1984 Mai 1984: Fünf Mitglieder einer Friedensdelegation des YMCA Hiroshima besuchen den CVJM Nord- und Westbund. Aufgrund ihrer Erfahrungen mit der Hiroshima-Bombe und der aktuellen Rüstungssituation bringen sie die Idee eines weltweiten CVJM Friedensnetzes nach Europa. Einer der Delegationsmitglieder ist Professor Hideaki Nagai, ein japanischer Physiker, der das neu gegründete YMCA Friedensinstitut in Hiroshima leitet. Dieses Institut soll nach Vorstellung der Japaner der Mittelpunkt des CVJM Friedensnetzes sein.
Als Geschenk, das gleichzeitig eine Mahnung an den CVJM in Deutschland sein soll, übergeben die Japaner den Film "Die Prophezeