammenarbeit - was heißt das? Als Merkmale für Partnerschaft nannte er die Begriffe Gegenseitigkeit, Verantwortlichkeit und Verfügbarkeit. Als Hindernisse für eine gelingende Partnerschaft wurden vier Aspekte genant: 1. Alles dreht sich um's Geld. 2. Die wahren Anliegen und Erwartungen werden nicht offen gelegt. 3. Die Partner im Osten müssen sich so entwickeln, wie wir. 4. Wir lassen uns nicht auf den langen, mühsamen und komplexen Lernprozeß ein, um zu echter gleichberechtigter Partnerschaft zu kommen. Am Schluß nannte der Referent noch vier Kernaspekte gelingender Partnerschaft. 1. Eine Partnerschaft braucht gemeinsame Werte und Überzeugungen und daraus resultierend einen Zweck, den wir gemeinsam haben. 2. Eine Partnerschaft braucht die regelmäßige direkte Begegnung. 3. Eine Partnerschaft braucht gemeinsame Aufgaben und Ziele. 4. Partnerschaft lebt von den persönlichen Beziehungen der Einzelnen, aber sie darf sich nicht darauf gründen, sondern muss über die persönlichen Einzelbeziehungen hinaus gehen.

 

In Arbeitsgruppen wurden dann das Referat und die Arbeit der letzten Jahre noch einmal reflektiert und über die Planung der zukünftigen Arbeit nachgedacht.

 

Am Samstagabend wurde kräftig gefeiert. Nach einem kalten Büfett brachten Sasha und Natasha mit belorussischer Folklore den Saal zum beben, nach weiteren musikalischen Beiträgen der Gäste brachten deutsche Teilnehmer auch deutsches Liedgut zum besten, "Wenn wir erklimmen", "kein schöner Land" und "Marmor, Stein und Eisen bricht" wurden als Beispiele deutscher Sangeskultur dargebracht. Bis morgens um zwei wurde gemeinsam gefeiert und getanzt.

 

Am Sonntagmorgen feierten alle TeilnehmerInnen einen gemeinsamen Festgottesdienst zum Text der CVJM-Weltbundlosung "Auf das sie alle eins seinen". Am Ende bekamen alle Besucher eine Wäscheklammer als Symbol mit nach Hause. Eine Wäscheklammer besteht aus zwei Teilen, die erst durch die Feder, die sie zusammenhält ihre Funktion als Klammer erfüllen kann. Die beide Teile der Klammer sollten die Partner im Friedensnetz und in Woloshin symbolisieren. Wenn die Verbindung der beiden Partner durch die Botschaft des Evangeliums  geprägt wird, dann hat diese Zusammenarbeit Qualität und Zukunft.

 

Die gemeinsame Woche mit den Partnern aus Woloshin war für alle eine wichtige Erfahrung, die mit Sicherheit neue Impulse für die zukünftige Zusammenarbeit aufgezeigt hat. Sie hat bestätigt und erlebbar gemacht, was Andreas Getfert in seinem Referat am Schluß gesagt hat:

"Partnerschaftliche Zusammenarbeit auf internationaler Ebene und über kulturelle Grenzen hinweg, mit der Betonung auf partnerschaftlich, ist eine große Herausforderung und ein spannender Weg, auf den man sich begibt. Es ist manchmal ein steiler Weg, auch ein steiniger Weg, aber es ist etwas enorm Bereicherndes und ein Weg, der uns nicht unverändert lässt. Jede Begegnung trägt dazu bei, dass wir nachher nicht mehr die Gleichen wie vorher sind. Jeder Wegabschnitt hilft zum besseren Kennenlernen und zu tieferem Verständnis und lässt uns den Reichtum erkennen, den wir miteinander teilen können. Damit ist partnerschaftliche Zusammenarbeit ein wirkungsvoller Beitrag zum Frieden in der Welt und zur Verwirklichung und Erfüllung des Gebetes Jesu, das zur Losung der weltweiten CVJM-Bewegung geworden ist: Auf dass sie alle eins sind (Johannes 17,21)"

 

Klaus Kobs

 

 

 

JuBilanz-Konferenz 26.-28.10.01 in Bremen

 

Programm

 

Freitag, den 26.10.01

Losung *: Du bist mein Schutz und meine Zuflucht, mein Heiland, der du mir hilfst vor Gewalt (2. Samuel 22,3)

 

Lehrtext *: Paulus schreibt: Bei meinem ersten Verhör stand mir niemand bei. Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich. (2. Tim. 4,16.17)

13.00 - ca. 16.00 Uhr

Stadtführung, Treffpunkt: Haus des CVJM, Birkenstr. 34

 

17.00 - 18.00

Zimmerverteilung im Jugendgästehaus, Kalkstr.

 

ab 18.30 Uhr

Abendessen im Haus des CVJM

 

19.30 Uhr

Begrüßung

Klaus Kobs, Koordinator des CVJM-Friedensnetzes, Bremen

 

Andacht und Grußwort

Klaus M. Janßen, leitender Bundessekretär des CVJM Nordbundes, Hamburg

 

Grußwort

Anatoly Kulak, Vorsitzender des Komitees für die Zusammenarbeit mit dem CVJM-Friedensnetz, Woloshin

 

Grußwort

Rolf Karkmann, stellvertretender Vorsitzender des CVJM-Nordbundes, Stuhr

 

Grußwort

Vertreter des CVJM Bremen

Ab 20.15 Uhr

Rückblick auf 10 Jahre Zusammenarbeit, Einführung

Klaus Kobs

 

Versöhnungsprojekt Kirche in Dory

Bernd Kreh, Bundessekretär, Frankfurt

 

Kommentar aus belorussischer sicht

Anatoly Kulak

 

Hilfstransporte nach Belarus

Dieter Ebert, CVJM-Generalsekretär, Oberhausen

 

Kommentar aus belorussischer Sicht

Shanna Shiwitzkaja, Vorsitzende des Roten Kreuzes, Woloshin

 

Aktion "Urlaub vom verstrahlten Alltag"

Hinni Schmidt, CVJM-Sekretär, Apen

 

Kommentar aus belorussischer sicht

Valentina Shakun, im Schulamt zuständig für die Kindererholung, Woloshin

Maria Pyshyk, stellvertretende Direktorin im Kreiskrankenhaus, Woloshin

 

Der CVJM Woloshin

Wladimir Malashkewitsch, CVJM-Sekretär, Woloshin

 

Kommentar aus deutscher Sicht

Dorys Reichmann, CVJM-Sekretärin, Lippe

 

Das internationale CVJM Projekt auf der EXPO-2000

Klaus Kobs

 

Verschiedene Hilfs-,Bau- und Renovierungsprojekte

Klaus Kobs

 

Aufbau einer Sozialstation in Losk

Stefan Weltgen, CVJM Friedrichsfeld

 

Kommentar aus belorussischer Sicht

Shanna Shiwitzkaja, Vorsitzende des Roten Kreuzes, Woloshin

 

Energiesparmaßnahmen in der Schule in Dory

Dirk Hufnagel, Ingenieur,  Hannover

 

Kommentar aus belorussischer Sicht

Viktor Gadynetz, Schulrat in der Region Woloshin, Woloshin

 

Schlußwort und Abendsegen

Klaus Kobs

ab ca. 22.00 Uhr

Gemütlicher Ausklang im Foyer und im gr. Clubraum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Samstag, den 27.10.01

Losung: Lobet, ihr Völker, unseren Gott, lasst seinen Ruhm weit erschallen, der unsere Seelen am Leben hält und lässt unsere Füße nicht gleiten. (Psalm 66,8.9)

 

Lehrtext: Der Seher Johannes schreibt: Ich sah einen Engel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkünden denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern. Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre! (Offenb. 14, 6-7)

8.00 Uhr

Frühstück im Jugendgästehaus

 

9.30 Uhr

Andacht im Saal

Andreas Getfert, Referent für internationale Arbeit beim CVJM Gesamtverband in Deutschland

9.45 - 10.00 Uhr

Pause

 

10.00 - 11.00 Uhr

Referat:

Partnerschaftliche Zusammenarbeit, was heisst das?

Andreas Getfert

11.00 - 11.30 Uhr

Stehkaffee

 

 

11.30 Uhr

 

Einteilung der Arbeitsgruppen:

AG Urlaub... -         Keller

AG CVJM -              kl. Clubraum

AG Hilfstransporte - Saal

AG Hilfen vor Ort -  Saal

AG Organisations-

struktur -               Seminarraum

 

11.45 Uhr

Arbeitsgruppen

AG Urlaub... -         Hinni Schmidt

AG CVJM -              Dorys Reichmann

AG Hilfstransporte - Dieter Ebert

AG Hilfen vor Ort -  Ellen Overländer

AG Organisations-

struktur -               Klaus Kobs

13.00 Uhr

Mittagessen im Foyer und im gr. Clubraum

 

14.00 Uhr

Weiterarbeit in den Arbeitsgruppen

 

15.30 Uhr

Kaffeepause

 

16.30 Uhr

Berichte aus den Arbeitsgruppen

 

19.00 Uhr

Begrüßung zum Jubiläumsfest

Klaus Kobs

 

Jubiläumsfest

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sonntag, den 28.10.01

Losung: Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft. (Psalm 138,3)

 

Lehrtext: Es begab sich aber, dass Jesus auf einen Berg ging, um zu beten; und er blieb die Nacht über im Gebet zu Gott. (Lukas 6,12)

8.30 Uhr

Frühstück im Jugendgästehaus

 

10.00

Festgottesdienst

Pastor Dirk Mölling und Dorys Reichmann

11.00 - 12.30

Klönen, Verabredungen, Absprachen

 

12.30 Uhr

Mittagessen

 

14.00 Uhr

Abschiedskaffee

 

14.30 Uhr

Abschiedsworte

Anatoly Kulak, Klaus Kobs

 

Reisesegen

Pastor Dirk Mölling

15.00 Uhr

Abreise

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

* Die Losungen sind alttestamentliche Worte, die aus einer etwa 1800 Sprüche umfassenden Sammlung in Herrnhut  für jeden Tag ausgelost werden.

* Die Lehrtexte sind neutestamentliche Worte, die jeweils zu den Losungstexten passend dazu ausgesucht wurden.

 

 

 

Beziehung mit Zukunft

 

Wer auf eine zehnjährige Beziehung zurückschauen kann, der kann zu recht stolz darauf sein. Eine Beziehung, die zehn Jahre hält ist durchaus ungewöhnlich und zeigt, dass sie für die Partner wertvoll und von beiden Seiten gepflegt worden ist, sonst wäre sie schon auseinander gegangen.

 

Eine zehnjährige Beziehung das bedeutet Höhen und Tiefen, Begeisterung und Frustrationen, Verstehen und Mißverstehen, Lachen und Tränen, Aufbruch und Stagnation, Nähe und Distanz. Wenn eine Beziehung zehn Jahren alt ist, dann hat sie meist auch schon auf der Kippe gestanden und die eine oder andere Seite hat überlegt, ob es noch sinnvoll ist zusammenzubleiben.

 

In einer zehnjährigen Beziehung hat sich vieles eingespielt, und das ist einerseits auch gut so, denn Routine und Bekanntes schaffen ja auch Sicherheit und Vertrauen. Andererseits besteht auch die Gefahr der Langeweile, der Reiz des Neuen ist vorbei, es gibt keine Überraschungen mehr, keine Abenteuer, keine Neugierde.

 

Eine zehnjährige Beziehung ist also auf der einen Seite ein Grund zur Freude und zum Stolz, aber auf der anderen Seite birgt eine so lange Beziehung aber auch die Gefahr der Stagnation und das ist dann oft der Anfang vom Ende. Beziehungen brauchen neben Stabilität auch Bewegung.

 

Nach zehn Jahren wird es Zeit zurück zu schauen, auf das was war und wie es gewesen ist, sich zu erinnern an Projekte, Aktionen und Personen. Dabei ist es wichtig aufrichtig Bilanz zu ziehen und auch der eigene Motivation nachzugehen.

 

Alle Beteiligten müssen sich fragen was sie in den letzten 10 Jahren getan haben. Was war hilfreich und wirklich sinnvoll? Was war es nicht? Wie war die Umsetzung und die Zusammenarbeit?

 

Wie war das Engagement für die Beziehung, was haben die Partner eingebracht und was wurde vermißt?

 

Reichte die Zeit miteinander aus um den anderen in seiner Lebenssituation in seiner Kultur, mit seiner Geschichte kennenzulernen?

 

Ist die Beziehung wirklich eine Partnerschaft?  Wie gleichberechtigt sind die Partner? Wie wirken sich die unterschiedlichen wirtschaftlichen Verhältnisse der Partner in der Beziehung aus?

 

Diese Fragen müssen wir uns stellen, damit wir eine gemeinsame Zukunft haben und damit die Zusammenarbeit weitergeht.

Bei der Beantwortung dieser Fragen müssen wir respektvoll und behutsam  miteinander umgehen und uns gegenseitig nicht überfordern.

 

Ich wünsche uns eine fröhliche, nachdenkliche, zukunftsorientierte und gesegnete Tagung.

 

 

Klaus Kobs


 

1991 - 2001

10 Jahre Partnerschaft mit Belarus

Eine Bilanz in Zahlen

 

        1. Urlaub vom verstrahlten Alltag

 

Jahr

Kinder

Betreuer

1991

168

25

1992

178

28

1993

183

27

1994

196

29

1995

157

23

1996

89

13

1997

106

15

1998

112

19

1999

122

19

2000

131

21

2001

112

23

 

1554

242

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Durchschnittlich kostet die Unterkunft und Verpflegung für eine Person ca. DM 800.-. 1778 X DM 800.- = 1.422.400,00 DM

 

        2. Humanitäre Hilfe

 

Jahr

Transporte

Wert

1991

3

400.000,00

1992

5

225.000,00

1993

2

100.000,00

1994

3

165.00,00

1995

8

300.000,00

1996

4

65.000,00

1997

4

110.000,00

1998

8

300.000,00

1999

4

60.000,00

2000

4

40.000,00

2001

3

35.000,00

 

48

1.635.165,00

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

        3. Hilfe bei Reparaturen etc.

 

Jahr

Ort

Wert

1995-97

Kirche in Dory

50.000,00

1997

Heizung in Losk

5.500,00

1998

Dach der Schule in Dory

15.000,00

1999/2000

Heizung Wishniwo

16.000,00

1999/2000

Schuldach Podberesje

5.000,00

1999/2000/2001

Diakonie-Station Losk

8.000,00

2001

Fenster Dory und Isolierung

 70.000,00

 

 

169.500,00

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

        4. Reisen nach Belarus

 

Jahr

Anzahl

Personen

1988

1

27

1989

1

18

1990

2

35

1991

3

21

1992

3

55

1993

4

80

1994

5

90

1995

5

116

1996

5

67

1997

3

30

1998

3

60

1999

4

29

2000

2

21

2001

1

25

 

42

674

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

        5. Reisen von Belarus

 

Jahr

Anzahl

Personen

1990

1

25

1993

1

15

1995

1

6

1996

1

3

1999

2

17

2000

3

32

2001

3

41

 

12

139

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

        6. Kontakte und Partnerschaften

 

CVJM Apen

ó

Schule Sudniki

CVJM Bad Zwischenahn

ó

Schule Dovbenij

CVJM Eberstadt

ó

Schule Wishniwo

CVJM Emden

ó

Schule Dory

Freundeskreis Dory

ó

Schule Dory

CVJM Friedrichsfeld

ó

Schule in Losk

CVJM Schierstein

ó

Schule Sabresskaja

CVJM LV Hannover

ó

Schulen in Sapurje, Adamowo und Filipinata

CVJM KV Lippe

ó

Schule in Podberesje

CVJM Wilhelmshaven

ó

Schule in Wishniwo

CVJM Oberhausen

ó

Rotes Kreuz

CVJM Friedensnetz

ó

CVJM Woloshin

7.    

    "Unterm Strich..."

 

1947 Personen aus Belarus sind in 10 Jahren unsere Gäste gewesen.

Ca. 785 Personen aus deutschen CVJM waren in dieser Zeit Gäste in Belarus.

Geld oder Materialien im Wert von ca. DM 3.335.065,00 sind von uns für die Arbeit in Belarus aufgebracht worden.

 

Begrüßung

von Klaus Kobs

 

In einer Zeit, in der das Leben der Menschheit von Hass, Rache und Angst  geprägt zu sein scheint, freue ich mich ganz besonders Freundinnen und Freunde aus Belarus und aus dem CVJM zu begrüßen, für die Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit gängige Praxis ist.

 

Schön, dass ihr den, für die meisten langen Weg, in das schöne Bremen, meiner Heimatstadt,  gefunden habt. Ich bin mir sicher, dass ihr diesen Weg nicht bereuen werdet, zum einen lohnt sich Bremen immer und zum anderen, werden wir eine erfolgreiche Tagung, mit neuen Impulsen für unsere Zusammenarbeit haben - versprochen.

 

Eine zehnjährige Zusammenarbeit ist immer irgendwann von Menschen angestoßen worden. Ich freue mich sehr, dass heute die beiden Menschen die ganz am Anfang dieser Beziehung standen unter uns sind. Wolfgang Kopf und Nikolai Byako.

 

Wolfgang Kopf hat in seiner Eigenschaft als Referent des CVJM Nordbundes die Idee des Friedensnetzes gehabt und der den ersten Schritt 1988 nach Belarus initiiert hat und Nikolai Byako, der unser erster Gastgeber in Belarus war. Wenn wir heute auf eine zehnjährige Zusammenarbeit zurückblicken, dann haben wir es diesen beiden Männern zu verdanken.

 

Wir beginnen diesen Abend mit einer Andacht, nicht nur weil dieses im CVJM Tradition hat, sondern weil wir damit uns und diese Tagung unter das Wort und unter den Segen Gottes stellen, er wird mitten unter uns sein, hier in Bremen.

 

Ich freue mich, dass Klaus Martin Janßen, der leitende Bundessekretär des CVJM Nordbundes uns diese Andacht halten wird.

 


 

Grußwort

des stellvertretenden Vorsitzenden des CVJM-Nordbundes, Rolf Karkmann

 

Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen. Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihrer ist das Himmelreich (Matthäus 5.5,9,10)

 

Jesus hält am Beginn seiner Tätigkeit eine Rede von einem Hügel. Er hat viele Zuhörer. Vor allem seinen neuen Mitarbeitern - Jünger genannt, gibt er sein Programm bekannt, mit dem er die Menschen für seine Sache gewinnen will.

Mit den Seligpreisungen kann man kein Land regieren. (Helmut Schmidt, Alt-Kanzler der BRD) Mit den Seligpreisungen habe ich meine Kriegsdienstverweigerung begründet.

Ein Text zur beliebigen Verwendung? Nein! Eine Zusage unseres Herrn, die auch heute gilt!

Der österreichische Friedensforscher Hermann Galtung sagte kürzlich im Fernsehen: die Lösung des gegenwärtigen Weltkonflikts (Terrorismusbekämpfung) liegt nicht in den Händen des Militärs, nicht in der "Gewalt gegen Gewalt" sondern kann nur in einem langen Prozeß der Versöhnung liegen. So wie Deutschland nach dem 2. Weltkrieg den Weg beschritten hat vom meist gehassten Volk über symbolische Wiedergutmachung, Friedenspolitik, Eintreten für Gerechtigkeit, zum wieder geachteten Mitglied der Weltgemeinschaft, so kann Versöhnung und Frieden geschaffen werden mit den Völkern der islamischen Welt. (Sinngemäß zitiert)

Wesentlicher Bestandteil der Versöhnung der Deutschen mit ihren früheren Feinden ist, dass wir Zeichen der Versöhnung errichten in Ländern, die im Krieg am meisten unter den Deutschen gelitten haben. Das Friedensnetz des CVJM, ausgehend von Hiroshima in Japan, mit seinem deutschen Schwerpunkt in Bremen, im CVJM Nordbund, ist unser Beitrag im Sinne der Bergpredigt, um Frieden zu schaffen. Die Kirche in Dory bittet um Verzeihung und setzt ein Hoffnungszeichen für die Zukunft, in der Frieden, Sanftmut, Gerechtigkeit, die Zusagen Jesu der Seligpreisungen unser Miteinander bestimmen mögen. Hierfür ist nicht der "Himmel auf Erden" versprochen, sondern eher Mißverstehen, üble Nachrede, ja Verfolgung. Wir lassen uns dennoch nicht irre machen und gehen weiter auf diesem Weg.

Die JuBilanz-Konferenz in Bremen ist der Ort der Standortbestimmung und der Besinnung auf diesem Weg aufeinander zu. Wir laden ein, mit uns zu gehen, das Friedensnetz zu knüpfen, bis es wirklich die Welt umspannt und die "Sanftmütigen das Erdreich besitzen" werden.

Mit dieser Zusage Jesu von Nazareth grüsse ich alle Teilnehmer der JuBilanz-Konferenz ganz herzlich auch vom Vorsitzenden des CVJM-Nordbundes Jürgen Wehrs, der sehr bedauert, nicht hier sein zu können, weil er an der Delegiertenversammlung des CVJM Gesamtverbandes teilnimmt. Ich sehe es als besonderes Privileg an, an seiner Stelle gerade hier stehen zu können, als "Heimspiel" in meinem CVJM, in dem auch Klaus Kobs und Klaus Janßen ihre Wurzeln haben, der für sich in Anspruch nimmt, der älteste CVJM zu sein, in dieser Stadt, die seit Jahrhunderten den "Schlüssel zur Welt" in ihrem Wappen trägt, der in Wahrheit der Schlüssel ist, den Petrus, der Jünger unseres Herr, trägt als das Zeichen, das Jesus in der Bergpredigt setzt: Den Sanftmütigen gehört die Erde, den Gerechten das Reich der Himmel.

Ich wünsche unseren Beratungen Erfolg und für uns alle Gottes reichen Segen.

 

 

Andacht

von Klaus Martin Janßen, Leitender Bundessekretär des CVJM-Nordbundes

 

Seit zwei Wochen wohne ich in Hamburg-Harburg. Meine Strasse kreuzt sich in unmittelbarer Nähe zu unserer Wohnung mit der Marienstrasse. Wenn ich einige Schritte vor die Tür mache, sehe ich das Haus Marienstrasse 54. Es ist das zur Zeit meist fotografierte Haus Deutschlands. Hier haben einige der Terroristen gelebt und Pläne geschmiedet, die am 11. September mit ihrer Wahnsinnstat in den USA Tausende von Menschen in den Tod gerissen haben. Ich bin ein absoluter New York-Fan, war schon mindestens 15mal da und kenne Manhattan wie meine Westentasche. Jetzt werde ich diesen Ort nicht mehr wiedererkennen, da doch zwei sehr markante Bauwerke einfach fehlen. Ein unerträglicher Gedanke. Vor allem, dass bei ihrem Einsturz viele tausend Menschen ihr Leben sinnlos verloren haben. Ich bin sehr dankbar, dass meine Freunde in New York nicht betroffen oder verletzt sind. Sie sind dankbar für die Bewahrung, die sie erfahren haben.

 

Es gehört einfach zum guten Ton, dass man sich für jede Form von Schutz und Bewahrung vor Gefahren bedankt.

Danke sagen sieht unterschiedlich aus:

-          die einen springen an die Decke und schreien ihre Erleichterung heraus,

-          andere freuen sich still „in sich hinein“

-          wieder andere schreiben Verse und singen Lieder.

 

Letzteres tat König David. Er hat viele seiner emotionalen Erfahrungen in Lieder verfasst und zum Ausdruck gebracht. Er war eigentlich so etwas, was wir heute als modernen Pop-Star bezeichnen würden, der ganz aktuelle Ereignisse in musikalischer Form den Zuhörern seiner Zeit vorträgt.

David hatte einen Widersacher, den er vom Thron vertrieb, nämlich den eigentlichen König Saul. Der bedrohte sein Leben und es gab wieder einmal eine brenzliche Situation, der David mit List und Tücke entkam. Danach verfasste er folgende Verse als Dank an Gott, dem er für die Bewahrung dankbar war:

 

Du, Herr, bist mein Fels, meine Burg, mein Retter.

Du bist meine sichere Zuflucht, mein Beschützer, mein starker Helfer, meine Festung auf steiler Höhe. Zu dir kann ich fliehen, du rettest mich vor aller Gewalt.

Wenn ich zu dir um Hilfe rufe, dann rettest du mich vor meinen Feinden. Ich preise dich, Herr!

 

Das sind fürwahr Liedverse, die wir heute angesichts dessen, was um uns herum geschieht, gerne singen: „Du bist Schutz, Zuflucht und Helfer gegen Gewalt!“

Gegenwärtig sind wir konfrontiert mit Gewalterscheinungen, die uns nur verzweifeln lassen über die kranken Köpfe, die sich etwas derartiges ausdenken können. Andererseits stehen wir zweifelnd vor der „uneingeschränkten Solidarität“ mit dem amerikanischen Volk, die beinahe alles möglich macht. Es lässt uns wirklich fragen, was gegen „privatisierte Gewalt“, wie es Erhard Eppler, ein früherer deutscher Minister nennt, tun kann. Es scheint eher fraglich, ob bisher übliche konventionelle Kriegsführung solchen Erscheinungsformen wirklich Herr werden kann.

„Die Amerikaner werden scheitern, wie zuvor die sowjetische Armee gescheitert ist. Sie werden Osama bin Laden nicht finden.“. Das ist die Ansicht eines ausgezeichneten Nahost-Kenners des deutschen Journalismus, Gerhard Konzelmann, der lange in der Region Korrespondent des 1. Deutschen Fernsehens war.

Tausende von afghanischen Flüchtlingen macht derzeit die Erfahrung von Schutz und Zuflucht nicht, sehen keinen Helfer vor Gewalt. Ebenso wie Tausenden von Hinterbliebenen und Freunden von Ermordeten New Yorkern. Leid und Elend hier und dort. Rufe nach Vergeltung und Rache. Ich glaube, dass die unglaublichen Verbrechen von New York und Washington nicht ohne Bestrafung der Verantwortlichen bleiben dürfen, so wenig glaube ich, dass flächendeckendes Bombardement eines kargen und armen Landes irgend eine wirkliche Bewegung in die Bekämpfung des jahrelang bekannten Terrorismus bringt, der letztlich durch die westliche Unterstützung erst zu dem reifen konnte, was er offenbar heute ist.

Ich glaube an Wunder, die uns aus dem ewigen Kreislauf der Gewalt herausreißen kann. Ich will es formulieren wie Konzelmann am Ende seines Vortrages neulich in Winsen: „wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist – Ich bin Realist und glaube an Wunder!“

Wir sind doch – mal ehrlich – die kleinen Würste, die dem ganzen Szenario zusehen. Aber wir können viel tun, wir können die Köpfe senken, die Hände falten und Lieder beten und singen, in denen wir bezeugen, wie groß unser Gott ist und wie sehr er Zufluchten geschaffen und Hilfe bereitgestellt hat – für uns persönlich wie auch für Menschen in unserer Umgebung. Mehr bleibt uns heute weiß Gott nicht zu tun!

 

Mehr blieb uns auch nie zu tun, wenn wir nach Weißrussland fuhren – und noch immer fahren. Ein paar Dinge mitnehmen, die wir hier auftreiben konnten (zugegeben – ein wenig untertrieben, und den Verantwortlichen in keiner Weise gerecht). Aber mal ehrlich. Viel mehr bleibt uns nicht. Wir, hier in Deutschland sind eigentlich nicht betroffen – und wenn ich ehrlich nachdenke, sind wir von nichts betroffen als von den Fehlern, die wir selbst begehen, von unserer eigenen Wohlstandsverwahrlosung. Uns mangelt es eigentlich an nichts, obwohl wir in unserem Lande eine wachsende Armut registrieren müssen, die insbesondere die Kinder betrifft. Das könnte – wenn er mit offenen Augen vor Ort arbeitet – eine neue und große gesellschaftspolitische Herausforderung des CVJM sein. Dann hätten wir plötzlich Partner an der Seite, die uns in derartigen Programmen helfen könnten: die weißrussischen, die indischen und die afrikanischen CVJMs – wie wär´s damit?

 

Meine Freunde in Belarus sind direkt betroffen von vielerlei – von Verseuchung und von Verarmung. Und wen habe ich dort erlebt? Freunde, die Lieder gesungen haben von Bewahrung und Dankbarkeit. Ich habe in den vielen Begegnungen mit euch so unendlich viel Demut gelernt und bin ganz klein geworden. Das hat meine Arbeit im CVJM sehr geprägt. Ich habe nicht mehr die große vorlaute Klappe gehabt wie früher, sondern es haben sich viele Dinge relativiert.

 

Ich bin dankbar, dass ich vier Jahre lang in der europäischen Arbeitsgruppe zum Aufbau der CVJM-Arbeit in Belarus habe leitende mitarbeiten dürfen. Ich habe unterschiedliche Strömungen und Interessen kennen gelernt, habe auf unterschiedlichen Ebenen mit unterschiedlich Mächtigen sprechen können und unterschiedliche Einschätzungen der demokratischen und jugendpolitischen Entwicklung kennen gelernt. Und immer wieder haben wir Lieder der Freude und des Bewahrtseins singen dürfen. Wie wunderbar – also doch: Wunder sind geschehen. Wie schön, dass wir Realisten sind.

 

Wir haben auch bei uns ein kleines Wunder zu Stande bringen dürfen, als wir das CVJM-Friedensnetz in Deutschland in die kompliziereten Strukturen des CVJM haben einbauen können. Ich erinnere mich an ein sehr sehr langes Wochenende, an dem wir den Knoten durchgeschlagen haben, an dem das Netz hing. Wir platzierten das Netz in das Gesamtwerk an einer Stelle, mit der alle leben konnten: Es wurde Bestandteil der CVJM-Nordbund-Arbeit. Andere Landesverbände konnten sich daran beteiligen und der CVJM-Gesamtverband in Deutschland konnte damit gut leben. Zum einen war der CVJM-Nordbund sowieso für seine Einstellung „fromm und politisch zugleich“ zu sein bekannt und verrufen, und zum anderen eröffnete es den positiven Kräften in Deutschland, die Gelegenheit, sich an einer einmaligen und neuen Arbeitsform zu beteiligen, die in anderen strukturellen Zusammenhängen gescheitert wäre. Diese kurze Replik auf deutsche CVJM-Strukturen sei mir gestattet, wenngleich ich sicher bin, dass sie unsere weißrussischen Gäste verwirrt und die deutschen Repräsentanten nicht unbedingt befriedigt.

 

Ich wünsche uns allen, dass wir die Erfahrung machen, in Gott Zuflucht vor der Gewalt der Menschen zu finden, die außer Rand und Band geraten. Die jegliches Maß von Recht und Unrecht verloren haben. Die sich selbst über Recht und Gesetzt gestellt haben. Ich hoffe sehr, dass wir jetzt ein Lied des Friedens und der Gerechtigkeit anstimmen können. Das allein ist der Schlüssel, unseren Glauben in praktische Politik umzusetzen. Wenn nicht – wie z.B. im mittleren Osten – bald Recht, Gerechtigkeit und Frieden einziehen werden, wird es für die Terroristen in der ganzen Welt immer wieder Gründe geben, Tausend von Unschuldigen für die Unfähigkeit von politisch Verantwortlichen in die sicheren Tod zu reißen.

 

Ich wünsche uns allen, dass wir gemeinsam, auch wenn wir nach diesem Wochenende wieder an unsere je eigenen Orte zurückkehren, Lieder anstimmen, die von Frieden, Hoffnung, Gerechtigkeit und Dank für Bewahrung vor Gewalt handeln können – in Belarus, in Deutschland, in ganz Europa, den USA, Afghanistan und allen Ländern dieser Welt, so, wie es das Friedensnetz von Anfang an getan hat!

 

 

Rückblick auf zehn Jahre Zusammenarbeit

 

Einführung

 

Um eine Bilanz zu ziehen, muß man das Zurückliegende noch einmal anschauen, noch einmal zurückschauen, sich erinnern an Aktionen, Projekte und auch an Personen.

Das soll jetzt in den nächsten zwei Stunden passieren wir wollen gemeinsam zurückblicken auf zehn Jahre Zusammenarbeit zwischen der Region Woloshin und dem CVJM-Friedensnetz.

 

Natürlich ist eine solche Zusammenarbeit immer mit Personen verbunden, die meisten, die die dafür gesorgt haben, dass diese langjährige Zusammenarbeit möglich war, sitzen heute hier im Saal. Ohne Euch gäbe es diese Arbeit nicht. Wolfgang Kopf und Nikolai Byako habe ich am Anfang schon genannt

 

Ich möchte aber auch noch weitere Personen erinnern, die heute nicht hier sind, deren Namen ich aber wenigsten nennen möchte, weil sie diese Arbeit ganz wesentlich geprägt haben.

 

Da ist als erstes der Vorgänger von Anatoly Kulak, Nikolai Kalinowski zu nennen, er hat die ersten vorsichtigen Schritte dieser Zusammenarbeit zwischen der Region und dem CVJM positiv begleitet.

 

Dann möchte ich an Sergej Mizewitsch, den Vorgänger von Viktor Gardinetz im Amt des Schulrates, erinnern, der leider vor einigen Jahren verstorben ist. Die Zusammenarbeit mit Sergej war oft schwierig, aber er war ein Mann, der viel bewegt hat und den ich sehr geschätzt habe.

 

Als letztes möchte ich noch Valentina Shawerda nennen, sie hat mit ihrem Engagement in den ersten Jahren dafür gesorgt, daß aus den ersten Kontakten eine langfristige Beziehung wurde. 

 

Das Thema unserer ersten Kontakte mit Belarus war "Frieden und Verhöhnung mit den Völkern der Sowjetunion", damit fing für uns CVJMer alles an. Darum soll auch unser Rückblick mit diesem Thema anfangen, wir schauen zurück auf das Versöhnungsprojekt Kirche in Dory.

 

 

 

 

Die Kirche in Dory ein Zeichen der Versöhnung

 

Im Oktober 1995 besuchte erstmals eine Gruppe des CVJM-Friedensnetzes  das kleine Dorf Dory in der Region Woloshin.

Der Besuch des Dorfes galt der Schule und der Überlegung, ob man im nächsten Jahr Kinder aus dieser Schule zu einem Erholungsurlaub nach Deutschland einladen sollte.

Im Rahmen einer Dorfbesichtigung wurde der Gruppe auch eine kleine Gedenkstätte, die Grundmauern einer alten Kirche und der angefangene Neubau einer neuen orthodoxen Kirche gezeigt und die dazugehörige unglaubliche Geschichte erzählt.

 

Vom 15.7. -5.8.1943 lief bei der Einsatzgruppe B der Wehrmacht das Unternehmen „Hermann“ ab, in diesem Rahmen wurde durch die SS-Sondereinheit Dirlewanger am 23.7. das Dorf Dory überfallen.

Das Dorf wurde umstellt, man trieb die Frauen und Kinder in die kleine Holzkirche und zündete diese an, mit ihr verbrannten 257 Menschen.

 

Dory war nur ein Dorf und ein Verbrechen von vielen.

Insgesamt wurden in Weißrußland 628 Dörfer mit allen Einwohnern und 4.667 mit einem Teil der Einwohner zerstört. Es gab 11 „kleine„ Konzentrationslager, in denen bis zu 35.000 Menschen und 55 „große„ Lager in denen über 35.000 Menschen starben. Das größte Konzentrationslager war Maly Trostenez acht Kilometer östlich von Minsk. Hier starben 206.500 Menschen.

 

Erst am 3. Juni 1995 wurde der Grundstein für eine neue Kirche gelegt, aber schon nach drei Monaten, nach dem die Außenmauern standen, war kein Geld mehr für den Weiterbau vorhanden.

 

Spontan beschloß die CVJM Gruppe bei ihrem Besuch im Oktober 1995 alles zu tun, damit die Kirche fertig gebaut werden kann. Die neue Kirche von Dory sollte ein deutliches Zeichen der Versöhnung werden. Verbunden mit der Hilfe beim Neubau sollte die Geschichte des Massakers in Dory erforscht und auch so ein Betrag zur Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte beider Völker werden.

 

Im September 1996 und im Mai 1997 fanden zwei Workcamps des CVJM in Dory statt. Dabei wurden – teilweise gemeinsam mit Jugendlichen des CVJM Woloshin – Fundamente aufgefüllt und betoniert, Baumaterial beschafft, Interviews mit Überlebenden geführt und die Kontakte für ein längerfristiges Engagement in Dory – speziell mit der Schule – hergestellt.

Die neue Kirche konnte im September 1997 fertiggestellt werden. Die Finanzierung erfolgte durch Spenden aus dem deutschen CVJM und durch Zuschüsse des Diakonischen Werkes. Insgesamt wurden in Deutschland 30.000 DM für den Bau der neuen Kirche gespendet.

 

Am 27. Oktober 1997 wurde die neue orthodoxe Kirche in Dory vom belarussischen Metropoliten Filaret in einem feierlichen, vierstündigen Gottesdienst eingeweiht. Neben dem deutschen Botschafter waren über 50 Freundinnen und Freunde aus dem deutschen CVJM dabei.

Im Rahmen der Feier wurde vom CVJM auch eine Gedenktafel überreicht, die in der neuen Kirche aufgehängt wurde und die den Grund des Engagements des CVJM deutlich macht. Der Text lautet:

 

 

1941 hat Deutschland einen grausamen Krieg gegen die damalige Sowjetunion begonnen. Ganze Volksgruppen sollten dabei vernichtet werden.

Die Mehrheit der Deutschen hat diesen Krieg mitgetragen oder geduldet und dadurch Schuld auf sich geladen.

 

In diesem Krieg wurden in deutschem Namen auch in Dory Verbrechen begangen.

 

Am 23. Juni 1943 wurden hier 257 Menschen bestialisch ermordet. 196 von ihnen wurden in die Kirche getrieben und mit dieser verbrannt.

 

Als deutsche CVJM - Mitglieder bitten wir für diese Verbrechen um Vergebung.

 

Unsere Mithilfe beim Bau dieser neuen Kirche soll ein Zeichen dafür sein, daß wir uns im Namen Jesu Christi für die Versöhnung zwischen unseren Völkern einsetzen und dafür arbeiten, daß sich solche Greuel nicht wiederholen.

 

26. Oktober 1997

 

Heute ist die Kirche in Dory wieder ein Ort der Ruhe, des Gebetes und der Verkündigung des Wortes Gottes.

 

 

Hilfstransporte

 

Im Zusammenhang mit der Auflösung der Sowjetunion 1991 kam es in verschiedenen Bereichen der damaligen UdSSR zu erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten mit der Folge, dass es auch Lebensmittelengpässe gab.

In Deutschland wurde in der Presse sehr ausführlich darüber berichtet und dieses führte auch bei uns im CVJM zu der Überlegung, ob wir nicht unseren Freunden in Belarus bei der Lebensmittelversorgung helfen müssten.

Es wurde eine Aktion "1000 Pakete für Minsk" ins Leben gerufen, das Ergebnis waren 4000 Pakete mit Lebensmittel, die jeweils den gleichen Inhalt und pro Paket einen Wert von DM 50.- hatten.

 

Die erste Hälfte der Pakete wurde im Januar 1991 auf drei große LKW verladen und nach Minsk gebracht. Adressat war die Baptisten Kirche in Minsk und hilfsbedürftige Menschen in der Region Smolevici.

 

Die restlichen Pakete wurden zwei Monate später nach Belarus gebracht. Neben den Paketen wurden auch medizinische Geräte transportiert von denen dann auch einige in das  Kreiskrankenhaus nach Woloshin gebracht wurden. Dieses war der erste Kontakt nach Woloshin.

Bis heute hat es 46 große und kleine Hilfstransporte gegeben, wir schätzen das der Wert dieser Waren weit über zwei Millionen DM liegt.

 

In den zehn Jahren haben viele unserer Vereine Hilfstransporte durchgeführt aber nicht alle Vereine können oder wollen Hilfstransporte organisieren. Vor allen Dingen der CVJM Wilhelmshaven, der CVJM Oberhausen, der CVJM Bad Zwischenahn und der CVJM Oldenburg i.H. haben diese Arbeit kontinuierlich und professionell durchgeführt.

 

So einen Hilfstransport zu organisieren ist für uns ein großer zeitlicher, personeller und finanzieller Aufwand, alle, die dabei sind tun dieses ehrenamtlich.

Es ist aber ein Aufwand, der sich auch für uns lohnt: es ist Öffentlichkeitsarbeit für unsere Vereine, es ist die Erfahrung in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten eine sinnvolle Tätigkeit zu tun, es ist die Erfahrung der großen Gastfreundschaft bei euch, es ist das Kennenlernen der Kultur, und der Menschen bei euch und es ist natürlich auch ein Abenteuer von dem man erzählen kann.

 

Bernd Somberg hat nach einem Transport 1992 den folgenden Bericht aufgeschrieben:

 

Am 1.2.1992 war es endlich soweit, 300 Pakete wurden auf einen LKW geladen. Um 10.30 Uhr war bei uns in Herne die Abfahrt.

An der Raststätte Hamm trafen wir auf den LKW aus Oberhausen. Zusammen fuhren  wir weiter nach Fürstenwalde. Hier standen nun unsere Ural-LKW und ein LKW aus Norddeutschland. Die Ural-LkW stammen aus den Restbeständen der NVA und wurden uns geschenkt. Wir haben sie später in Minsk zum Aufbau des Internationalen Begegnungszentrums und in Woloshin dem Krankenhaus geschenkt.

Beim Abendessen in der Pommes-Bude wurden die Frachtpapiere ausgefüllt. Acht Fahrer, fünf aus Oberhausen, ein Ostfriese und wir Herner wurden auf fünf Autos verteilt. Nachdem die Polizeieskorte bestellt war, ging die Reise weiter Richtung Grenze. Die Abfertigung am deutschen Zoll war problemlos. Beim polnischen Zoll dauerte es etwas länger. Aber mit Bestechungsutensilien konnten wir die Abfertigung beschleunigen.

Um 0.30 Uhr am Sonntag war die Weiterfahrt durch Polen. Gleich an der ersten Tankstelle stopten wir, die LKW's wurden aufgetankt. Dann war endlich klar, die Ural-LKW benötigen nur 60 l auf 100 km, 100 l hatten wir befürchtet. Die Fahrt durch Polen war problemlos und langsam, weil unsere Ural-LKW nur 50 km in der Stunde schafften. Wir fahren über Posen und Warschau nach Brest. Erst gegen 19.00 Uhr waren wir nach der Grenzabfertigung in Brest.

Im ersten Hotel trafen wir unsere Dolmetscherin Tanja, die uns nach Minsk führen sollte. Schneetreiben auf der Autobahn machte die Fahrt noch langsamer, so daß wir erst gegen 6.00 Uhr in Minsk im Hotel waren. Drei Stunden Nachtruhe, Zollformalitäten und dann die Abfahrt nach Woloschin zum Krankenhaus, wo wir die Lebensmittelpakete ausgeladen haben. Wir wurden sehr herzlich begrüßt von einem Oberarzt und der Kinderärztin. Beim Ausladen unterstützen uns viele Krankenhausangestellte, so daß sich die Ausladeaktion auf höchstens zwei Stunden beschränkte.

Wir hatten nicht den Eindruck, daß wir es dort mit hungernden Menschen zu tun hatten. Doch gerade für Kinder und Kleinkinder fehlt es an entsprechender Nahrung. Durch die Verstrahlung sind die Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln, Getreide, Obst und Milch stark belastet. Und diese verstrahlten Nahrungsmittel sind der Gesundheit der Kinder nicht zuträglich. Neben den Lebensmittelpaketen überreichten wir auch viele Pakete mit medizinischen Hilfsgütern, Medizin und Verbandmaterial. Dazu dann auch einen der Ural-LKW.

Und dann ging es weiter nach Perschai zum dortigen Krankenhaus. Dort übergaben wir neben Lebensmitteln das EKG-Gerät, welches aus dem Erlös des Sommerfestes der Christusgemeinde in Herne finanziert wurde. Hier erlebten wir nun auch die große russische Gastfreundschaft. Ein festliches Abendessen wurde uns serviert. Der Arzt dieses kleinen Krankenhauses war sehr dankbar.

Am Dienstag starteten wir zur Heimreise. Diesmal dauerte es nur 30 Stunden. In vielen theoretischen Einheiten hatten wir im CVJM schon über Wunder und Gottes Beistand geredet. Hier haben wir es erlebt: Auf eisglatter Fahrbahn, bei dichtem Schneetreiben erlebten wir einen Unfall. Der VW-Bus kam ins Schleudern, drehte sich auf der Autobahn und kam auf der Gegenfahrbahn kurz vor einem tiefen Graben zum Stehen. Gleichzeitig fuhr unser LKW einen steilen Abhang hinunter und landete im Graben. Russische Fahrer, die wir kurz vorher überholt hatten, stoppten sofort und waren bei der Bergung unseres LKW behilflich. Beide Fahrzeuge und die Fahrer überstanden den Zwischenfall unversehrt. Am Mittwoch, 23.00 Uhr, waren wir wieder in Herne.

 

Was bleibt ist immer wieder die Frage, sind Hilfstransporte auch heute noch nötig und sinnvoll, verhindern sie nicht Eigeninitiative und behindern sie nicht auch die eigene Wirtschaft, werden durch die Hilfstransporte nicht auch Menschen in Woloshin in schwierige Situationen gebracht? Diese Fragen können wir nicht allein, sondern nur mit euch zusammen beantworten.

 

 

Verschiedene Projekte

 

Im Laufe der letzten zehn Jahre hat es neben den "Klassikern" wie die Aktion "Urlaub vom verstrahlten Alltag und die Hilfstransporte noch eine ganze Reihe unterschiedlicher Hilfs-, Bau-, oder Renovierungsprojekte gegeben.

Diesen Projekten lag immer eine (meist) gute Idee oder eine konkrete Anfrage aus Woloshin zugrunde. Nicht alle Projekte konnten realisiert werden, bei einigen Projekten war das auch nicht schade, bei anderen schon.

 

Das erste Projekt dieser Art entstand 1993 und trug den stolzen Namen: "Sozialmedizinische Beratungsstelle - Ein Pilotprojekt zur Einrichtung einer Beratungsstelle in Woloshin".

Viele Menschen bei uns und in Woloshin hatten in die Projektplanung viel Zeit investiert. Ausgangspunkt der Überlegungen war, dass auf dem Hintergrund der Tschernobylkatastrophe die Frage von Kindern und Familienplanung für Mädchen und junge Frauen ein großes Problem ist und eine kompetente Beratung eine große Hilfe sein würde. Für diese Beratung sollten Ärzte und Lehrerinnen aus Woloshin ausgebildet werden und am Ende sollte eine Beratungsstelle stehen.

Leider konnte dieses Konzept nicht umgesetzt werden, weil die von uns dafür beantragten Gelder aus EU Mitteln nicht gezahlt wurden.

Ich glaube, dass dieses immer noch ein gutes und wichtiges Projekt ist - vielleicht kann es in Zukunft realisiert werden.

 

Das zweite Projekt wurde 1994 umgesetzt, Jugendlich aus der Region Woloshin sollten die Möglichkeit haben an Urlaubsreisen des CVJM teilzunehmen bzw. Praktika im CVJM zu absolvieren. 16 Jugendliche nahmen an diesem Projekt teil, fast wäre nur 15 wieder zurückgekommen, den einer der Teilnehmer war drei Tage verschwunden. Er sollte nach unserer Meinung am Sonntag kommen, kam aber schon am Freitag auf dem Flughafen Frankfurt an, wo ihn dann natürlich keiner abholte. Am Sonntag, als wir in abholen wollten, war er dann natürlich nicht da. Wir haben die Polizei, den Grenzschutz, die Botschaft, alle Krankenhäuser eingeschaltet, er war nirgendwo zu finden. Nach drei Tagen meldete er sich dann auch Woloshin. Er hatte, nachdem er nicht angeholt wurde eine Nacht auf dem Flughafen verbracht, hatte dann einen Landsmann getroffen, der mit dem Auto nach Minsk fuhr und war mit ihm wieder zurück  gefahren.

 

Das dritte Projekt war das "Second-Hand-Landen-Projekt" 1996 und 1997. Wir stellten uns die Realisierung ganz einfach vor, in Deutschland wird gut erhaltene Kinderkleidung gesammelt, nach Woloshin gebracht und dort günstig verkauft. Das Geld sollte für die Kindererholung genutzt werden, der Mangel an guter Kinderkleidung würde so ein wenig behoben und ein Arbeitsplatz würde geschaffen.

1996 und 1997 konnte das Projekt auch umgesetzt werden, die Kleidung wurde im Kaufhaus verkauft. Dann gab es ein neues Gesetz, das den Verkauf von humanitärer Hilfe verbot.

Damit war das Projekt gestorben. Schade.

 

Auch 1996 versuchten wir ein Mailboxprojekt zu installieren um die Kommunikation zwischen Woloshin und Deutschland zu verbessern, dieses ist nicht gelungen, es hat eher die Kommunikation erschwert, weil keiner, weder bei uns noch in Woloshin mit der Technik richtig umgehen konnte.

 

Ab 1997 gab es ein Projekt, das leider auch nicht realisiert werden konnte, es war das Projekt "Altenzentrum". Es fehlte ein geeignetes Haus, es fehlten auch die juristischen Rahmenbedingungen. Die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung steht meiner Meinung nach außer Frage, vielleicht gibt es ja noch einen Weg das Projekt umzusetzen ich denke es lohnt sich darüber nachzudenken.

 

Von 1977 bis 1999 gab es das Projekt "Lehrerpraktikum", wir haben viel darüber diskutiert, aber eigentlich konnte in diesem Rahmen nur eine Lehrerin ein Praktikum in Deutschland durchführen. Ich denke es muß noch einmal neu überlegt werden ob dieses Projekt weitergeführt werden soll und wo die Schwierigkeiten liegen.

 

Seit 1998 gibt es bei einigen Partnern das "Vitamintablettenprojekt", das auch nicht so gelaufen ist, wie es geplant war. Auch darüber sollte neu nachgedacht werden.

 

1999 haben wir mitgeholfen, dass in Wischniwo der Heizkessel und in Podberesje das Schuldach erneuert werden konnte.

 

Das Projekt Kirche in Dory von 1995 - 1997  gehört auch zu den Projekten, davon haben wir aber schon berichtet.

 

Neben diesen genannten Projekten hat es noch eine Vielzahl von kleineren Projekten und Aktionen in den  verschiedenen Schulen gegeben, die hier nicht alle aufgeführt werden können.

 

10 Jahre Urlaub vom verstrahlten Alltag

 

Ein Versuch, kritisch zurück zu blicken und gleichzeitig nach vorne zu schauen

 

Seit nunmehr fast 10 Jahren gibt es „den Urlaub vom verstrahlten Alltag“, eine Erholungsmaßnahme für Kinder aus verstrahlten Regionen in Belarus. Für uns ist die Region Woloshin der Raum, in dem unsere Kontakte inzwischen überwiegend zu beständigen Partnerschaften geführt haben.

Angefangen haben diese Erholungsmaßnahmen mit relativ willkürlich zusammengewürfelten Gruppen von Kindern, die meist für einen Zeitraum von ca. 3 Wochen in verschiedene Orte in ganz Deutschland und darüber hinaus eingeladen  wurden, damit sie wenigstens für kurze Zeit einmal der verstrahlten Umwelt, der verseuchten Nahrung und der Hoffnungslosigkeit entkommen konnten.

Heute kommen in den meisten Fällen ganze Klassenverbände – vielfach handelt es sich hierbei um die jeweiligen fünften Klassen - zu uns. Damit fällt ein für beide Seiten schwieriges Auswahlverfahren weg. Die Kinder wissen eigentlich frühzeitig durch Geschwister und ältere Mitschüler, was auf sie zukommt. Für sie und für uns bringt dies eine hohe Verlässlichkeit mit sich. Es muss kein Gerangel mehr darum geben, wer in den Westen fahren darf.

Mit den Jahren ist – so ist es unser Eindruck – auf beiden Seiten, also in Deutschland und in Belarus ein gegenseitiges Kennen- u. Verstehenlernen  gelungen und gewachsen.

In der Studie „Die Stimmen der Kinder von Tschernobyl“ von Erika Schuchardt schreiben Eltern folgendes:

„Wir müssen dafür kämpfen, dass unsere Kinder wieder ins Ausland fahren dürfen. Ich muß Ihnen sagen warum das so wichtig ist. Das sind drei Gründe:

Erstens: Unsere Kinder kommen ganz anders zurück, als sie gegangen sind. Sie sind nicht nur körperlich erholt, sie sind seelisch gesund. Sie sind fröhlich, sind mutig. Sie planen wieder, haben Ziele. Sie wollen kämpfen.

Zweitens: sie lernen einen ganz anderen Kulturkreis kennen, eine andere Sprache, andere Kulturdenkmäler, andere Sitten und Bräuche. Sie fangen an, über das, was in unserem Land geschieht, kritischer nachzudenken.

Drittens: Weil sie sehen, dass es überhaupt auf der Welt noch ein noch ein anderes Leben gibt. Darum können sie dann wieder anfangen, daran zu glauben. Das gibt ihnen die Kraft, auch dafür kämpfen zu wollen. Das heißt zuallerest, lernen zu wollen, sich zu engagieren und aus der Apathie aufzuwachen.“

Der "Urlaub vom verstrahlen Alltag"  ist also viel mehr als eine kurzfristige körperliche Erholung mit wenig Lanzeitwirkung. Er schafft Begegnung, er schafft Verständnis, er schafft Kontakte – bei Kindern und bei Erwachsenen.

Ein kleiner statistischer Einschub an dieser Stelle, den ich aus der Tagungsmappe entnommen habe:

11 Vereine sind z.Z. am "Urlaub vom verstrahlten Alltag" beteiligt. In den vergangenen 10 Jahren waren 1554 Kinder mit 242 BetreuerInnen in Deutschland.

Die CVJM in Apen, Bad Zwischenahn, Emden und Wilhelmshaven, die ihre Erfahrungen für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt haben, haben bei der Gestaltung dieses Projektes viele unterschiedliche Variationen ausprobiert. Eine gute Mischung aus Ferienfreizeiten, die die Kinder aus Belarus gemeinsam mit deutschen Kindern erleben und einem Aufenthalt in Gastfamilien ist in den meisten Fällen für die Kinder, ihre Betreuerinnen und auch für die deutschen Partner die geeignetste Lösung. Viele Kontakte, die hier entstehen, bleiben über Jahre erhalten.

Bezüglich der An- u. Rückreise hat sich nach diesen langjährigen Erfahrungen eindeutig herausgestellt, dass eine Bahnfahrt deutlich weniger anstrengend ist und die Kinder sehr viel ausgeruhter am Zielort ankommen.

In manchen CVJM wie z.B. in Apen hat sich die zahnärztliche Versorgung der Kinder inzwischen als wesentlicher Bestandteil des "Urlaubs vom verstrahlten Alltag" erwiesen. Hier gibt es eine erstklassige Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Zahnärzten.

Der "Urlaub vom verstrahlten Alltag" ist auf beiden Seiten mit vielen Hoffnungen und Erwartungen, aber auch mit zahlreichen Befürchtungen und Ängsten gestartet. Heute können wir feststellen, dass viele dieser Ängste abgebaut werden konnten und dass die Probleme, die es natürlich auch immer gegeben hat und auch weiter geben wird, mit größerer Gelassenheit angegangen werden können, als dies am Anfang der Fall war.

Bei manchen Menschen aus Belarus hat sich sehr schnell der Eindruck eingestellt, dass Deutschland ein Schlaraffenland ist: („Es wird nicht gearbeitet. Sie sitzen und grillen. Es ist immer alles da, was man kaufen will. Jeder hat genug Geld.“) Dies sind nur einige der falschen Eindrücke, die unsere Gäste bei uns bekommen haben. Am Anfang haben wir es nicht gemerkt, dass solche Eindrücke entstehen, aber je mehr die Begegnungen zunahmen und die Beziehungen persönlicher wurden, kam das Gespräch auch auf solche Punkte. Unsere Gäste – gerade auch die Betreuerinnen und Betreuer - haben uns in der Regel eben auch in Ausnahmesituationen erlebt.

Eine solche Ausnahmesituation herrscht in der Regel auch auf den Ferienfreizeiten, wo unsere Gäste uns in den vielfältigsten Situationen erleben, aber sie lassen sich auch selber darauf ein wie z.B. hier D. Lukaschik, der neue Schuldirektor von Sudniki, bei einem besonderen Spiel, was in unserer Freizeitarbeit eine lange Tradition hat.

Bei all den guten Erfahrungen, die wir miteinander gemacht haben, gab es aber auch Probleme: So kamen die belarussischen Betreuerinnen und Betreuer häufig aus verschiedenen Schulen und Einrichtungen , kannten sich untereinander kaum und manche kannten eben auch die Kinder nicht. Mißverständnisse und Irritationen blieben nicht aus. Leichter war es dort, wo es schon eine Beziehung gab und man sich vorher kannte.

Wenn so eine Arbeit über einen so langen Zeitraum stattfindet, gibt es vor Ort immer auch eine Vielzahl an Fragen. Für uns sind dabei die wichtigsten Fragen folgende:

  1. Finden wir auch im nächsten Jahr genügend Gasteltern?

  2. Woher bekommen wir genügend Geld, damit wir die Maßnahme finanzieren können? Es gibt wenig offizielle Fördermittel. Der Großteil der Kosten wird aus Spenden finanziert. Unsere Beobachtung macht deutlich, dass Menschen gerne spenden, wenn sie wissen, wofür sie spenden. Das erfordert eine intensive Vor- u. Nacharbeit. Wir glauben aber auch zu beobachten, dass die Spendenbereitschaft abnimmt bzw. sich anders verteilt.

  3. Wie handhaben wir das mit den Gastgeschenken? Gastgeschenke haben auf beiden Seiten einen hohen Stellenwert und das ist gut so. Gemeinsam müssen wir aufpassen, dass dies im Rahmen unserer und eurer Möglichkeiten bleibt. 

Es gibt aber auch Probleme in Belarus – insbesondere im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Erholungsmassnahmen. So brauchen viele Familien Unterstützung und Motivation bei Behördengängen z.B. im Zusammenhang mit der Beantragung von Pässen. Viele Familien sind dies nicht gewohnt, kennen die Zusammenhänge nicht und sind auf Hilfe angewiesen. Hier sind häufig die Schulen mit ihren Direktoren und Lehrkräften ganz erheblich gefordert.

 

Unsere Erfahrung zeigt, dass es ganz wichtig ist, auf beiden Seiten vertrauensvolle Menschen zu haben, die sich in solchen Projekten engagieren. Nur sie können hier wie dort eine dauerhafte Zusammenarbeit auch über Enttäuschungen und Durststrecken hinwegtragen.

 

Am Ende bleiben Fragen, denen wir uns kritisch stellen müssen:

Diese „Nebeneffekte“, die in diesen Begegnungen liegen - wie z.B. in dieser Woche - haben uns zum gemeinsamen Nutzen gereicht, tun es auch jetzt und hoffentlich auch weiterhin.

 

 

 

CVJM auf der EXPO-2000 in Hannover

 

Im Sommer 2000 fand in Hannover die bisher größte Veranstaltung statt, die es je in Deutschland gegeben hat. Über fünf Monate stellten sich über 170 Länder auf einem riesigen Gelände am Rande von Hannover dar. 17 Millionen, vor allem junge Menschen, besuchten dieses Megaereignis. Als einzigste Jugendorganisation hatte der  deutsche CVJM einen eigenen Pavillon auf dem Gelände, den Pavillon der Hoffnung. das Motto dieses Pavillons war "welcome to the future". Der Pavillon sollte zeigen wie Christen mit den Problemen der Welt umgehen und woher sie ihre Hoffnung nehmen.

In einer Bundesweiten Wahl ist der Pavillon der Hoffnung des CVJM zum offiziellen Symbol der EXPO-2000 gewählt worden.

Die Arbeit im Pavillon wurde fast ausschließlich von ehrenamtlichen Mitarbeitern aus aller Welt durchgeführt. Über 1400 junge Leute aus über 40 Ländern der Erde arbeiteten ohne Bezahlung täglich meist über 8 Stunden und gaben dem Wal ein besonderes Gesicht.

 

Neben vielen anderen Projekten aus aller Welt gab es auch das Projekt "Versöhnung Gabe Gottes Quelle neuen Lebens" des belorussischen CVJM, den CVJM Landesverbandes Hannover und des CVJM-Friedensnetzes.

 

Das Projekt stellte die Versöhnungsarbeit des CVJM-Landesverbandes Hannover in Bergen-Belsen und des CVJM-Friedensnetzes in der Republik Belarus dar.

 

Schwerpunkt der Darstellung war zum einen die konkrete Versöhnungs- und Erinnerungsarbeit Jugendlicher in Belarus und Bergen-Belsen und zum anderen die Konsequenzen, die junge Christen heute aus der Beschäftigung mit der Zeit des Nationalsozialismus ziehen. Sie wenden sich gegen Rechtsradikalismus und Rassismus und treten ein für Toleranz, Demokratie und Zivilcourage.

 

Bestandteil des Projektes war ein internationales Workcamp in Bergen-Belsen, an dem jugendliche Expo-Besucher aus aller Welt teilnehmen konnten.

 

Das Projekt wurde entwickelt und präsentiert von jungen Deutschen und Niederländern zusammen mit jungen Weißrußen, deren Großväter Feinde, sowie Täter und Opfer waren.

40 Jugendlichen aus Belarus, Deutschland und den Niederlanden wurden für diese Aufgabe gezielt ausgesucht und geschult.

Jeweils 20 Jugendliche arbeiteten drei Wochen im Projekt, davon jeweils die Hälfte der Zeit im Pavillon auf der EXPO und im Anne Frank Haus des CVJM in der Nähe von Bergen-Belsen.

 

Im Pavillon präsentierten sie eine Ausstellung über Bergen-Belsen und Zeitzeugenberichte von Überlebenden des Massakers in Dory 1943. Daneben fotografierten sie tausende von Besuchern für eine Bildwand und diskutierten mit ihnen über die Verbrechen in Bergen-Belsen und Dory aber auch die aktuellen Gefahren für Frieden und Versöhnung. Auf einer Bühne stellten sie darüber hinaus regelmäßig das Projekt einem größerem Publikum vor.

 

In Bergen-Belsen arbeiteten sie auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers, suchten Spuren dieser schrecklichen Zeit und versuchten ihre eigenen Gedanken zu dem geschehen an diesem Ort umzusetzen.

 

Für alle, die dabei waren ist die Zeit in diesem Projekt unvergeßlich und wir denken auch prägend für das eigene Leben.

 

Fast eine Million Menschen waren in den fünf Monaten im Wal des CVJM, fast alle haben unsere Ausstellung und die Geschichte der Kirche in Dory gesehen und gehört, mit tausenden Menschen aus aller Welt haben unsere Jugendlichen gesprochen.

 

Einen kleiner Eindruck von einem Tag im Pavillon gibt der folgende Bericht eines der Teilnehmer:

 

So allmählich neigt sich die Spätschicht im Wal dem Ende entgegen ... ca. 21.30 Uhr.

Der BesucherInnenstron wird dünner, verstohlene Blicke auf die Uhr, die Beine sind müde,  the Choice, der Film im großen Kino des Pavillons wird zum letzten Mal gezeigt, die Pre Show Area, auf der laufend Programm für junge Leute ist, leert sich, gegenüber bei der Seilbahnstation keine Schlangen mehr - der EXPO-Tag neigt sich  jedenfalls hier unten am See dem Ende entgegen.

 

Und doch ...  ein Mann mittleren Alters, seriöse Ausstrahlung, etwas müder Gang  biegt von der Rolltreppe gleich links zu uns ab  - wir verständigen uns im Team per Blick, wer „dran“ ist ...ich...  also auf ihn zu.

 

„Darf ich von Ihnen ein Photo machen?“

Verständnisloser Blick , dann geht ein Ruck durch ihn und wütend fährt er mich an :

„Was fällt Ihnen ein, mich hier einfach anzumachen?“ Ich bin wie vom Donner gerührt.

Und ertrage seine Lawine von Ärger und Wut , die sich über mich entlädt.

Was uns denn einfiele , er sei hier um seine Ruhe zu haben und überhaupt ...

Dann hört er abrupt auf und so plötzlich wie er anfing geht er ohne mich noch eines Blickes zu würdigen in Richtung Kommunikationsinsel davon.

 

Blöder Affe  ist noch die gelindeste Verwünschung, die ich ihm

heimlich nachsende und denke : „Mieser Tagesabschluss - aber das kommt vor.“

 

Und stehe da noch reichlich konsterniert , als er erneut auftaucht - alles Mögliche schiesst mir durch den Kopf, was jetzt wohl passieren wird, frage ich mich und stelle mich auf eine erneute Beschimpfung ein.

Doch weit gefehlt ... er kommt um sich für seinen Ausraster  zu entschuldigen  und weiter: „ Seit 9 Uhr bin ich auf der EXPO und weiss schon garnicht mehr, was ich wann und wo gesehen habe, ich weiss nicht mehr wo mir der Kopf steht.

Habe gedacht im Wal. das hast du vielleicht mal Ruhe und dann kommt ihr und quatscht einen an.

Im Übrigen finde ich das, was ihr hier macht einfach Klasse, lasst Euch nicht entmutigen, macht weiter so - jetzt gehe ich erstmal irgendwo ein Bier trinken.“

Dreht sich um und verschwindet eiligen Schrittes.

Schade eigentlich, von dem hätte ich gern ein Photo gemacht.

 

 

 Partnerschaftliche Zusammenarbeit – was heißt das?

 

Referat von Andreas Getfert, Referent für internationale Arbeit beim CVJM Gesamtverband in Deutschland

 

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer der JuBilanz-Konferenz,

 

vor einigen Monaten trat ein Generalsekretär eines osteuropäischen CVJM an einen Freund von mir im deutschen CVJM mit der Bitte heran, er möge einen Partner im deutschen CVJM für ihn, das heißt genauer für seinen CVJM finden, denn er wolle eine Partnerschaft aufbauen. Mein Freund, der ehrenamtlich sehr stark in der Unterstützung des Aufbaus von CVJM-Jugendarbeit in Osteuropa engagiert ist, fragte zurück, was er denn mit einem Partner oder mit einer Partnerschaft meine. „Eine Partnerschaft, wie wir sie mit dem YMCA Soundso in den USA schon haben,“ war die Antwort darauf. Nun besteht diese Partnerschaft im Grunde aber nur darin, dass der örtliche YMCA aus den USA jährlich eine bestimmte Summe US-Dollars dem besagten CVJM in Osteuropa überweist zur Finanzierung des Gehaltes des Generalsekretärs und einiger operativer Kosten des Sekretärs. „Suchst du also einen weiteren Geldgeber für deinen YMCA?“ war die anschließende Frage meines Freundes. – „Ja, das stimmt.“ Und weiter: „Ist es das, was du unter Partnerschaft verstehst?“ „Eigentlich hast du recht,“ antwortete der Generalsekretär. „Darin kann sich Partnerschaft nicht erschöpfen.“

 

Mit dieser kleinen Begebenheit, bei der ich bewusst keine Namen genannt habe, die sich aber wirklich ereignet hat, sind wir gleich beim Thema für diesen Vormittag:

Partnerschaftliche Zusammenarbeit – was heißt das?

 

 

1. Gedanken zum Begriff Partnerschaft

 

Auf den ersten Blick scheint Partnerschaft kein besonders komplizierter oder wissenschaftlicher Begriff zu sein. Wir alle kennen Partnerschaften aus unserem Alltag und leben in Partnerschaften. Da kommt sofort die Ehe in den Sinn, wo ich davon spreche, dass ich einen Ehepartner oder eine Ehepartnerin habe. In den heutigen Zeiten, wo es ja unterschiedlichste Formen der Zweierbeziehung gibt, benutzen wir auch den Begriff Lebenspartner/-in oder – mit einem leicht ironischen Unterton – Lebensabschnittspartner/-in.

 

Wir kennen den Geschäftspartner, mit dem wir eine Firma gemeinsam führen, oder die geschäftliche Partnerschaft zwischen einer Organisation und einem Sponsoren, wo beide ihre eigenen Interessen und Ziele haben, die sie aber gemeinsam viel effektiver verwirklichen können. Dann gibt es den Spielpartner beim Doppel im Tennis und in anderen Sportarten, wir wissen von Städtepartnerschaften, bei denen freundschaftliche Beziehungen zwischen zwei Städten in zwei Ländern gepflegt werden, oder in vergleichbarer Weise von Partnerschaften zwischen Schulen und Universitäten.

 

So mag man sich fragen, ob es überhaupt nötig ist, sich „partnerschaftlicher Zusammenarbeit“ auseinander zu setzen. Man könnte denken: Eigentlich wissen wir doch, was gemeint ist und wie es geht, denn wir praktizieren es doch längst.

 

Partnerschaft ist gleichzeitig ein moderner Begriff. Er wird in einer Welt, die durch die moderne Technik und die Kommunikationsmedien immer stärker vernetzt wird, in vielfacher Weise gebraucht. Ob auf den Finanzmärkten, ob in den internationalen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen: es geht nicht mehr ohne internationale Partnerschaften.

 

 

Interessanterweise gibt den Begriff Partner oder Partnerschaft in einigen Sprachen nicht, zum Beispiel im Spanischen. Das ist mir deshalb so deutlich bewusst, weil ich schon öfter ins Spanische übersetzen oder dolmetschen musste und jedes Mal in die Verlegenheit kam, wie ich denn Partnerschaft angemessen wiedergebe. Meistens behilft man sich dann mit Wörtern, die einen ähnlichen Bedeutungsgehalt haben.

 

Auch in afrikanischen Sprachen findet sich der Begriff Partnerschaft nicht. Hier wird dieser Inhalt ausgedrückt durch ‚Bruderschaft’, ‚Freundschaft’, ‚zur Familie gehören’.

 

Auch in der Bibel kommt der Begriff Partnerschaft als solcher nicht vor. Trotzdem findet man manche Geschichte und manchen lehrhaften Abschnitt in den Briefen im Neuen Testament, die klare Aussagen zu einer partnerschaftlichen Beziehung als einer Beziehung mit einer besonderen Qualität machen.

 

Ich habe mir die Mühe gemacht, in ein paar Lexika nach den Definitionen der Begriffe „Partner“ zu schauen und dazu habe ich folgendes gefunden, wobei auffällt, dass die Lexika Bezug nehmen zu den von mir schon genannten Beziehungen aus dem Alltag:

 

Partner: 1. Teilhaber, 2. Mitspieler, 3. Freund; Verweis auf Ehepartner

Ein anderes Lexikon:

Partner: 1. einer von zwei Menschen, oder eine von zwei Gruppen, die etwas gemeinsam tun, besprechen o.Ä.: j-s Partner beim Kartnerspiel sein

2. jemand, der mit jemandem ein sehr enges Verhältnis hat, mit ihm zusammenlebt o.Ä.

3. einer von mehreren Besitzern eines Geschäftes oder einer Firma = Teilhaber

Partnerschaft: 1. eine (oft gute oder intime) Beziehung, die man zu einem Partner hat

2. eine freundschaftliche Beziehung zwischen zwei Städten, Universitäten o.Ä,. meistens aus verschiedenen Ländern

partnerschaftlich: so, dass man dabei jemanden als Partner mit denselben Rechten behandelt

 

Ein paar Schlüsselwörter fallen mir in diesen Definitionen auf, die wir uns für unsere weiteren Überlegungen merken sollten:

Teilhaber, Freund, (gute/enge) Beziehung, dieselben Rechte

Die Definitionen lassen erkennen, dass es unterschiedlichen Arten und Formen von Partnerschaft gibt. Für uns, die wir in internationalen Beziehungen leben, stellt sich aber vor allem die Frage nach der inhaltlichen Füllung und damit nach der Qualität der Partnerschaft. Deshalb hoffe ich, dass ich mit meinen Gedanken heute morgen im positiven Sinn provozieren kann. Nachdem ich die verschiedenen Unterlagen über die Zusammenarbeit des CVJM-Friedensnetzes mit den Partnern in Weißrussland gelesen habe, muss ich in aller Ehrlichkeit Respekt zollen für das, was in den 10 Jahren erreicht worden ist. Da darf mit allem Recht gefeiert werden. Aber für mich persönlich haben solche Jubiläen immer zwei Funktionen: Sich über das Erreichte freuen und die Vergangenheit feiern, dabei auch Gott danken, zweitens aber sich für die Zukunft neu herausfordern lassen.

 

2. Drei Grundbegriffe für partnerschaftliche Zusammenarbeit

Ein guter CVJM-Freund aus Südafrika, Caesar Molebatsi, hat vor einigen Jahren auf einer internationalen Konferenz drei Schlüsselbegriffe benannt, mit denen das Wesen von Partnerschaft beschrieben werden kann. Ich finde diese Konzentration auf drei Merkmale so gut, dass ich sie für meinen Vortrag gern übernehmen möchte. Die Merkmale heißen:
Gegenseitigkeit, Verantwortlichkeit, Verfügbarkeit

1. Gegenseitigkeit

Partnerschaft ist ein Beziehungsbegriff und sie beruht folglich auf Gegenseitigkeit. Nur wenn beide Partner sich aufeinander einlassen, entsteht Partnerschaft. Partnerschaft kann nicht funktionieren, wenn sie nur einseitig gewollt und betrieben wird, sie darf also keine Einbahnstraße sein. Eine echte Partnerschaft lebt davon, dass sich beide Partner einbringen mit ihren Gaben und Stärken, aber sich auch ergänzen lassen von den Gaben und Stärken des anderen. Das setzt voraus, dass ich meine eigenen Gaben und Stärken kenne – ebenso wie meine Schwächen, und dass ich bereit bin, die Gaben und Stärken meines Gegenübers wahrzunehmen, anzuerkennen und als wertvolle Ergänzung für mich aufzufassen. Gegenseitigkeit entsteht also in einem Prozess des einander Kennenlernens. Dieser Prozess braucht Zeit, besonders wenn es um ein Kennenlernen von Partnern auf internationaler Ebene und über kulturelle und sprachliche Grenzen hinweg geht. Das geht nicht im Fast-Food-Stil. Dieser Prozess kostet Mühe, denn er kann Phasen des einander nicht Verstehens und aneinander vorbei Redens enthalten, weil man mit der Andersartigkeit nicht so einfach umgehen kann. Die Gefahr ist gegeben, dass man doch alte Klischees und Vorurteile bestätigt findet und die Partnerschaft aufgibt oder die Beziehung auf eine Ebene reduziert – meistens die materielle, wo man sich nicht mehr inhaltlich auseinander setzen muss. Deshalb braucht man Geduld und immer wieder die neue Bereitschaft und den Willen hinzuhören und verstehen zu wollen.

 

Vielleicht renne ich damit offene Türen bei Ihnen ein oder sage Selbstverständlichkeiten. Ich kenne die Arbeit des CVJM-Friedensnetzes und die Beziehung zu den Freunden nach Weißrussland nicht so genau aus eigener Anschauung und Erfahrung, und vielleicht haben Sie ja gerade in dieser Hinsicht gar kein Defizit, weil die Beziehung mit Versöhnungsinitiativen und Auseinandersetzung mit einer leidvollen und schmerzlichen Geschichte Deutschland und Weißrussland angefangen hat, was genau dieses tiefere Kennenlernen voraussetzt. So gibt es sicher wertvolle Lernerfahrungen, die heute mit ein tragendes Fundament in den Beziehungen sind. Dennoch bleibt Gegenseitigkeit eine Aufgabe, vor die wir immer wieder neu gestellt sind, indem wir sie erhalten oder neu anstreben, wenn die Beziehung in Schieflage geraten ist.

 

Gelingende Partnerschaft bedeutet, dass sie von einem gegenseitigen Geben und Nehmen geprägt ist. Ich glaube, dass wir das theoretisch wissen und bejahen, aber dass die Praxis bei uns oft anders aussieht. Das Problem liegt sicher stark darin, dass wir in materieller, wirtschaftlicher Hinsicht so ein Ungleichgewicht haben. Damit ist ganz oft die Gefahr verbunden, dass wir unsere Partnerschaft dann doch von der materiellen Seite her definieren und es eine klare Rollenverteilung von Geber und Nehmer, letztlich auch einer Einteilung in starken und schwachen Partner, gibt. Und das trifft für beide Partner zu, dass sie diese Einteilung vornehmen und ihren Platz darin einnehmen.

 

Es bleibt eine Herausforderung, wie wir Gegenseitigkeit praktizieren können, so dass wirklich beide Partner voneinander lernen und gemeinsam bereichert werden.

 

2. Verantwortlichkeit

Ich erwähnte vorhin die Geschäftspartnerschaft als ein Beispiel aus unserer Alltagswelt. Gerade dieser Typ von Partnerschaft macht uns auf den ersten Blick einsichtig, dass es in einer derartigen Beziehung um Verantwortlichkeit geht, die beide Partner eingehen. Beide Partner verpflichten sich, ihren Beitrag für das Gelingen der Partnerschaft und das Erreichen eines gemeinsamen Zieles zu leisten. Das lässt sich auf unsere internationale Zusammenarbeit übertragen, wo wir auch gemeinsame Pläne aufstellen und gemeinsame Projekte angehen, die wir verwirklichen wollen. Dafür müssen beide beteiligten Seiten ihren Anteil beitragen. Damit beinhaltet dieses Merkmal der Verantwortlichkeit, dass wir die Erwartungen aneinander klären und einander Rechenschaft schuldig sind. Ich halte das für ganz wichtig, weil ich glaube, dass es kaum eine größere Gefahr für partnerschaftliche Zusammenarbeit gibt als unklare oder falsche Erwartungen zu haben von dem, was mein Gegenüber leisten soll. Wie oft gab es Enttäuschungen, weil bestimmte Erwartungen unausgesprochen blieben. Wie oft gab es Missverständnisse, weil bestimmte Erwartungen geäußert wurden, von denen man meinte, dass der Partner sie gerne hören würde. Nur wenn wir uns auf klare Erwartungen und Zielvorstellungen geeinigt haben, können wir anschließend feststellen, ob wir unsere Aufgaben erfüllt haben oder wir einander etwas schuldig geblieben sind.

 

Aber auch das bezieht sich nicht nur auf Rechenschaft in finanzieller und materieller Hinsicht, sondern ist weiter gefasst. Wenn wir es als ein wesentliches Kennzeichen von Partnerschaft ansehen, dass wir einander Anteil geben an dem, was wir tun, was wir erleben, welche Erfolge wir in unserer Arbeit haben und welche Nöte, dann fordert uns das heraus, einander zu informieren und Einblick zu geben in das, was uns bewegt. Das setzt Offenheit und Vertrauen voraus, aber auch die Bereitschaft sich hinterfragen zu lassen.

 

Hier sind vor allem die westlichen Partner gefragt. Wir begeben uns in der Regel in die Rolle, dass wir, da wir vielfach die Geldgeber sind, Berichte und Abrechnungen einfordern, den Jahresfinanzbericht und die Bilanz vorgelegt bekommen wollen und einen guten Informationsfluss von den Partnern – und in dieser Konstellation auch Geldempfängern – erwarten. Diese Dinge sind zweifellos notwendig, damit Transparenz geschaffen wird und das Vertrauen bewahrt und gestärkt wird. Wir brauchen Informationen auch, um unsere Spenderinnen und Spender zu informieren und motivieren – keine Frage! Dabei muss uns aber bewusst sein, dass wir hier eine Arbeitsleistung von unseren Partnern erwarten, die Zeit und Mühe kostet, denn wir erwarten die Berichte natürlich auf Englisch, was zusätzlichen Aufwand für unsere Partner bedeutet, da sie normalerweise ihre eigene Informationen in ihrer Landessprache verfassen.

 

Was aber erfahren unsere Partner eigentlich über uns in Deutschland – außer sie kommen uns besuchen? Wir pflegen in der Regel nicht, unsere Jahresberichte zu verteilen und unsere Finanzen offen zu legen. In vielen Beziehungen des CVJM-Weltdienstes erlebe ich eine erschreckende Einseitigkeit der Informationen. Unsere Vereinszeitschriften, Monatsanzeiger usw. könnten sinnvolle Informationsquellen sein, aber wir machen uns kaum die Mühe, sie zu übersetzen. Oftmals denken wir nicht einmal daran, sie unseren Partnern zu schicken. In einer unserer Übersee-Partnerschaften wurde vereinbart, eine Gebetskette einzurichten und regelmäßig konkrete Anliegen auszutauschen, damit man aktuell voneinander weiß und intensiv aneinander Anteil nimmt. Ich halte das für eine hervorragende Idee. Ich weiß aber von dem deutschen Mitarbeiter, wie mühsam es für ihn ist, die Anliegen von der deutschen Seite zu sammeln, um sie pünktlich weitergeben zu können.

 

Verantwortlichkeit muss von beiden Partnern ernst genommen werden, damit die Partnerbeziehung wachsen kann und sie wirklich ein wechselseitiges Lernen voneinander ermöglicht.

 

3. Verfügbarkeit

Dieser Begriff klingt etwas merkwürdig. Caesar Molebatsi hat ihn von einem Bibelvers aus dem Neuen Testament abgeleitet, in dem Paulus in seinem Brief an die Philipper Epaphroditus, einen seiner Mitarbeiter, u.a. als „Mitstreiter“ bezeichnet. Das weckt in ihm die Assoziation zum gemeinsamen Kampf für eine gute Sache bis hin zu Kampfhandlungen in kriegerischen Auseinandersetzungen. Der Mitstreiter ist jemand, der an meiner Seite kämpft, mit dem ich eine gemeinsame Aufgabe und ein gemeinsames Ziel habe, auf den ich mich verlassen kann, der mich im Notfall verteidigt, der für mich in die Bresche springt. Können Sie sich einen Kampf vorstellen, der in eine ernste Phase geht, und Sie gucken sich um und merken plötzlich, dass Ihr Mitstreiter nicht mehr da ist?

 

Übertragen auf unsere Situation heißt das, dass Partner besonders in Krisensituationen füreinander verfügbar sein müssen. Gerade wenn mein Partner durch eine Durststrecke geht, kann ich nicht sagen, dass ich damit nichts zu tun habe oder jetzt gerade mit Wichtigerem beschäftigt bin. Verfügbar sein meint auch, Solidarität zu üben, für meinen Partner einzutreten und mich auf seine Seite zu stellen, wenn er kritisiert oder angegriffen wird.

 

„Lieber Partner, jetzt musst du erst einmal deine eigenen Probleme lösen, die die Partnerschaft belasten. Erst wenn es bei dir wieder läuft, hat es Zweck, dass wir unsere Partnerbeziehung wieder aufleben lassen.“ Eine solche Einstellung wird keine echte und lebendige Partnerbeziehung wachsen lassen, weil sie die Partnerschaft auf die Zeiten der Schönwetterlage begrenzen will. Natürlich kann ich meine Partnerbeziehung rein geschäftlich und zweck- oder projektorientiert definieren, wo jeder Partner seine Leistung zu erbringen hat. Dann ist es natürlich nur konsequent, wenn ich aus dem Partnervertrag aussteige, wenn mein Gegenüber seine Verpflichtung nicht erfüllt – aus welchem Grund auch immer. So hart geht es in der Geschäftswelt durchaus zu. Wenn ich aber meine Beziehung mit bestimmten Werten fülle, und das gilt allemal, wenn wir als Christen einander begegnen und eine Verantwortung übernehmen, dann müssen wir erkennen und begreifen: Eine Partnerschaft wächst und vertieft sich – das wissen wir sicher von persönlichen Freundschaften und auch von Ehebeziehungen – eigentlich erst, wenn es auch Bewährungsproben zu bestehen gilt. Auch hier kommt noch einmal der Aspekt des Anteil Nehmens und Anteil Gebens als zentraler Punkt hinein.

 

 

3. Vier Hindernisse für die partnerschaftliche Zusammenarbeit

Ich nehme aus meinen Erfahrungen in der Internationalen Arbeit des CVJM vier wesentliche Einstellungen oder Praktiken wahr, die eine echte partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den eben benannten Qualitätsmerkmalen verhindern oder gefährden. Ich möchte sie nur kurz beschreiben, weil ich denke, sie könnten ein interessantes Gesprächsthema für die Gruppen im Anschluss sein.

 

1. Alles dreht sich um’s Geld, oder: die Partnerschaft definiert sich vom Geld her.

Diese Gefahr besteht auf beiden Seiten. Wie ich schon erwähnte, können wir die materiellen Unterschiede in den Beziehungen zwischen Ost und West nicht ignorieren oder verleugnen. Insofern gehen wir natürlich nicht mit den gleichen Startvoraussetzungen in eine partnerschaftliche Zusammenarbeit und wir müssen uns der Unterschiedlichkeit in irgendeiner Weise stellen. Trotzdem ist die Herausforderung: Worauf gründet sich unsere partnerschaftliche Zusammenarbeit und was ist ihr Mittelpunkt? Wenn es das Finanzielle und Materielle ist, dann ist es letztlich doch die berühmte Einbahnstraße und das einseitige Geber-Nehmer-Verhältnis. Dabei kann diese Festlegung sowohl vom Geber als auch vom Nehmer ausgehen. Der Geber fühlt eine moralische Verpflichtung, den „Armen“ zu helfen und reduziert das Gegenüber zum Almosenempfänger. Aber auch der Nehmer kann von sich aus in die Rolle des Bettlers schlüpfen und ist bestrebt, möglichst einfach an möglichst viel Geld zu kommen. Damit kommt der reiche Partner in die Rolle der Kuh, die kräftig gemolken werden soll, und es verfestigt sich ein Zerrbild, als sei der Westen das Schlaraffenland, wo man die Geldscheine von den Bäumen erntet und wo jede beliebige Summe verfügbar ist.

 

In dieser Konstellation ist dann auch die Frage der Macht schnell entschieden. Der Geber hat das Geld und damit auch die Macht, denn er bestimmt letztlich, was mit dem Geld geschehen soll. Er setzt die Bedingungen für die Verwendung des Geldes fest.

 

Nochmal: Es geht nicht darum, dass wir das Materielle ausklammern, sondern um den Stellenwert, den wir ihm geben.

 

2. Wir haben unsere „hidden agenda“, wie man auf Englisch sagt, d.h. unsere wahren Absichten und Erwartungen an die Partnerschaft, die wir aber nicht offen äußern.

 

Auch das kann ein Problem sein, das von jedem der beiden Partner ausgeht. Es liegt auch oft in den materiellen Unterschieden begründet. Als reichere Partner bieten wir Freundschaft und Hilfe an, aber eigentlich suchen wir in erster Linie unsere Selbstbestätigung und unsere eigene Ehre, damit wir uns in ein gutes Licht stellen können. Oder wir versuchen Einfluss zu gewinnen und unsere Werte oder unsere Art der Jugendarbeit im Partnerland zu verwirklichen. Wenn sie es dort im Osten richtig machen wollen, sollen sie es so machen wie wir.

 

Als der ärmere Partner versuchen wir herauszufinden, was für den Partner im Westen an einer Zusammenarbeit interessant sein kann. Wir stellen uns darauf ein und bieten das Entsprechende an. In Wahrheit aber suchen wir nur ein Vehikel, um materielle Zuwendungen zu bekommen.

 

3. Die Partner im Osten müssen sich so entwickeln, wie wir selber sind und wie wir es für richtig halten.
Auf politischer Ebene ist zur Zeit viel von Integration des Ostens die Rede. Können Länder Osteuropas in die NATO aufgenommen oder in die EU eingegliedert werden? Die Praxis sieht dann so aus, dass der Westen die Bedingungen und Standards aufstellt, die die Beitrittskandidaten erfüllen müssen. Erst nach Erfüllung der Bedingungen und Erreichen der Standards kann der Schritt der Aufnahme in den erlauchten Kreis erfolgen. Integration heißt in diesem Verständnis: die Länder müssen sich eingliedern, uns anpassen, auf unser Niveau hin entwickeln und unsere Werte und Standards übernehmen.

 

Die Frage ist für uns im CVJM: Können wir ein anderes Modell finden? Wir sind im Westen nicht das Maß aller Dinge, und Integration könnte doch auch bedeuten: Wir gehen aufeinander zu, wir entdecken, was die künftigen Mitglieder unserer größeren Gemeinschaft einbringen können, wodurch eine Bereicherung geschieht. Wir laden die Partner im Osten nicht nur ein, Gäste in unserem Haus und später vielleicht Mitbewohner zu sein, sondern wir sind bereit, gemeinsam ein neues Haus zu bauen. Das bedeutet natürlich, dass wir Offenheit und Bereitschaft haben müssen, uns zu verändern zu lassen.

 

4. Wir lassen uns nicht auf die langen und komplexen Lernprozesse ein, um zu echter gleichberechtigter Partnerschaft zu kommen.

Wenn ich gerade von den Veränderungen sprach, für die wir in partnerschaftlicher Zusammenarbeit offen sein sollen, dann hat das etwas mit Lernprozessen zu tun, die es bei beiden Partnern geben muss.

Im Westen sind wir schnell mit Antworten und Lösungen für die Herausforderungen und Probleme im Osten bei der Hand. Wir glauben, dass wir mit unserer Hilfe in Form von Geld, anderer materieller Unterstützung und Know-how die nötigen Veränderungen im Osten (und auch im Süden) bewirken können. Dass es aber auch auf unserer Seite zu Lern- und Veränderungsprozessen kommen sollte, kommt uns nicht in den Sinn, oder wir halten es für eine Überforderung, neben der vielen Hilfe, die wir leisten und organisieren müssen, auch noch über Veränderungen bei uns nachzudenken.

 

Echte Partnerschaft ist eine Beziehung, in der wir uns auf Begegnung in unserer Unterschiedlichkeit einlassen und uns bewusst für neue Erfahrungen, für Lernprozesse und für Veränderungen öffnen. Das braucht Zeit, denn es erfordert das Kennenlernen und das Bemühen, sich gegenseitig wahrzunehmen und zu verstehen. Aber es ist die einzige Chance, dass Vertrauen, gegenseitiger Respekt und Freundschaft entsteht. Programme und Projekte , die wir durchführen und wo auch finanzielle Hilfe einfließt, können der Rahmen sein, innerhalb dessen wir uns den tieferen Prozessen des Kennenlernens öffnen.

 

Wir als die materiell gebenden Partner müssen für uns formulieren können, in welcher Weise wir in der Partnerschaft die Empfangenden und Lernenden sind. Das fällt uns nicht leicht, das konkret zu benennen, obwohl wir sicher alle die Erfahrung der Bereicherung schon gemacht haben: z.B. in der überwältigenden Gastfreundschaft, die wir bei Besuchen erleben, oder in der reichen Kultur unserer Partner. Vielleicht scheint das in unserer unbewussten Bewertung nicht so schwer zu wiegen wie das Materielle, das wir einbringen, weshalb wir das nicht so schnell vor Augen haben, aber wir dürfen den Wert dieser Elemente der Partnerschaft nicht so gering schätzen.

 

 

4. Das alternative Modell: Das Konzept der Begleitung des Europäischen CVJM

Als es Anfang der 90er Jahre darum ging, den Neuanfang von CVJM-Arbeit in Zentral- und Osteuropa zu gestalten, stellte sich die Frage, wie diese große Aufgabe sinnvoll angepackt und koordiniert werden kann. Selbstverständlich akzeptierte der europäische Bund der CVJM diese Herausforderung für sich, aber es war klar, dass das kleine Team bestehend aus zwei Personen (Generalsekretär und eine Bürokraft), die damals das europäische Büro bildeten, diese Aufgabe nicht alleine meistern konnte. Man muss allerdings vorausschicken, dass die Initiative zur Neu- bzw. Wiedergründung der CVJM von Menschen in den betreffenden Ländern ausging und nicht vom Westen, der nun sein CVJM-Konzept exportieren wollte.

 

Auf einer entscheidenden internationalen Sitzung in der Nähe von Paris wurde ein Konzept geboren, das für die ganze Arbeit der Aufbauhilfe prägend wurde und das – zumindest innerhalb des CVJM – die englische Sprache um ein Fremdwort bereichert hat: Begleitung. Glücklicherweise erkannten damals einige Leiter im europäischen CVJM, dass man vermeiden müsse, dass es zu einem zufälligen und beliebigen Exportieren westlicher CVJM-Modelle in die Länder Zentral- und Osteuropas kommt, je nachdem wer mit welchem westlichen CVJM schnell Partnerschaften aufbaut und Geldgeber findet. Man entschied sich für einen koordinierten Ansatz der multilateralen Zusammenarbeit und erfand die „Field Groups“. Die Field Groups sind auf ein bestimmtes osteuropäisches Land bezogene Arbeitsgruppen, in denen alle Nationalverbände mitwirken können, die partnerschaftlich mit dem dortigen YMCA zusammenarbeiten möchten. Ein erfahrener Mitarbeiter oder Mitarbeiterin aus einem etablierten CVJM wurde als Leiter eingesetzt, und so gelang es, eine koordinierte Strategie der Aufbauhilfe zu verfolgen.

 

Parallel dazu wurden dank neuer finanzieller Möglichkeiten zusätzliche hauptamtliche CVJM-Sekretäre eingestellt, die die jungen CVJM-Bewegungen berieten und begleiteten, was durch regelmäßige Besuche, Schulungsmaßnahmen usw. geschah. Die Philosophie hinter ihrer Arbeit war und ist, dass sie als Begleiter mit auf dem Weg sind, die jungen YMCAs aber selbst ihren Weg suchen und gehen. Gemeinsam wird innerhalb der Field Groups beraten, wie die CVJM-Arbeit ihre der jeweils besonderen kulturellen Situation angemessene Form finden kann, und wird überlegt, wie die Unterstützung am sinnvollsten geleistet werden kann. Das System der Field Groups begünstigt auch, dass die westlichen CVJM selber Lernende in dem Prozess der Begleitung sind und mehr Weggefährten als Experten sind. So werden Voraussetzungen für echte Partnerschaft geschaffen und verwirklicht sich mindestens in Ansätzen so etwas wie ein gemeinsamer Hausbau.

Inzwischen sind nach einigen Jahren einige Field Groups aus den ersten Jahren in Partner Groups umgewandelt worden, da die betreffenden CVJM eine gewisse Stabilität und Eigenständigkeit erreicht haben und nun selbst das Netzwerk ihrer Beziehungen korrdinieren und leiten können. Die Field Groups sind offizielle Arbeitsgruppen des Europäischen Bundes, die dem Vorstand unterstehen und ihm gegenüber verantwortlich sind. Die Partnergruppen können sich nach Interesse bilden und ihre eigene Form und Intensität der Zusammenarbeit entscheiden.

 

Hier ist eine Übersicht der aktuellen Field und Partner Groups.

 

 

5. Vier Kernaspekte für eine gelingende Partnerschaft

Zum Abschluss möchte ich vier Kernaspekte nennen, die ich für zentral für eine gelingende Partnerschaft halte. Ich will sie nur kurz kommentieren.

 

1. Eine Partnerschaft braucht gemeinsame Werte und Überzeugungen und daraus resultierend einen Zweck, den wir gemeinsam haben.

Wir brauchen ein gemeinsames Verständnis, was wir unter Partnerschaft verstehen, d.h. wie wir den Begriff füllen wollen. Das schließt die Werte und Überzeugungen ein, die wir teilen und die uns in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit leiten. Das können Werte wie Gleichwertigkeit, Transparenz, Offenheit, Ehrlichkeit, gegenseitiges Vertrauen, Nächstenliebe usw. sein. Damit erhält unsere Partnerbeziehung eine grundlegende Zweckbestimmung.

 

2. Eine Partnerschaft braucht die regelmäßige direkte Begegnung.

Ein nigerianisches Sprichwort sagt: Friendship is found in the legs = Freundschaft ist in den Beinen zu finden. Wir müssen uns regelmäßig aufmachen und einander besuchen, um Zeit zum Gespräch zu haben, so dass wir uns besser und tiefer kennen und verstehen lernen. Dazu muss ich nichts mehr hinzufügen.

 

3. Eine Partnerschaft braucht gemeinsame Aufgaben und Ziele.

Es ist hilfreich, wenn wir uns darüber verständigen, was wir miteinander über einen bestimmten Zeitraum tun und erreichen wollen. Das sollte in einer schriftlichen Vereinbarung festgehalten sein. Damit sind die Erwartungen, die wir aneinander haben, für beide Seiten klar und transparent. Dann empfehle ich nach Ende des vereinbarten Zeitraums eine Auswertung zu machen und für die nächste Phase zu planen.

 

4. Partnerschaft lebt von den persönlichen Beziehungen der Einzelnen, aber sie darf sich nicht darauf gründen, sondern muss über die persönlichen Einzelbeziehungen hinaus gehen.

Die Partnerschaftliche Beziehung funktioniert nie ohne Menschen und lebt von der Kommunikation und der Begegnung zwischen Menschen. Sie darf sich aber nicht ausschließlich auf einzelne wenige Personen gründen, im Extremfall auf nur eine Person auf jeder Seite konzentriert sein. Dann bricht die Beziehung zusammen, wenn die entsprechenden Personen ihre Arbeit beenden – aus welchen Gründen auch immer. Deshalb sollte Partnerschaft eine breite Basis auf beiden Seiten haben, damit sie über das Engagement und den Einsatz einzelner Schlüsselpersonen Bestand hat.

 

Diese kurzen Gedanken zu den vier Aspekten mögen hier genügen und zum weiteren Austausch anregen, wozu in den Gruppen Gelegenheit sein wird.

 

Partnerschaftliche Zusammenarbeit auf internationaler Ebene und über kulturelle Grenzen hinweg, mit der Betonung auf partnerschaftlich, ist eine große Herausforderung und ein spannender Weg, auf den man sich begibt. Es ist manchmal ein steiler Weg, auch ein steiniger Weg, aber es ist etwas enorm Bereicherndes und ein Weg, der uns nicht unverändert lässt. Jede Begegnung trägt dazu bei, dass wir nachher nicht mehr die Gleichen wie vorher sind. Jeder Wegabschnitt hilft zum besseren Kennenlernen und zu tieferem Verständnis und lässt uns den Reichtum erkennen, den wir miteinander teilen können. Damit ist partnerschaftliche Zusammenarbeit ein wirkungsvoller Beitrag zum Frieden in der Welt und zur Verwirklichung und Erfüllung des Gebetes Jesu, das zur Losung der weltweiten CVJM-Bewegung geworden ist: Auf dass sie alle eins sind (Johannes 17,21).

 

 

Andreas Getfert


 

 

 

Impulse und Fragen für das Gruppengespräch:

 

 

1. Diskutieren Sie die drei Merkmale der Partnerschaft (Gegenseitigkeit, Verantwortlichkeit, Verfügbarkeit). Können Sie sie auf ihre Beziehung anwenden?

 

 

2. Wie beurteilen Sie die vier Hindernisse für partnerschaftliche Zusammenarbeit und die vier Kernaspekte einer gelingenden Partnerschaft? Finden Sie die Hindernisse in Ihrer Partnerbeziehung wieder oder werden die Kernaspekte verwirklicht?

 

(Stellen Sie sich dabei auch folgende Frage: Würde Ihre Partnerbeziehung existieren, wenn es nicht um finanzielle Unterstützung ginge, es keine Hilfstransporte und Projektförderungen gäbe?)

 

Vier Hindernisse:

1. Alles dreht sich um’s Geld, oder: die Partnerschaft definiert sich vom Geld her.

2. Wir haben unsere „hidden agenda“, d.h. unsere wahren Absichten und Erwartungen an die Partnerschaft, die wir aber nicht offen äußern.

3. Die Partner im Osten müssen sich so entwickeln, wie wir selber sind und wie wir es für richtig halten.

4. Wir lassen uns nicht auf die langen und komplexen Lernprozesse ein, um zu echter gleichberechtigter Partnerschaft zu kommen.

 

Vier Kernaspekte gelingender Partnerschaft:

1. Eine Partnerschaft braucht gemeinsame Werte und Überzeugungen und daraus resultierend einen Zweck, den wir gemeinsam haben.

2. Eine Partnerschaft braucht die regelmäßige direkte Begegnung.

3. Eine Partnerschaft braucht gemeinsame Aufgaben und Ziele.

4. Partnerschaft lebt von den persönlichen Beziehungen der Einzelnen, aber sie darf sich nicht darauf gründen, sondern muss über die persönlichen Einzelbeziehungen hinaus gehen.

 

 

3. Was haben Sie aus der Beziehung mit ihrem Partner gelernt und wo sind Sie verändert worden? Müsste sich ihre Zusammenarbeit verändern?

 

  

 Ergebnisse der Arbeitsgruppe "Urlaub vom verstrahlten Alltag"

 

1.    Grundsätzliche Überlegungen

 

Wir leben in einer gewachsenen und noch wachsenden Partnerschaft, in der wir lernen müssen, über Fragen und Probleme miteinander ins Gespräch zu kommen. Aufgrund der unterschiedlichen Umgehensweise mit solchen Dingen auf beiden Seiten wird dies sicher noch geraume Zeit in Anspruch nehmen.

Wir leben in unterschiedlichen Lebenszusammenhängen. Darüber müssen wir miteinander ins Gespräch kommen, im Rahmen des "Urlaubs vom verstrahlten Alltag" insbesondere im Bezug auf folgende Themenstellungen:

 

 

Weiterhin muss Klarheit geschaffen werden im Bezug auf die pädagogische und rechtliche (Aufsichtspflicht) Verantwortung.

 

2.    Praktische Fragen

 

 

3.    Maßnahmen in Belarus

 

Bei der Frage nach der Durchführung von Maßnahmen im eigenen Land gibt es bei den belorussischen Partnern – insbesondere bei den Schulleitern - eine deutliche Tendenz, die bisherige Praxis beizubehalten. Auf deutscher Seite wird zumindest die Frage gestellt, ob Maßnahmen mit pro-Kopf-Kosten von über 1500,-- DM noch in einem angemessenen Verhältnis stehen. Bei Maßnahmen im eigenen Land könnte die zehnfache Anzahl von Kindern berücksichtigt werden. Hier gibt es weiteren Klärungsbedarf.

 

 

 

 

Ein Zuhause für den CVJM-Woloshin

 

Jeder Mensch braucht ein Zuhause, damit seine kleine Heimat, sein Schutz, seine Familie ist. Hier findet man Verständigung, Liebe, Trost. Der CVJM Woloshin ist auch eine große Familie, die von ihrem eigenen Haus träumt, von einem Haus, dessen Türe immer offen für alle Bewohner und Gäste ist.

 

Die derzeitige Situation des CVJM Woloshin

Der CVJM Woloshin hat zur Zeit 38 Mitglieder und etwa 200 Programmteilnehmer. Die gesamte CVJM Arbeit wird von Vorstandsmitliedern und dem hauptamtlich angestellten Sekretär organisiert und koordiniert. Die CVJM-Aktivitäten mit Kindern Jugendlichen und Erwachsenen werden von ehrenamtlichen Mitarbeitern durchgeführt.

 

Übersicht über die Gruppen

Nr.

Gruppe

Leiter

Mit-glieder

Treffpunkt

Tag

Zeit

!:

TEN SING

Olga Brui

16

Kulturhaus, Woloshin

Dienstags und Donnertags

17.00

2.

Scouts

Ludmilla Lyssenko

20

Kinderzentrum und private Datscha in Woloshin

Mittwochs und Freitags 

15.00

3.

Kindergruppe

Tatjana Kulesch und Olga Schargorotzkaja

23

Gymnasium, Woloshin

Donnerstags

13.30

4.

Theatergruppe

Katja Dunajewskaja

15

Kinderzentrum, Woloshin

Dienstags und Sonntags

11.00

5.

Sportgruppe

Alexander Kowjaso

15

Gymnasium Woloshin

Dienstags, Mittwochs, Donnerstags

18.00

6.

Deutschkurs für Erwachsene

Lilia Balashko

10

Gymnasium Woloshin

Mittwochs

18.00

7.

Kindergruppe

Natalja Shawluk

22

Schule Nr. 2 Woloshin

Dienstags

13.30

8.

Vorstand

Valentina Shakun

7

CVJM Wohnung Woloshin

monatlich

17.00

9.

Kindergruppe

Ludmilla Garkuscha

15

Wishniwo, Privatwohnung

Sonntags

12.00

10.

Kindergruppe im Aufbau

J.W. Anatzkaja

8

Podberesje

Mittwochs und Freitags

14.30

11.

Kindergruppe (Schwerpunkt Heimatkunde)

Natalja Lukashik

25

Sudniki Schule

Mittwochs , Donnerstags

15.00

12.

Jugendgruppe (Schwerpunkt Altenhilfe)

Maria Schawluk

31

Schule Dubina

 

 

13.

Kinderbastel-gruppe (Keramik)

Valentina. Adamowitsch

12

Museum Ivenez

Samstags

15.00

 

Der CVJM könnte noch mehr Gruppen und Aktivitäten anbieten, denn das Interesse für den Verein wird immer größer. Seit September dieses Jahres entstanden fünf neue Gruppen und es ist jetzt sehr wichtig dieses Interesse zu bewahren und weiterzuentwickeln. Der Mangel an Räumlichkeiten verhindert viele Möglichkeiten.

 

Warum ein eigenes Haus für den CVJM?

Wie könnte ein CVJM-Haus unsere Arbeit erleichtern und verbessern?

Alle unsere CVJM Teilnehmer treffen sich meistens in Schulen oder städtischen Einrichtungen in denen die Gruppenleiter arbeiten. Dieses kann aber nur eine Übergangsphase sein, denn eigentlich müsste dafür Miete, Strom und Heizung bezahlt werden, aber selbst wenn diese Kosten bezahlt würden, ist eine kontinuierliche Nutzung nicht garantiert und die Gruppe könnte jederzeit „ausgewiesen“ werden.

Da sich alle unsere CVJM-Gruppen an verschiedenen Orten treffen und meistens aus Schülern der selben Schule bestehen, sind sie voneinander isoliert. Das erschwert den Erfahrungs- und Materialienaustausch, die ständige Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe der Mitarbeiter und den Besuch der Kinder und Jugendlichen aus anderen Schulen. Darüber hinaus sind Spiele mit viel Lärm und Bewegung, die für die Kinder sehr wichtig sind, nicht möglich.

Für die TEN SING Gruppe, die Räume für Tanz, Band und Theater braucht, gibt es zur Zeit überhaupt keinen ständigen Ort.

Im CVJM Haus könnten zahlreiche und für die Arbeit sehr wichtige Seminare, Trainings und Versammlungen nicht nur auf lokaler, sondern auch nationaler CVJM-Ebene stattfinden.

Der CVJM Woloshin mietet zur Zeit eine vom Vorstand selbst renovierte Zwei-Zimmer-Wohnung, aber es gibt auch hier keine Garantie, lange dort zu bleiben. Wir dürfen nicht die Gruppenarbeit mit den Kindern und Jugendlichen in dieser Wohnblockwohnung durchführen. Wir können kein Haus mieten, denn ein normales Wohnhaus ist ohne Umbau für die Vereinsarbeit nicht geeignet, ein Umbau würde aber von einem Vermieter nicht erlaubt werden. Darüber hinaus gibt es in unserem Land keine Garantie für langfristige Mietverträge.

Ein eigenes CVJM Haus würde zur weiteren Legalisierung unserer Arbeit beitragen und damit eine öffentliche Anerkennung und Verbreitung der CVJM-Ideen zur Folge haben.

 

Der CVJM Woloshin würde sich auf ein kleines Haus freuen, das aber genug Räume für die Vereinsarbeit hat.

 

Benötigte Räumlichkeiten

Ø      Spielraum für alle Gruppen, der auch als Raum für TEN SING, Discos, Bastelraum und verschiedene Veranstaltungen genutzt werden kann. Dieser Raum sollte ca. 40-50 mq groß sein.

 

Ø      Seminarraum für Vorstandssitzungen, Seminare, Erwachsenengruppen,Training, Gesprächsgruppen, Mitgliederversammlungen. Dieser Raum sollte auch ca. 40-50 mq groß sein.

 

Ø      Büro für den Vorstand und den CVJM Sekretär. Dieser Raum sollte ca. 15-20 mq groß sein.

 

Ø      Übernachtungsräumlichkeiten. Das Haus sollte ein oder zwei Räume zum Übernachten mit insgesamt 10-15 Betten haben. Übernachtungsräume ermöglichen Wochenendseminare auch über den CVJM Woloshin hinaus, die Unterbringung deutsche Gäste und auch anderer Vereine. Der CVJM hätte so auch eine Möglichkeit Geld zu verdienen. Zu diesen Übernachtungsräumen müßten entsprechende Sanitäreinrichtungen kommen.

 

Ø      Küche mit der Möglichkeit auch Essen zuzubereiten.

 

Ø      Abstellraum

 

Ø      Garten mit der Möglichkeit zum Spielen

 

Für den CVJM ist vorstellbar, dass ein Haus neu gebaut, oder auch ein fertiges Haus gekauft und entsprechen umgebaut wird.

 

Der Vorstand des CVJM Woloshin ist sich bewußt, das ein eigenes Haus mit viel Arbeit, bezüglich Reinigung, Ordnung eventuelle Reparaturen und Aufsicht verbunden ist. Diese Arbeit ist vor allen Dingen durch den CVJM Sekretär, aber auch durch ehrenamtliche Tätigkeit der Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter zu leisten.

 

Delmenhorst, den 25.10.2001

 


 

 

Ergebnisse des Abschlußplenum der deutschen TeilnehmerInnen

 

1. Arbeitskreis Friedensnetz (AKF)

Es wird beschlossen, dass ein "Arbeitskreis Friedensnetz" (AKF) eingerichtet wird.

 

Dieser Arbeitskreis trifft sich einmal vor der Reise nach Woloshin im März und einmal vor der Woloshin-Konferenz im Oktober. Die Sitzungen finden jeweils samstags von Mittag bis Abend in der Region um Osnabrück statt.

 

Zu den Sitzungen des AKF werden alle Vereine und Initiativen rechtzeitig zusammen mit einer Tagesordnung eingeladen.

 

Jeder Verein hat einen Sitz in diesem Gremium und bestimmt seine/n VertreterIn selber, die Vertretung kann wechseln.

 

Die Vereine geben im Friedensnetz-Büro mindestens 14 Tage vor der Sitzung bekannt, ob sie teilnehmen oder nicht.

 

Von den Sitzungen werden Protokolle angefertigt, die anschließend allen Vereinen zur Verfügung gestellt werden. Die Sitzungen werden vorbereitet und geleitet durch Klaus Kobs, der ebenfalls die Protokolle schreibt.

 

Der AKF soll:

§         die Kommunikation und die Koordination zwischen den Vereinen verbessern,

§         Entscheidungen auf eine breitere Basis stellen

§         Gemeinsame Probleme der Vereine oder Probleme in der Zusammenarbeit diskutieren und Lösungen entwickeln,

§         die Woloshin-Konferenz vorbereiten,

§         eine dem CVJM angemessene ehrenamtliche Leitung der Arbeit sein,

§         den Vorstand des CVJM Nordbundes als Träger der Friedensnetz Arbeit beraten.

 

 

2. "Ein Zuhause für den CVJM Woloshin"

Der CVJM-Woloshin braucht für seine Arbeit dringend ein eigenes Haus. Damit die Möglichkeit besteht auch kurzfristig auf Gelder für eine Anzahlung zurückgreifen zu können, waren die Vereine aufgefordert eine Bürgschaft von DM 1500-2000 zur Verfügung zu stellen. Die meisten Vereine haben in ihren Gremien diesem Verfahren schon zugestimmt, die restlichen werden es bis Ende des Jahres in ihren Vorstanden beraten.

 

Neben diesem Verfahren wird beschlossen zu prüfen, ob es auch möglich ist einen Zuschuß über die Aktion "Hoffnung für Osteuropa" schon zu beantragen bevor ein Haus oder ein Bauplatz zur Verfügung steht.

 

Eine weitere Überlegung ist es dieses Projekt mit in den Weltdiensthaushalt der AG in Kassel einzustellen. Auch dann wäre das Geld bei Bedarf abrufbar.

 

Klaus Kobs wird beide Möglichkeiten bis zur ersten AKF-Sitzung prüfen.

 

Nach Schätzungen aus Woloshin wäre für ein entsprechendes Haus bei einem Neubau oder bei einem Umbau mit einem Betrag von DM 60.000,00 zu rechnen.


 

Adressen und Ansprechpartner der Vereine und Initiativen, die im CVJM-Friedensnetz an der Zusammenarbeit mit der Region

Woloshin beteiligt sind.

  

CVJM Landesverband Hannover

Helga Bröckling

Henning Könemann

Schulstr. 5

29313 Hambühren/Oldau

 

Freundeskreis Dory

Bernd Somberg

Dirk Hufnagel

Werner Visser

Kranckesstr.8

30161 Hannover

 

CVJM Friedrichfeld

Ellen Overländer

Stefan Weltgen

Von-derMark-Str. 20

46562 Voerde

 

CVJM Wilhelmshaven

Giesela Aha

Günter Aufermann

Wolfgang Kirchner

Marktstr. 2111-215

26382 Wilhelmshaven

 

CVJM Apen

Karin Stubbe

Hinni Schmidt

Hauptstr.

Ev. Gemeindehaus

26689 Apen

 

 CVJM Bad Zwischenahn

Christiane und Gerhard Werner

Husumerstr. 28

26160 Bad Zwischenahn

 

CVJM KV Lippe

Dorys Reichmann

Lortzingstr. 4

32756 Detmold

 

CVJM Emden

Karla Visser

Dornumerstr. 1

26723 Emden

 

CVJM Schierstein

Jürgen Gruber

Renate Kühne

Josef-Brix-Str. 12

65187 Wiesbaden

 

CVJM Oberhausen

Hans-Dieter Ebert

Marktstr. 150

46045 Oberhausen

 

CVJM Auf d. Vogelfluglinie

Hartwig Emmrich

Jochen Jahnke

Göhlerstr. 77

23751 Oldenburg/H

 

CVJM Stederdorf

Erika Könemann

Am Weißen Berge 16

31234 Edemissen

 

Ergebnisse und Absprachen der 8. Woloshin-Konferenz  vom 25.-26.10.02 in Münster

 

1. Plenumsdiskussion am Freitagabend

1.1. CVJM-Haus in Woloshin

Die Vereine, die ein Darlehn von 1000.- € für den Kauf des Hauses gegeben haben, werden gebeten diesen Betrag als Spende zu betrachten. Wenn dieses nicht möglich ist, sollte eine entsprechende Rückmeldung bis zum 15.12.02 an Klaus Kobs gegeben werden.

Für den Umbau und die Einrichtung des Hauses in Woloshin werden noch ca. 10.000,00 € gebraucht. Es wird verabredet, dass die Vereine des Friedensnetzes in einer gemeinsamen großen Anstrengung versuchen dieses Geld bis zum Ende nächsten Jahres zusammenzubekommen.

Bernd Somberg organisiert  und begleitet den Umbau. Sigurd Schnittcher übernimmt die technische Leitung des Dachausbaus.

 

2.Reise(n) nach Woloshin

Es wird überlegt, ob eine zusätzliche Studienreise oder eine Veränderung der bisherigen „Märzreise“ sinnvoll ist. Eine Entscheidung konnte nicht gefällt werden, das Thema wird in der nächsten AKF-Sitzung noch einmal diskutiert.

 

3. Die „Neiddiskussion“

Es ist nicht möglich alle Schulen gleich zu behandeln, darum wird es immer auch so etwas wie Neid geben. Gut wäre es, wenn größere Projekte vorher im AKF oder auf der Konferenz abgesprochen werden.

Die Selbstdarstellung des Friedensnetzes wird bis Ende des Jahres übersetzt und gedruckt. Die von den Vereinen bestellten Exemplare werden dann in den jeweiligen Schulen durch Valentina oder bei einem Besuch durch Mitglieder des Vereins verteilt.

 

4. Umgang mit den Spenden, die vom CVJM-Nordbund verwaltet werden.

Über die Verwendung von Spenden soll in Zukunft der AKF zusammen mit Klaus Kobs entscheiden.

Das Spendenkonto „Urlaub vom verstrahlten Alltag“ soll im nächsten Jahr bis auf 5000,00 € reduziert werden, indem der Betrag über 5000,00 € von den Gesamtausgaben für die Fahrtkosten abgezogen wird.

In Zukunft sollen Reisen nach Belarus so kalkuliert werden, dass mögliche Überschüsse, bzw. Zuschüsse den TeilnehmerInnen zugute kommen und nicht mehr auf das Spendenkonto „Hilfe für Woloshin“ fließen.

 

 

2. Samstagvormittag

2.1. Berichte aus den Vereinen

Die Aktivitäten in diesem Jahr sind überwiegend sehr erfolgreich durchgeführt worden. In Wilhelmshaven ist es zurzeit unklar, wie die Arbeit weitergeht. Klaus Kobs wird diesbezüglich ein Gespräch mit dem Vorsitzenden G. Aufermann führen.

 

3. Berichte aus den Arbeitsgruppen

3.1. AG Öffentlichkeitsarbeit

Flyer CVJM Haus

 

 

Flyer CVJM Friedensnetz

 

Info Broschüre

 

Internetseite

 

Protokollant: Stefan Weltgen

 

3.2. AG Dachausbau

Der erste Arbeitseinsatz wird vom 1.-10.5.03 stattfinden. Der Einsatz wird mit einem Hilfstransport des CVJM Oberhausen kombiniert, so dass die benötigten Materialien mitgenommen werden können.

Für diesen Einsatz werden Klempner, Elektriker, Dachdecker und Zimmerleute gebraucht. Sigurt  Schnittcher und Bernd Somberg fahren auf jeden Fall, bisher sind darüber hinaus ein Klempner, ein Dachdecker und ein Elektriker. Es werden noch weitere vier Personen mit entsprechender fachlicher Qualifikation benötigt.

 

Volker Klatt und Christian Klutz besorgen eine Einbauküche mit Herd und 2 Spülbecken. Dazu kommen drei Schränke für Büro, Sitzungsraum und Gruppenraum, die farblich und baulich identisch sind, eine Garderobe, Gardinenstoffe und Gardinenleisten.

 

Im November wird eine Materialliste für den Dachausbau erstellt, diese Liste wird den Vereinen zugeschickt, diese haben dann die Möglichkeit in ihren Zusammenhängen für Sachspenden zu werben.

Es sollten keine Einzelspenden für das Haus ohne Absprache mit Bernd Somberg nach Woloshin gebracht werden.

 

Protokollant: Bernd Somberg

 

3.3. AG Urlaub vom verstrahlten Alltag

Bis auf den CVJM KV Lippe waren alle beteiligten Vereine in der AG vertreten.

Die Aktion in diesem Jahr ist in allen Vereinen überwiegend gut verlaufen. Auch Organisatorisch hat es in Belarus keine großen Probleme gegeben. Es wird angemerkt, dass im nächsten Jahr die Visa so ausgestellt werden müssen, dass keine Verlängerung in Deutschland nötig ist. Wenn die Gruppen in Deutschland umsteigen müssen sollte auf jeden Fall auf dem Bahnhof jemand helfen. In diesem Jahr konnte dieses zum Teil die Bahnhofsmission übernehmen. In bestimmten Zeiten ist diese damit aber personell überfordert. Auf jeden Fall muss diese Hilfe rechtzeitig angemeldet werden.

 

Es ist weiterhin ein großes Problem, dass die Züge nur eine sehr kurze Zeit in den Bahnhöfen alten. Das einsteigen muss darum gut vorbereitet werden.

 

Es wird beschlossen, die Taschengeldregelung, dass jeder Verein offiziell den Kindern 15,00 € und den BetreuerInnen 75,00 € zahlt, beizubehalten.

Klaus Kobs wird klären, wie die Versicherungsbedingungen bei Kindern mit chronischen Krankheiten sind.

 

Es wird beschlossen im nächsten Jahr den Transport der Kinder von Woloshin bis Minsk und zurück dann mitzubezahlen, wenn ein Bus dafür angemietet werden muss.

 

Karin Stubbe aus Apen nennt als Problemanzeige den Alkoholismus in „ihrem“ Dorf. Es gibt dort Jugendliche, die als Kinder in Apen waren und die heute erhebliche Probleme mit Alkoholismus haben. Es wird beschlossen auf der nächsten AKF Sitzung darüber noch einmal zu sprechen.

 

Grundsätzlich könnte es Sinn machen Freizeiten in Deutschland zusammenzulegen. Im nächsten Jahr steht dieses aber nicht an.

 

Protokollant: Klaus Kobs

 

3.4. AG Partnerschaft
Grundlage des Gespräches war das von Andreas Getfert bei der Woloshin-Konferenz in Bremen 2001 gehaltene Referat zum Thema.



I. Grundbegriffe für partnerschaftliche Zusammenarbeit sind      
      1)   Gegenseitigkeit
      2)   Verantwortlichkeit
      3)   Verfügbarkeit

Diese Grundbegriffe wurden von den deutschen und belarussischen Gruppenteilnehmer(innen) zwar von ihrer Bedeutung her diskutiert, aber nicht in Frage gestellt, sondern vielmehr als Grundlage betrachtet.

II. Hindernisse für partnerschaftliche Zusammenarbeit

   1)   Alles dreht sich ums Geld

In dieser Beziehung gibt es ein eindeutiges "West-/Ost-Gefälle", wenngleich der Bedeutungs-Platzierung auf Platz 1 von beiden Seiten widersprochen wurde. Die Thematik ist überaus sensibel!

   2) Wir haben eine "hidden agenda" (Wahre Absichten u. Erwartungen werden nicht offen geäußert.)

Dieser Annahme wurde von deutscher Seite, aber auch umgekehrt von belarussischer Seite nicht widersprochen. Auf belarussischer Seite gibt es deutliche Ängste, Kritik an den deutschen Partnern und besonders an ihren Programmen in Deutschland offen auszusprechen. Die Information der deutschen Gastgeber (Urlaub vom verstrahlten Alltag) über die wirklichen Lebensbedingungen in Belarus ist unbedingt zu verbessern. Überhaupt gibt es insgesamt auf belarussischer Seite Befürchtungen, den deutschen "Kulturanforderungen" (Bildung, Kleidung, Tischsitten etc.) nicht gewachsen zu sein.
"Wir stehen am Anfang, Klarheiten zu machen", war eine belarussische Aussage.

Die Arbeitsgruppenteilnehmer(innen) sind der Auffassung, dass die partnerschaftlichen Kontakte in Belarus über die Schulen/Lehrerinnen hinaus in die Familien hineinwachsen müssen, da nur dort "Alltag" erlebt werden kann. Neue Gestaltungsformen und Begegnungen, die die Gastgeber nicht überfordern, sollten überlegt werden.

"Gemeinsam geistlich wachsen" und "mit den Augen der jeweils anderen Seite sehen lernen", waren zentrale Aussagen.

   3) Die Partner im Osten müssen sich so entwickeln, wie wir selber sind oder wie wir es für richtig halten!

Bei dieser Aussage gibt es Überschneidungen mit 2.).
Ergänzungen aus der Arbeitsgruppe:

   - Ehrliche, gegenseitige Befragungen zur Befindlichkeit sollten Bedeutung erlangen

   - Nach den Erholungsaufenthalten der Kinder in Deutschland sollten die Kontakte nicht abreißen und möglichst eine weitere lockere Begleitung erfolgen. Wir konzentrieren uns sehr schnell auf die neue Aktion und haken die vergangene rasch ab.

   4) Wir lassen uns nicht auf lange Lernprozesse ein.

Dieser Aussage ist nicht widersprochen worden und wir müssen dringend nach einer "Qualitätsverbesserung" suchen.

III.    Vier Kernaspekte für eine gelingende    Partnerschaft
   1. Eine Partnerschaft braucht gemeinsame Werte und Überzeugungen
   2. Eine Partnerschaft braucht die regelmäßige direkte Begegnung
   3. Eine Partnerschaft braucht gemeinsame Aufgaben und Ziele
   4. Partnerschaft lebt von den persönlichen Beziehungen des Einzelnen, aber sie darf sich nicht darauf gründen.

Protokollant:   Henning Könemann

 

3.5. AG CVJM Woloshin

Wladimir Malashkewitsch, der CVJM Sekretär aus Woloshin berichtet vom derzeitigen Stand der Arbeit des CVJM Woloshin. Die Gruppen laufen gut, es gibt eine gute Zusammenarbeit mit dem Nationalverband. Erstmals sind in diesem Sommer zwei Ferienmaßnahmen für Kinder erfolgreich durchgeführt worden.

Das neue Haus wird der Arbeit viele neue Impulse geben. Er bedankt sich ausdrücklich bei allen, die zum Kauf beigetragen haben.

 

4.  Verabredungen im Plenum am Samstagnachmittag

Es wird beschlossen, dass es ein neues Info-Heft zur Arbeit des CVJM-Friedensnetzes in Woloshin geben soll. Klaus Kobs wird das alte Heft entsprechend der Anregungen der Arbeitsgruppe „Öffentlichkeitsarbeit“ überarbeiten. Ebenfalls soll es eine Kurzdarstellung der Arbeit durch einen „Heißmacher“-Flyer geben. Klaus Kobs macht einen Entwurf, der dann über Volker Klatt layoutet wird. Damit für das CVJM-Haus in Woloshin Spenden gesammelt werden können soll es ebenfalls einen Flyer geben, der durch Volker Klatt layoutet wird.

Das Info-Heft soll auch in das Internet gestellt werden. Herrmann Fetzer fragt seinen Sohn, ob er dieses übernehmen kann.

Die Auflagen der genannten Publikationen ergeben sich aus einer Liste, in die alle Vereine eingetragen haben wie viel Exemplare sie haben möchten.

 

 Termine:

Woloshin-Konferenz vom 31.10. – 1.11.03 in der CVJM-Jugendbildungs- und Tagungsstätte in Kassel.

AKF-Sitzung am 15.3.03 in Osnabrück.

Reise nach Woloshin vom 27.-30.3.03.

 

 Bremen, de 19.11.02

Klaus Kobs

 

 

 Protokoll der  13. Woloshin-Konferenz in Dassel 30.10.-31.10.2004

 

Anwesende gemäß anliegender Teilnehmendenliste.

 

Sonnabend, 30.10.2004

 

10 Uhr       Begrüßung

         Andacht (Ulrich Parzany) zur Tageslosung:

          Losung: Eure Sünden verbergen des Herrn Angesicht vor euch, dass ihr nicht gehört werdet. (Jesaja 59,2).

          Lehrtext: Tut Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden. (Apostelgeschichte 3,19)

1015  60 Jahre danach: Brauchen wir noch Versöhnungsarbeit?

Vortrag von Ulrich Parzany. Die Folien seines Vortrages finden sich gesondert als Anlage im Protokoll.

1115  Der CVJM in Europa

Vortrag von Ulrich Parzany. Die Folien seines Vortrages finden sich gesondert als Anlage im Protokoll.

 

123o  Mittagessen und Pause

 

143o    Klaus Kobs berichtet, dass er mit sofortiger Wirkung verrentet wurde. Er möchte weiterhin die Arbeit des Friedensnetzes bis Pfingsten 2005 fortführen, soweit ihm dies möglich ist. Wo er Unterstützung mit Sprache und Schrift benötigt, steht Volker Walpuski ihm zur Seite.

 

          Valentina Shakun berichtet aus der Zeit ihrer Krankheit. Sie bedankt sich für die Unterstützung in Form von Gebeten, Anrufen, Briefen. Ihr ist dies sehr wichtig geworden, und sie hat die CVJM-Familie noch viel mehr schätzen gelernt.

 

1445  Wie geht es weiter in Woloshin – Perspektiven

·         Gedanken von Inga Malaschkewitsch, Vorsitzende des YMCA Belarus:

„Wir leben in einer wunderbar geschaffenen Welt. Trotz großer Menge Qual und Not in der Welt gibt es auch Schönheit, Sinn und Weg, ohne die das Leben auf der Erde so chaotisch und im Endergebnis unmöglich scheint.

Neun Jahre der Entwicklung und des Werdegangs des CVJM in Belarus sind vergangen. Wir sind älter, weiser geworden. Inzwischen ist soviel erlebt und gemacht. Es gab Gutes und Schlechtes, Helles und Dunkles, Hebungen und Fälle.

Zurückblickend kann man alle Ereignisse sehen, die im Laufe aller neun Jahre stattfanden. Wie alle Aufgaben und Ziele erfüllt waren. Was wir erreichten. Jeder von uns hat bestimmt daran gedacht, was er nach seinem Leben auf der Erde lässt.

Belarus ist ein wunderschönes Land der alten Sagen und Legenden. Hier gibt es so viele arbeitsame, begabte Menschen! Irgendeine besondere Herzensgüte und Weisheit kommt von diesem weiten Land mit schönen Birken, mit sonderbaren Seen und Flüssen. Aber was ist dieses schöne Land ohne CVJM? Man müsste unbedingt Vereine in vielen Ecken des Landes gründen!

Der Mensch versucht sich ständig irgendwie zu realisieren. Uns vereinigt die ehrenamtliche Organisation – der CVJM, deren Ziel ist, eine gesunde Leib, Seele und Gedanken zu entwickeln und zu erziehen.

Die Mission und die Aufgaben des CVJM spiegeln die Aufgaben der Gesellschaft wieder.

Heutzutage bringt der CVJM immer mehr positive Ergebnisse und braucht weitere Entwicklung. Jeder von uns hat in dieser Organisation seinen Platz gefunden.

So viele wunderschöne verschiedene, einzigartige Leute vereinigte der CVJM. Und es ist gar nicht wichtig, zu welcher Kirche man gehört, wichtig ist, dass wir alle Christen sind.

Erste lokale Vereine entstanden in Belarus im Jahre 1994. 2000 wurden sie im Justizministerium registriert und bekamen danach Organisationsstatus. Alle lokalen Vereine sind Abteile des republikanischen Vereins. Zurzeit gibt es acht lokale Vereine des CVJM Belarus. Sie befinden sich in Woloshin und Lida (sogar zwei Vereine), in Bobrujsk (1998), in Minsk (2001), Molodetschno (2002), Vitebsk und in Brest, und eine Informativgruppe entsteht in Grodno.

Die Mission des CVJM liegt darin, um die gesunde Lebensweise des Menschen durch Bildungs-, Kultur- und Informationsprogramme zu propagieren und auch dadurch den Menschen harmonisch zu entwickeln.

Innerhalb fünf Jahren entwickelt der CVJM Belarus folgendes:

o        Er vereinigte alle lokalen Organisationen um das Ziel und die Mission des CVJM zu erreichen.

o        Nationalverband hilft an dem Ort, lokale Vereine zu gründen.

o        Junge Leute sind als Mitarbeiter für lokale Vereine ausgebildet.

o        Es gibt auch ständige Kontakte mit Regierungsvertretern.

o        Rat: Das regierende Organ des Vereins ist der Rat. Er bestimmt die Strategie der Organisations- und der Programmentwicklung und schätzt die Arbeit des Vereins.

o        Komitees haben verschiedene Richtungen. Es gibt ständige Komitees: Ten Sing und Scouting [Pfadfinder].

o        Office: das exekutive [ausführende] Organ, das sich mit der täglichen Leitung des Vereins beschäftigt. Es besteht aus fünf Leuten.

Jetzt über Programmentwicklung des Vereins.

Ten Sing, das sind nicht nur Lieder, Tanzen, Drama oder Band. Das ist die ganze Welt, Welt der Kultur, der Kreativität, des Christentums. Ten Sing begann im Jahre 1995 zu arbeiten. Das Ziel ist harmonische Entwicklung der Jugend durch Kreativität, durch Verantwortung für sich und für die Umwelt. Sein Ziel ist auch Sorge umeinander und Respekt füreinander.

Auch ein anderes und ganz großes Programm ist Scouting [Pfadfinden]. Scouting gibt es seit 1996. Das Ziel des Programms: Harmonie junger Leute mit Gesellschaft, mit Natur und sich selbst. Wesentliche Veranstaltungen sind: Erholungsheime, Kurse für Mitarbeiter, internationaler Scoutingaustausch, Umweltschutzaktionen, ‚Schule der Überlebenschancen’.

Jugend gegen Aids. Seit letztem Jahr gibt es dieses Programm. Dieses aufklärerische Programm ist langfristig. Es ermöglicht jungen Leuten aus Belarus, der internationalen Bewegung gegen Verbreitung von AIDS-Ansteckungen beizutreten. Junge Leute organisieren Informations-, Bildungs- und Kulturaktionen.

Das Ziel des Programms ist die Propaganda der gesunden Lebensweise unter jungen Leuten durch Informations-, Bildungs- und Kulturaktivitäten. Im Rahmen des Programms arbeiten Bildungszentren in den lokalen Vereinen des CVJM. Sie dienen als methodische und Informationshilfe und junge Mitarbeiter, die an dem Programm teilnehmen, benutzen diese Informationshilfe. Die Zentren haben drei Spalten [thematische Säulen]:

1.      Aids-Prophylaxe

2.      Psycho-aktive Stoffe wie Tabak, Alkohol, Drogen,

3.      Rechte des Kindes

Zielgruppe: Junge Leute von 15-21 Jahren

Mitarbeiterschulung

Dieses Programm gilt seit 2000. Das Ziel dieses Programms:

Vorbereitung qualifizierter Mitarbeiter für Projekte und Veranstaltungen in den lokalen Organisationen. Dieses Programm ist ein langfristiger Bildungskurs. Das Thema des Kurses heißt ‚Demokratische Führung und Leitung in der nichtkommerziellen Organisation’ und hat drei Spalten [thematische Säulen]:

1.      langfristiger Bildungskurs, dessen Thema Mitarbeiterschulung ist, Zielgruppe Jugendliche zwischen 15 und 21,

2.      Bildungskurs ‚demokratische Schule’ für Mitglieder der lokalen Vereine und des Nationalverbandes für Mitarbeiter der Vereine,

3.      Bildungskurs ‚Trainingslehre’ für Trainer der Nationalgruppe des CVJM Belarus.

CVJM Belarus arbeitet mit anderen nichtstaatlichen Organisationen zusammen:

-          Internationales Jugendbildungszentrum ‚Fialta’

-          belarussischer Verband von Klubs UNESCO

-          Vertretung UNICEF in der Republik Belarus

-          Programm der Bildungserweiterung des Internetzutritts

-          Bildungszentrum ‚Post’

Der CVJM ist Mitglied der drei öffentlichen Organisationen in Belarus.

Heute arbeitet [der CVJM] Belarus mit folgenden internationalen Organisationen zusammen:

-          Partnerorganisationen des CVJM: Schweden, Deutschland, England, Russland, Ukraine, USA, Schottland, Schweiz,

-          Öffentliche Organisation Forum Sud (Schweden)

Es gibt auch internationale Programme der jugendlichen Zusammenarbeit. Im Jahre 2005 wird der YMCA Belarus in diesen Richtungen arbeiten:

1.      Organisationsentwicklung der Nationalbewegung des CVJM und der lokalen Vereine des CVJM,

2.      Verbesserung der Bildungspolitik im Verein. Man muss auch ein Trainingsteam zu formieren, um weitere Bildung in den nationalen und lokalen Vereinen machen zu können,

3.      Durchführung des 2. belarussischen internationalen Festivals.

Heute kann man davon sprechen, dass unserer Organisation ihren Platz im Kreise der nichtstaatlichen Organisationen hat. Eine große Aufmerksamkeit schenkt man der Entwicklung und der Festigung der lokalen Abteile, der Werbung der jungen Leute. Man sucht ständig nach neuen Partnern, macht Veranstaltungen, arbeitet mit staatlichen Strukturen und mit [der] Presse zusammen. Jugendliche Informationszentren sind in Lida und in Woloshin gegründet.

 

[Anmerkung des Protokollanten: Ab hier lag der Text nicht mehr vollständig vor. Im Folgenden ist die Mitschrift nach Vortrag protokolliert. *** markieren Auslassungen]

 

An den neuen Programmen muss man auch weiter arbeiten. Diese Programme sollen strategischen Zielen der Organisation entsprechen. Man muss sein Können vervollkommnen.***

Man muss auch bewahren, was schon geschaffen ist. Wir müssen auch Wege der Selbstfinanzierung finden.

Wir alle wollen gleichberechtigt in der CVJM-Familie sein, ihre Ideologie unterstützen und um das Wohl der Menschen ***

Es ist eine große Freude, Leben zu haben und zu Leben. Das Leben ist eine wunderschöne Gabe. Diese Gabe bekommen, müssen wir unser Leben vollwertig, sinnvoll und vernünftig leben.

Wir entdecken diese wunderschöne Gabe und bemerken, wie schön und kompliziert sie ist, weil das Leben ***Trauer

Ungeachtet unserer gegenwärtigen Leistungen. Es wäre leichter, das Leben zu genießen, wenn jeder von uns seinen Platz und seine Aufgabe bestimmen könnte.

Wir alle verstehen, dass unser Leben im CVJM *** unsere persönlichen *** bereichert und verändert.

Zum Schluss möchte ich beten.“

 

·         Gedanken von Wladimir Malaschkewitsch, Sekretär des YMCA Woloshin

[Anmerkung des Protokollanten: Der Text lag nicht vollständig vor. Im Folgenden ist die Mitschrift nach Vortrag protokolliert. *** markieren Auslassungen]

Natürlich wirkt Wladimir nicht so groß im Maßstab wie Inga. Deshalb ist Wladimirs Vortrag nicht so lang. Erst die Geschichte der Umstellung des CVJM in Woloshin. Im Jahre 1991 besuchen Vertreter des CVJM-Friedensnetz Deutschland die Stadt Woloshin. Ihr Besuch war mit der Leistung der humanitären Hilfe der Regionen, die durch die Tschernobyl-Katastrophe gelitten hatten, und dem Urlaub der Kinder vom verstrahlten Alltag ***

Erste Kontakte waren mit dem Schulrat des Exekutivkomitees und dem *** geknüpft. 1994 besuchte uns auch Tensing-Gruppe des CVJM Hamburg. Junge Leute aus dieser Gruppe lernten Jugendliche aus Woloshin kennen. Sie erzählten auch von ihren Aktivitäten, gaben das Konzert, das gab den Anstoß zur Gründung der Ten-Sing-Gruppe in Woloshin. In Folge der engen Zusammenarbeit entstand die Idee, solche öffentliche Organisation in Woloshin zu gründen. Am 24.10.1995 war der CVJM Woloshin gegründet. Im Jahre 2000 wurde die Organisation offiziell im Justizministerium von Belarus registriert. Als Ergebnis der Partnerschaft mit dem CVJM Deutschland wurde der Einkauf des Hauses für’s Jugendzentrum. Im Mai 2003 war der erste Umgestaltungsabschnitt des Hauses gemacht. Im Oktober 2003 und im Mai 2004 war der Umbau fortgesetzt. Die zweite Etage ist fast fertig. Zurzeit ist das Haus an die Gasversorgung angeschlossen. Für Mai 2005 ist der Abschluss und die Einweihung des Hauses geplant. CVJM Woloshin hat zurzeit 33 erwachsene Mitglieder und etwa 150 Teilnehmer an den Programmen der Organisation. In der Stadt Woloshin und in der Region gibt es sieben Gruppen. *** Gruppe der Pfadfinder im Jugendzentrum und in Ivenez, *** Ten Sing Gruppe.

Seit November 2002 erschien eine ganz neue Aktivität: Offene Tür. Was möglich macht den Jugendlichen und Kindern nützlich ihre Freizeit zu verbringen. Seit August 2003 gilt das Woloshin Informationszentrum UNICEF. Seit November 2003 entwickelt CVJM Woloshin das Projekt Jugend gegen Aids im Rahmen der Aids-Prophylaxe in Belarus. Seit Oktober 2004 gibt es noch zwei Programme: *** und psychoaktive Stoffe.

Im Projekt Jugend gegen Aids sind Mitarbeiter tätig, die sich unter Altklässlern ausgesucht haben und Teilnehmer verschiedener Veranstaltungen sind. Seminare werden von den ** unter dem Motto ein Gleichgestellter lehrt gleichgestellt durchgeführt. Und diese Seminare werden für die Altklässler der Schulen und ***

Mitarbeiterlehre wurde von international*** danach wurde jeder Teilnehmer beurteilt, um selbst an den Seminaren teilzunehmen. Dieses Aids-Problem ist heute ganz aktuell in der Welt und lässt niemanden kalt. Und es ist auch für uns sehr wichtig, dass wir unseren Beitrag im Kampf gegen Aids leisten können. Während des Jahres wurden Veranstaltungen für Teilnehmer der Programme und für Mitglieder durchgeführt. *** Konzerte von der Tensing-Gruppe und Seminare und verschiedene Trainings.

Jamboree, Scouting-Bewegung

Man schenkt eine große Aufmerksamkeit der Lehre der Mitarbeiter im Vorstand und Mitarbeiterlehre. In der Zukunft plant man das Jugendzentrum der Organisation in Woloshin als Treffpunkt für *** nicht nur für uns selbst sondern auch für andere öffentliche und staatliche Organisationen zu machen.

Das Jahr 2005 ist das Jahr des zehnjährigen Jubiläums des YMCA Belarus. Alle Veranstaltungen werden diesem Jubiläum gewidmet. In diesem Jahr wird das erste CVJM Haus in Woloshin eingeweiht. Das ist auch für uns ein wichtiges und großes Ereignis, das dank Eurer Unterstützung stattfindet. Uns wird auch noch ein großes Ereignis bevorstehen. Das ist das zweite Programmfestival. Nächste fünf Jahre werden wir folgende Richtungen in unserer Tätigkeit haben:

-          Weitere Entwicklung der Organisation

-          Suche neuer Programme, die Interessen der Organisation widerspiegeln

-          Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen und mit Rest

-          Mitarbeiterlehre

-          Suche der Wege zur Selbstfinanzierung

Im Namen aller CVJM Mitglieder möchte ich mich ganz herzlich für Eure Hilfe und Unterstützung für die Entwicklung des YMCA Belarus und Woloshin bedanken.

 

·         Gedanken von Frauke Wurzbacher-Müller, Pastorin in Eisenach

o        Kurzer Rückblick zum Beginn der Partnerschaftsarbeit mit Belarus – damals noch Versöhnungsarbeit mit den Völkern der Sowjetunion. Grundmotivation war damals der Versöhnungsgedanke – die Frage ist: Trägt das bis heute?

o        Versöhnungsarbeit ist mehr als Zusammenarbeit.

o        Es ist viel passiert seit den Anfängen, heute gliedert sich die Partnerschaftsarbeit mit der Region Woloshin in drei Bereiche:

-          CVJM Woloshin

-          Urlaub vom verstrahlten Alltag

-          Hilfsaktionen verschiedener Art

o        Auf die Frage, wie soll es weitergehen, stellen sich die Fragen für die Arbeitsgruppen.

 

16oo   Arbeitsgruppen

·         warum engagiere ich mich in der Friedensnetzarbeit?

·         was wäre mir wichtig, damit ich weiter Zeit in die Arbeit investiere?

·         welche Ziele?

·         konkrete Verabredungen?

 

17oo Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen

        Motivation:

-          Christsein leben

-          Einander dienen

-          Austausch mit Menschen  aus einem anderen Land

-          Begegnung mit Menschen

-          Interesse an einem anderen, unbekannten Land

-          Weil es mir was bringt

-          Persönliche Freundschaften sind gewachsen

-          Dem Frieden dienen/Friedensdienst

-          Versöhnung und Verständigung zwischen zwei Völkern

-          Weil sich Bilder eines anderen Volkes verändern

-          Jungen Menschen vor Ort eine Perspektive verschaffen

-          Ansehen & Anerkennung über die Hilfe für ‚Tschernobyl-Kinder’

-          Prozess

 

Wünsche:

-          dass die Partnerschaftsarbeit offener gestaltet wird

-          die politische Situation verhindert offene Diskussionen

-          Ehrlichkeit gegenüber Hilfeleistungen!

-          Kinder- und Jugendaustausch

 

Probleme:

-          Beobachtung von politischer Seite in Belarus

-          Gefahr, als Sekte betrachtet zu werden in Belarus

 

Überlegungen und Verabredungen:

-          Neue Begegnung/Austausch zwischen Jugendlichen

-          Neue Begegnung/Austausch zwischen Familien

-          Stärkung des CVJM Woloshin: Inhaltliches Profil, christliche Arbeit

-          Für christliche Jugendarbeit in Woloshin ausbilden

-          Förderung und Strukturaufbau in den kleineren Dörfern, konkret Podberesje & Dovbeni

-          Gemeinsam Ziele finden und formulieren

-          Offenheit konkret werden lassen

-          Koordinierung/Strukturierung der Hilfeleistung

 

Fragen aus der Diskussion zum Weiterdenken:

-          Verschiebt sich der Arbeitsschwerpunkt von Hilfeleistung zu Begegnung und inhaltlicher Hilfe?

-          Haben wir die Inhalte und Begegnungsarbeit über die handwerkliche Arbeit ein bisschen aus den Augen verloren?

-          Wie schaffen wir es zu vermeiden, dass wir einen CVJM nach deutschen Maßstäben in Belarus schaffen wollen, ohne die Gegebenheiten in Belarus zu berücksichtigen?

 

18oo  Abendessen

 

19oo  Arbeitsgruppen: Wie kann das Friedensnetz den CVJM Woloshin bei seiner inhaltlichen Arbeit unterstützen?

          Nach einer kurzen Einführung wird zunächst intensiv in den Nationalgruppen diskutiert.

 

          Für den CVJM Belarus wird folgender Unterstützungsbedarf formuliert:

1.      Mitarbeiterschulung in Hinblick auf christliche Elemente

2.      Jugendaustausch: Tensing, Jungschar, Scouting, Kinderaustausch

3.      Durchführung der gemeinsamen Erholungsfreizeit

4.      Bastelmaterial

5.      Vorstandsarbeit & Finanzen

6.      Hilfe für das Haus

7.      Bau eines Sportplatzes und Sportgeräte für das Haus in Woloshin

 

Das CVJM Friedensnetz hat parallel folgende Ergebnisse gefunden:

-          Wir wollen den CVJM Woloshin unterstützen (movement strengthening)

-          Wir wollen niemanden (Vorstand, Gruppenleitende) in schwierige Situationen bringen, zum Beispiel aufgrund christlicher Tätigkeiten.

-          Drei Vereine (Düsseldorf, Lippe, Oberhausen) erklären sich bereit, eine Patenschaft für die inhaltliche Arbeit in Woloshin zu übernehmen. Wie diese aussehen kann, ist noch herauszuarbeiten.

 

Sonntag, 31.10.2004

 

93o    Andacht von Volker Walpuski zum Reformationstag

10oo  Verabredungen und Organisatorisches

Verabredung über die Unterstützungsanfragen/Kooperation

          Oberhausen, Düsseldorf und der KV Lippe erklären sich bereit, zur Verfügung zu stehen, respektive einer Rücksprache und Zustimmung im Verein.

          Es soll einen Ansprechpartner aus diesen drei Vereinen für Woloshin geben. Dies wird Dieter Ebert sein. Klaus Kobs wird vermittelnd tätig sein.

          Kurzfristig werden die drei Vereine gemeinsam klären, wer welche Aufgaben übernehmen wird. Die drei Vereine gehen davon aus, dass auch die übrigen Vereine unterstützend angefragt werden können und zur Verfügung stehen.

          In zwei Jahren soll das Konzept überprüft werden. Dann ist auch zu überprüfen, ob die Vereine die Arbeit bewältigen können oder rotiert werden muss.

 

Reise zu Pfingsten 2005

Zu Pfingsten 2005 sollen zwei Reisen zur Einweihung des CVJM-Hauses in Woloshin angeboten werden. Nach der Woloshin-Konferenz haben sich die Planungen und die Zahlen bereits etwas konkretisiert. Genaueres findet Ihr auf dem beiliegenden Rückmeldebogen.

1.      Studienreise, die ca. eine Woche (8.-16.5.) dauert. Besuche in Minsk und im CVJM Lida stehen ergänzend auf dem Programm.

2.      Kurzreise, die ca. vom 12.-15.5.2005 dauert. Ziel ist nur die Einweihung und Jubiläumsfeier.

          Bis zum 10.1.2005 bekommt Volker Walpuski eine Rückmeldung, damit er vorbuchen und die Partner in Woloshin informieren kann. Ein Rückmeldebogen liegt diesem Protokoll bei.

Erste Tendenzen: Eberstadt und Oberhausen überlegen jeweils, mit einem eigenen Fahrzeug zur Einweihung anzureisen. CVJM Apen und Bad Zwischenahn werden teilweise vor Ort sein, weil sie einen Arbeitseinsatz leisten.

          Friedrichsfeld wird seine Reise eher kurz und selbst organisieren.

       

        Programm der Einweihungs- und Jubiläumsfeier

          Der CVJM Woloshin lädt ein: CVJM-Friedensnetz, EAY-Vertreter, örtliche Vertreter aus Politik, Öffentlichkeit und Kirche, Gruppen aus anderen belarussischen CVJMs. Es wird einen offiziellen Teil geben, einen Gottesdienst, Reden, ein Ten Sing-Konzert, ein festliches Programm. Falls es schlechtes Wetter geben wird, soll ein großes Zelt aufgebaut werden. Zum Abschluss soll in einem Restaurant ein festliches Abendessen stattfinden. Der Nationalverband wird sich an der Organisation und Ausrichtung beteiligen.

          Dorys Reichmann und der KV Lippe bieten einen halben CVJM-Tag an: Kinderprogramm für Kinder aus den Dörfern. Dies könnte zum Beispiel am 13.5. sein.

       

        Vorbereitungsreise im März

          Es wird keine Vorbereitungsreise geben. Alle offenen Fragen müssen Pfingsten oder im Vorfeld per Telefon oder Brief geklärt werden. Zu bedenken ist auch die erhebliche finanzielle und organisatorische Belastung in Woloshin und der hiesigen Ortsvereine. Privat können natürlich Reisen unternommen werden. Bei der Visabeschaffung ist Valentina Shakun mit Einladungen etc. behilflich.

 

        Urlaub vom verstrahlten Alltag

          Im Sommer 2005 sollen folgende Maßnahmen stattfinden:

·         Bad Zwischenahn, 10 Kinder, 2 Betreuer, 29.7.-19.8.2004 per Zug

·         CVJM Wilhelmshaven, 10 Kinder, 2 Betreuerinnen, Anfang der niedersächsischen Sommerferien

·         KG Bischofsheim/Gisela Aha, 7 Kinder, 1 Betreuer, im Juli 2005

·         CVJM Eberstadt, 16 Kinder, 3 Betreuer, 17.7.-7.8.2005, per Flugzeug

·         CVJM Apen, 10 Kinder, 3 Betreuer, Termin 18.7.-8.8.2005, per Zug

·         CVJM KV Lippe, 12-15 Kinder, 2 Betreuer, 23.7.-9.8.2005

 

        Maßnahmen in Belarus (chronologisch)

         Für 2005 sind bisher folgende Maßnahmen geplant:

·         CVJM Oberhausen, Hilfstransport und Aufbaulager 20.4.-1.5.2005

·         CVJM an der Vogelfluglinie/Oldenburg: Hilfstransport im Frühjahr

·         CVJM KV Lippe, Schülerwoche in Podberesje mit Jugendlichen, Sommerferien

·         CVJM Schierstein, 8.8.-21.8.05 Baumaßnahme und CVJM Maßnahme

·         CVJM Düsseldorf, 30.9.-7.10., Tensing-Projekt (noch mit Fragezeichen?)

·         CVJM Friedrichsfeld & Oberhausen, Hilfstransport 1.10.-8.10.2005 (vorbehaltlich der Entwicklung des Roten Kreuzes)

 

        Kommt! 2005

          Vom 24.-26.6.2005 findet in Kassel das deutschlandweite CVJM-Festival Kommt! statt. Ulrich Parzany hatte dafür in seinem Vortrag geworben. Weitere Informationen unter www.cjvm.de/kommt.

          Der CVJM Lippe wird dabei sein und hat Partner aus Nashville/USA eingeladen. Der CVJM Oberhausen will als Verein zum Kommt! fahren. Ob Platz für belorussische  Jugendliche dabei ist, muss geklärt werden.

          Volker Walpuski klärt, ob über Jugend für Europa Mittel bekommen werden könnten. Über die aej lassen sich keine Mittel mehr beschaffen. (www.jugendfuereuropa.de)

 

          Finanzierungsprobleme Haus in Woloshin

          Bernd Somberg hat eine Liste der noch zu erledigen Arbeiten und des Materialbedarfes erstellt. Sie liegt dem Protokoll bei. Sachspenden müssen nach Oberhausen geschafft werden. Es liegt zurzeit ein Fehlbedarf von etwa € 10.000,- vor.

          Der CVJM Apen stellt € 1.000,- zur Verfügung. Darüber hinaus prüft Heiner Stubbe, welche Materialien er zusätzlich spenden kann. Der CVJM Eberstadt hat im Nachgang der Konferenz geklärt, dass sie ebenfalls € 1.000,- zur Verfügung stellen. Weitere Spenden sind notwendig.

       

        Sergej Popov & Sozialzentrum

          Deutsche CVJM sind angeschrieben worden mit der Bitte, ein staatliches Sozialzentrum, das sich um sozial Benachteiligte kümmert, zu unterstützen. Katja Dunaejskaja arbeitet in diesem Zentrum, das rund 200 Menschen beschäftigt. Stefan Weltgen hat es kürzlich besucht. Er berichtet davon. Das Rote Kreuz, das humanitäre Hilfsgüter aus Oldenburg/Holstein erhalten hatte, hat diese an das Sozialzentrum weiter gegeben, weil das Rote Kreuz mit der Verteilung überfordert war.

          Der CVJM Oberhausen wird zukünftig weiterhin mit dem Roten Kreuz kooperieren und sieht keine Möglichkeit, dies Sozialzentrum zusätzlich zu unterstützen. Der CVJM Bad Zwischenahn sieht sich aufgrund der Größe nicht in der Lage, dort Unterstützung zu leisten. Der CVJM LV Hannover wird sich nicht beteiligen, weil sie noch nie Hilfstransporte gemacht haben.

 

        Fieldgroup-Treffen: Information

          Klaus Kobs hat in den letzten zehn Jahren Deutschland in der CVJM-Fieldgroup Belarus vertreten, einer Arbeitsgruppe der EAY. Dieter Ebert wird es diese Aufgabe fortführen. Dies ist mit dem Gesamtverband in Kassel abgestimmt. Das nächste FG-Treffen findet vom 26.-28.11.2004 in Minsk statt. Klaus und Dieter nehmen teil.

 

        Bergen-Belsen-Workcamp 2005

          Im kommenden Jahr werden wieder zwei Workcamps auch mit Teilnehmenden aus Belarus stattfinden.

·         Frühjahr: 8.-18.4.2005

·         Sommer: 15.-25.7.2005

Natürlich stehen die Workcamps auch deutschen Teilnehmenden offen. Weitere Informationen und Anmeldungen gibt es bei Volker Walpuski oder unter www.jugendarbeit-in-bergen-belsen.

 

        Woloshin-Konferenz 2005

          Termin: 28.-30.10.2005

          Ort: Anne-Frank-Haus des CVJM Landesverbandes Hannover e.V. in Oldau bei Celle (ca. 45 km nördlich von Hannover nahe der A7 / Bahnhof Celle). www.anne-frank-haus-des-cvjm.de

          Die Bundeshöhe in Wuppertal war leider für beide besprochenen Termine bereits ausgebucht.

 

        Termine für den Arbeitskreis Friedensnetz

·         5.3.2005 in Osnabrück

·         17.9.2005 in Osnabrück

       

        Verabschiedung von Klaus Kobs

          Am 19.2.2005 nachmittags ab 15 Uhr wird Klaus Kobs im Anne-Frank-Haus in Oldau verabschiedet. Das Friedensnetz ist herzlich eingeladen.

 

Für die Richtigkeit: Volker Walpuski, 25.11.2004

Protokoll der 24. Friedensnetztagung

in Kassel vom 24.10.-26.10.2008

 

Anwesende: Klaus Kobs, Eckhard Petreins, Oliver Koppelkamm, Gerhard Werner, Christiane Werner, Volker Kühne, Frank Hofstadt, Renate Festerling, Gisela Aha, Dieter Ebert, Sven Köller-Hackenberg, Helga Bröckling, Kristina Pinkert, Jürgen Wedel, Hermann Fetzer, Erika Könemann, Dorys Reichmann, Stefan Weltgen, Ellen Overländer, Olja Brui, Olga Golub, Valentina Shakun, Olga Shargorodskaja, Inga Malashkevich, Vladimir Malashkevich, Valentina Adomovich, Igor Stankevich, Maxim Galvachou und Jan-Hinnerk Scholljegerdes (Protokoll).

 

Sonnabend, 25.10.2008

945      Andacht von Oliver Koppelkamm (CVJM Apen)

1000 Begrüßung und Eröffnung der Tagung durch Klaus Kobs, Jan-Hinnerk Scholljegerdes und Eckhard Petreins. Klaus Kobs begrüßt besonders Eckhard Petreins, der die Tagung am heutigen Tag moderieren wird. Es schließt sich eine Vorstellungsrunde an.

1015  I Begegnung zwischen den Kulturen/ theologischer Austausch

Anschließend daran stellt Eckhard Petreins Rudolf Blümcke (seit 3 Jahren Pastor in der Kirchengemeinde Hannoversch-Münden) vor. Danach folgt ein Inputreferat: „Beobachtungen zwischen den Kulturen“ (siehe Anlage A)

Hier spielen die Erfahrungen von Rudolf Blümcke von 10 Jahren pastorale Tätigkeit in Russland (Krasnojarsk, Sibirien) eine große Rolle.

In seiner Einleitung geht er darauf ein, dass viele Kriege entstehen, weil Menschen sich nicht verstehen. Um diese Problematik auch für die Partnerschaft zwischen Deutschland und Belarus näher zu erläutern folgt das anhängende Referat.

 

Kleingruppenphase:

In nationengetrennten Kleingruppen werden nach dem Referat zu verschiedenen Begriffen Assoziationen gesammelt, die im Folgenden aufgeführt sind. Dabei sind von beiden Seiten benannte Assoziationen oder Ähnlichkeiten unterstrichen.

Begriff

Assoziation Deutschland

Assoziation Belarus

Regierung

Schweres Amt

Selbstversorgerverein

Parteien

Oben

Macht

Kontrolle

Qualität?

Kanzlerin

Verantwortung

Leitung

Gesetze

Kraft

Präsident

Macht

Parlament

Abgeordnete

Direktive

Wahl

Wichtiges Recht

Niedrige Wahlbeteiligung

Mitbestimmung

Freiheit

Qual der Wahl

Propaganda

Wahlpflicht

Wahllokal

Meine Stimme

Kandidaten

Entscheidung

Standpunkt

Freiheit

Alternative

Entwicklung

Vielfältigkeit

Möglichkeit

Schwierigkeiten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Demokratie

Toll, dass wir darin leben

Meinungsfreiheit

Alternativen?

Mehrheitsentscheidung

Kompromisse

Grundlage

Sollte gerechter sein

Gibt es nicht

Recht zu wählen (das Recht ist da, die Möglichkeit nicht)

Mythos, Utopie

Gleichberechtigung

Freiheit zum Respekt

Oppsosition

 

 

 

 

 

 

 

 

USA

Weltpolizei

Krieg

Geld

Machtmissbrauch

Schlechte Allgemeinbildung

Weißes Haus

Wirtschaft

Dollar

Der kalte Krieg

Vielvölkerstaat

Expansion

Hollywood

Nationalität

Sprache

Heimat

Wichtiges Konstitut

Herkunft

Seid 2006 (WM) positiver

Kein Ort, sondern ein Gefühl

Kultur

Tradition

Sprache

Bräuche

Mentalität

Zugehörigkeit

Historie, Geschichte

Arbeit

Mindestlohn

Notwendiger Zeitvertreib

Körperliche Arbeit

Maloche

Würde

Erfüllung

Geld

Sicherheit

Notwendigkeit

Karriere

Leben

Müdigkeit

Selbstverwirklichung

Wohlstand

Kirche

Beamtenhaft/ Institution

Heimat

Ort der Gottesbewegung

Gemeinschaft

Schmerz/ Lüge

Steuer

Zufluchtsort

Glaube/ Religion

Gott

Kerze

Heiligkeit

Gebet

Tempel/ Kathedrale

Geistlichkeit

Bibel

Gottesdienst

Weltraumschiff als Portal

Taufe

Johannes der Täufer

Kindertaufe

Reinigung

Wasser

Zusage Gottes

Paten

Sakrament

Taufvase

Brauch

Eintritt in den Glauben

Beziehung zu Gott

Reinigung
Kinder

Jesus Christus

Sohn Gottes

Bruder, Retter

Heiland

Neues Testament

Weg zu Gott

Kraft und Ehre

Liebe

Leiden

Glauben

Kirche

Christ

Heiland

Apostel

Kreuz

Gebet

Verbindung

Beziehung

Tägliches Brot

Dank und Bitte

Jesus in Gethsemane

Hoffnung

Erfüllung

Stärkend

Hören und reden

Bitte

sich wenden an

Seele

Kontakt zu Gott


 

Diese Aufstellung zeigt deutlich, dass es bei grundlegenden Fragestellungen Übereinstimmungen gibt, aber auch unterschiedliche Vorstellungen. Diese spiegeln sich in jeder Beziehung zueinander immer wieder. Hier gilt es weiter daran anzuknüpfen, der heutige Vormittag kann nur die Fragestellung öffnen.        

 

123o  Mittagessen und Pause

 

1430   Arbeiten in den AG´s

8.     Jugendarbeit

Jan-Hinnerk Scholljegerdes stellt zu Beginn zwei verschiedene Partnerschaftsprojekte von anderen Jugendverbänden zwischen Belarus und Deutschland vor. 

1.      Gemeinsam wird ein Film des Fahrradprojektes geschaut. Hier radeln deutsche und belarussische Jugendliche durch Belarus und übernachten zu meist in Schulen. Der gegenseitige Austausch und der Kontakt zur Bevölkerung ist dabei tragend.

2.      Das „Hausrenovierungsprojekt“ der Kirchengemeinde Bünde-Ost. Hier renovieren Jugendliche aus Deutschland und Belarus gemeinsam Häuser von alleinstehenden älteren Frauen und Männern, die aus eigener Kraft keine Chance dazu haben. Gleichzeitig wird geschichtlich/ historisch gearbeitet und unter dem Aspekt der Versöhnung finden verschiedenste Begegnungen mit der Bevölkerung aus den Dörfern statt.

 

Den Beispielen folgend werden gemeinsam weitere Ideen für bilaterale Projekte entwickelt:

-          gemeinsame Fahrt nach Taizè

-          „Ökologieprojekt“ zum Jahr der Erde 2009 in Belarus (in Wishnewo)

-          TEN SING-Projekt

-          Gemeinsame Mitarbeiterschulung (hier besonders unter dem Aspekt: Wir lernen von Belarus. Hier könnte das Projekt des CVJM Woloshin „Jugendliche lehren Jugendliche“ ein Beispiel sein.)

-          Aus Belarus kommt die Idee Pflegecamp auf einem Friedhof

-          „Hausrenovierungsprojekt“

 

Als Ziele für gemeinsame Projekte werden benannt:

Begegnung, voneinander lernen – gegenseitig lehren, voneinander wissen, Kommunikation, durch Zusammenarbeit Ziele erreichen, „Pariser Basis“/ jungen Menschen Jesus Christus näher bringen, Europa- wir leben auf einem Kontinent, gesellschaftl. Probleme benennen/ darauf aufmerksam machen.

 

Gemeinsam werden konkrete Absprachen getroffen:

-          TEN SING Projekt; Begegnung in Belarus; Unterbringung in Zelten; gemeinsam entwickelter Themenschwerpunkt und gemeinsames Abschlusskonzert: Interesse für 2009 CVJM Düsseldorf

-          Soziales Projekt in Belarus: Interesse für 2009/ 2010: Ev. Jugendhilfe Oberhausen

 

Der CVJM Woloshin wird in einer gemeinsamen Mitarbeiterschulung den deutschen Partnern das Konzept des „teaching-Programmes“ (Jugendliche lehren Jugendliche) vorstellen. Außerdem wird das bestehende Konzept vom CVJM Woloshin übersetzt und an Jan-Hinnerk geschickt. So könnte dieses Konzept auch im deutschen CVJM publiziert werden.

 

9.     Urlaub vom verstrahltem Alltag

Rückblick 2008:

6 Vereine führten im vergangenem Jahr die Kindermaßnahme „Urlaub vom verstrahltem Alltag“ durch. Dabei gab es positive Rückmeldungen aus Belarus über das für die Kinder angemessene und gute Programm. Die Anreise fand wieder mit dem Zug statt (bis auf die Gruppe CVJM Darmstadt-Eberstadt: Flieger). Hauptproblematik im vergangenem Jahr war die Visabeschaffung. Zum Teil war dies geschuldet in zu später Antragseinreichung seitens der belarussischen Partner, zum Teil mussten Pässe erst beantragt werden, zum Teil gab es aber auch lange Antragsbearbeitungszeiten seitens der Botschaft. ( u.a. da das Schengen-Visum nahezu die doppelte Ausstellungszeit benötigt) FAZIT: 2009 frühzeitig Visaanträge stellen und Pässe beantragen. Jan-Hinnerk war im Sommer 2008 in der Botschaft vorstellig, konnte aber an den Antragsverfahren keine Änderungen bewirken.

Um im kommenden Jahr vorzubeugen, sollte eine Einreichung der Angaben über die Kinder bis zum 31.01.2009 an Jan-Hinnerk gehen, damit frühzeitig die Visaanträge gestellt und die Tickets gebucht werden können.

 

Die Kosten für 2008 lagen bei 170 € pro Kind. Es wird für 2009 eine gleichbleibende Kostenentwicklung erwartet. Die Kosten sollen auch 2009 wieder durch das Umlageverfahren gestaltet werden. Die Teilnehmer beschließen auch 2009 die Anreise wieder mit dem Zug zu gestalten.

Es bleibt anzumerken, dass es nötig ist, die begleitenden Lehrer aus Belarus besser auf die Fahrt vorzubereiten.

Für 2009 kann es in Belarus zu weiteren Schulschließungen kommen. Außerdem hat sich der Sprachunterricht maßgeblich geändert. Deutschunterricht ist kein Pflichtfach mehr und wird deutlich weniger durchgeführt. Auch dürfen Kinder einem neuem Gesetz in Belarus zufolge zukünftig nur noch 3 mal ins Ausland. Auch diese Fragestellung könnte die ein oder andere zukünftige Maßnahme betreffen.

 

Ausblick für 2009:

 

Verein

Start

Ende

Anzahl Kinder /Betreuer

Reise

Bischofsheim

?

?

?

Zug

CVJM Oldenburg/ Holstein

?

?

?

Zug

CVJM LV Hannover/ Stederdorf

15.06.09

05.07.09

10/2

Zug

CVJM KV Lippe

26.07.09

14.08.09

14/2

Zug

CVJM Darmstadt-Eberstadt

 

 

 

Flugzeug

CVJM Bad Zwischenahn

?

?

?

Zug

 

Weitere Anmerkung von Erika Könemann: Die Entwicklung der Kinder in Belarus ist nicht stehen geblieben. Die Kindermaßnahme vom CVJM Stederdorf/ CVJM LV Hannover wird zukünftig neben der Erholungs- auch die Versöhnungsarbeit mehr in den Blick nehmen. Hier wird auch ein christl. Auftrag gesehen. Für Ende Mai/ Anfang Juni ist wieder eine Gastelternreise vom CVJM Stederdorf/ CVJM LV Hannover geplant.

 

18oo  Abendessen

19oo  VI Konkretion/ Absprachen:

1.     CVJM Woloshin

Olga Schargorodskaja (1. Vorsitzende des CVJM Woloshin) dankt für die Möglichkeit der Begegnung in Deutschland und weist darauf hin, dass es wichtig ist immer wieder auch den persönlichen Kontakt zu pflegen, um die gemeinsame Partnerschaft immer weiter zu entwickeln.

 

Die Situation im CVJM Woloshin sieht zur Zeit aus wie folgt:

43 Mitglieder, 150 Teilnehmer in den Gruppen

Es wurden zahlreiche eigene Veranstaltungen durchgeführt aber auch an Maßnahmen des Nationalverbandes in Belarus teilgenommen. Es gibt zur Zeit Kindergruppen in Wischniwo, Iwenetz und Woloshin (verantwortet durch den CVJM Woloshin). Hier wird vor allem kreativ gearbeitet, sowie Spiele und Freizeiten angeboten.

Außerdem gibt es im CVJM Woloshin TEN SING, eine Sportgruppe, eine neue Frauengruppe und die Jugendgruppe für gesunde Lebensweise (AIDS-Projekt). Es wurden mehrere Mitarbeiterschulungen angeboten. (teils eigene; teils in Kooperation mit dem Nationalverband)

TEN SING Woloshin war zu Gast beim CVJM Emden und CVJM Bad Zwischenahn, war am europäischem TEN SING Festival in Dänemark und beim CVJM Festival in Prag und hat dort jeweils eigene Projekte eigenverantwortlich präsentiert. In Belarus hat der TEN SING Woloshin auch Konzerte für behinderte Kinder gegeben.

Weiter waren 9 junge Menschen bei 2 Internationalen Workcamps in Bergen-Belsen dabei und die Kindergruppe des CVJM Woloshin war zu Gast im Sommer beim CVJM Emden.

Seit dem Sommer 2008 haben Jugendliche des CVJM Woloshin die Möglichkeit kostenlos ein Fitnessstudio zu besuchen. 

Der neue Bus, der durch die aktive Mithilfe des CVJM Düsseldorf (besonders hervorzuheben ist hier Oliver Ellerbrock) und weiterer AG-Vereine dem CVJM Woloshin überbracht werden konnte, tut gute Dienste und hilft, die teils langen Strecken zwischen den Dörfern zu überwinden und so eine großflächige Arbeit des CVJM Woloshin zu ermöglichen.

Mit Unterstützung des Nationalverbandes hat der CVJM Woloshin ein anliegendes Stück Land gekauft, mit dem Ziel, dort einen Sportplatz anzulegen. Hier wird spürbar, das der Nationalverband und der CVJM Woloshin näher zusammenrücken, um mit vereinten Kräften mehr zu erreichen. Auch das Projekt des „Youth-centre“ (Jugendzentrum) wird vorrangetrieben. (Dieses Konzept hat der CVJM Woloshin vor 2 Jahren in Wuppertal vorgestellt)

Zum Abschluss zeigt Olga uns einen von Jugendlichen selbst produzierten und wirklich hochwertigen Film über die Arbeit des CVJM Woloshin. Dieser Film soll mit Untertiteln versehen werden und dann in Deutschland unter anderem auf der neuen homepage des CVJM-Friedensnetz publiziert werden.

 

 

 

2.     Finanzen

Helga Bröckling stellt die Finanzübersicht des CVJM Woloshin für das kommende Jahr vor. Bei dem Gesamthaushalt von 7.000 € ergibt sich ein Defizit von ca. 3.000 €. (Es bleibt anzumerken, dass ca. 1/3 des Haushaltes durch den CVJM Woloshin selbst gedeckt werden kann. Somit sind die Gehaltskosten des Sekretärs eigenfinanziert. Eine erfreuliche Entwicklung!)

 

Die Gesamtaufwendung aus Deutschland von 4.500 € ist zur Zeit nur mit 1.500 € durch die Fördermitglieder im CVJM Woloshin in Deutschland gedeckt. CVJM Bad Zwischenahn erklärt sich bereit für 2009 weitere 500 € zu Verfügung zu stellen. Der Vorstand des CVJM-Friedensnetz wird gebeten den Vorstand des CVJM Hagen anzuschreiben, um um Unterstützung bei der Finanzierung zu bitten.

Insgesamt bleibt anzumerken, dass die Zahl der Fördermitglieder im CVJM Woloshin in Deutschland seit Jahren stagniert. Es werden gemeinsam verschiedene Ideen entwickelt, die Zahl zu erhöhen und so die finanzielle Situation zu verbessern:

-          Zahl der Fördermitglieder erhöhen: Jeder ist aufgefordert zu prüfen ob er selbst oder evt. andere zur Mitgliedschaft bewegt werden können

-          Die CVJM Vereine sind gebeten ihre Möglichkeiten der Förderung zu überprüfen.

 

Fenster: Die Fenster im Hause sind sehr alt. Hier gehen enorme Energiekosten verloren. Es wird verabredet, dass der CVJM Woloshin die Fenster (Erdgeschoss) ersetzt. Hierbei handelt es sich um 5 Fenster. Spontan entschließen sich folgende Personen/ Vereine Fenster zu finanzieren:

Renate Festerling: 1 Fenster, CVJM Apen: 1 Fenster, CVJM Düsseldorf: 1 Fenster, CVJM Darmstadt-Eberstadt: 2 Fenster. Der CVJM Woloshin wird die Fenster direkt austauschen lassen und Jan-Hinnerk das Geld im Oktober zukommen lassen.

 

3.     Kommunikation

Im Laufe der gesamten bisherigen Partnerschaft wurde die Möglichkeit der Kommunikation immer wichtiger. Wir müssen voneinander wissen!

Deshalb gibt es folgende Absprache:

-          vierteljährlich wird es eine email des CVJM Woloshin an die Vereine im CVJM-Friedensnetz geben

-          ebenfalls vierteljährlich wird es eine email vom CVJM-Friedensnetz an den CVJM Woloshin geben. Das Prozedere: Die CVJM senden an Jan-Hinnerk die Informationen. Der wird sie bündeln und an den CVJM Woloshin weiterleiten.

-          Es wird verabredet die homepage des CVJM-Friedensnetz neu zu gestalten. Dabei soll – je nach technischer Möglichkeit- der CVJM Woloshin eine eigene Unterseite bekommen um direkt Informationen einstellen zu können. So können auch Spender aus Deutschland direkte Informationen aus Belarus erhalten.

-           

4.     Vorbereitungsreise 2009

Es wird wieder eine Vorbereitungs /Studienreise angeboten. Zeitraum:

18.-22.02.2009; Kosten: 299 €

 

5.     Konferenz 2009

Der Termin für die kommende Friedensnetztagung ist vom 06.-08. November 2008 in Lagersberg (in der Nähe von Kassel).

 

6.     Kirchentag 2009 in Bremen

Es wird verabredet, dass das CVJM-Friedensnetz am Kirchentag im CVJM-City-Jugend-Center im Konsul-Hackfeld-Haus (zentral in Bremen gelegen) mitwirkt. Über die inhaltliche Ausrichtung wird sich eine Projektgruppe bilden (derzeit dabei: Christiane Werner, Ulrike Doorn-Janßen, Klaus Kobs und Jan-Hinnerk Scholljegerdes). Es wird aber angeregt, bereits zu prüfen wem eine stundenweise Mitwirkung am Stand möglich ist. (Termin: 20.-24.05 2009)

 

7.     Berichte aus den Vereinen

CVJM Düsseldorf: Im April 2008 fand eine Reise nach Belarus statt, an der viele „neue“ Personen teilnahmen. Zur Zeit ist eine große Begeisterung zu spüren.

CVJM Friedrichsfeld: Reise im Oktober 2008 nach Belarus unter der Zielsetzung neue Partner nach der Schließung der Schule in Losk zu finden. Die Kinder sind jetzt in der Nachbarschule. Zur Zeit ist die Situation für die Mitarbeiter in Friedrichsfeld unklar. Daraufhin gibt Valentina Shakun den Hinweis, dass außer Schule Nr. 1 keine Schule in Woloshin feste Partner hat.

CVJM Bad Zwischenahn: Reise im Mai 2008 nach Belarus; u.a. um die Kindermaßnahme vorzubereiten. Im Oktober 2008 Reise nach Belarus u.a. um dem TEN SING Woloshin neue Instrumente zu bringen.

CVJM Kreisverband Lippe: Es fand im Sommer 2008 eine Schülerbibelwoche in Podberesje mit 11 SchülerInnen und 5 Lehrerinnen statt. Insgesamet ein großes Team: Teilnehmdende Kinder 55.

CVJM Stederdorf/ CVJM LV Hannover: Gastelternreise im Mai 2008. (6 Erw. und 3 Kinder). Dies soll in 2009 wiederholt werden.

CVJM Apen: arbeit ruht derzeit. Der Verein stellt sich zu Zeit neu auf. Oliver Koppelkamm wird vorläufig der Ansprechpartner sein.

 

8.     Workcamps in Bergen-Belsen

IWC 2009: 03.-13.04.2009

CVJM Sommerworkcamp: 13.-23.07 2009

Hierzu werden wieder belarussische Jugendliche eingeladen. In diesem Zusammenhang macht Jan-Hinnerk darauf aufmerksam, dass sich die Zuschussrichtlinien für Mittel aus dem Kinder und Jugendhilfeplan des Bundes geändert haben. Hier fallen zukünftig (ab 2009) Fahrtkosten- u. Taschengeldzuschüsse für belarussische Teilnehmer aus dem Förderprogramm raus.

 

9.     Materialien:

Der CVJM Woloshin benennt einige Dinge, die sie benötigen. Hierbei handelt es sich um Verbrauchsmittel: Klopapier, Wasch- u. Putzmittel, Schwämme, Lappen, Kaffe, Tee, Zucker, Mülltüten, Buntes Papier, Klebstoff, Scheren, Bleistifte, Papier (A4) zum drucken u. schreiben, Kissenbezüge und Besen (u. ä. Geräte zum Hausreinigen).

Weitere Wünsche: Kicker, Tischtennisplatte und Tischspiele.

 

 

Klaus Kobs dankt Eckhard Petreins für seine Moderation und seinen großen Beitrag für die Zukunft des CVJM-Friedensnetzes und dankt allen Teilnehmern der Konferenz für eine konstruktive, ehrliche Mitarbeit.

 

213o  gemütliches Ausklingen der Tagung

 

Am Sonntag wird die Konferenz durch einen gemeinsamen Gottesdienst beendet. Rolf Karkmann gestaltete den Gottesdienst. Seine Predigt ist dem Protokoll beigefügt (Anlage B)

 

für die Richtigkeit:

 

Jan-Hinnerk Scholljegerdes                                        Klaus Kobs

(Geschäftsführung und Protokollant)                                     (1. Vorsitzender)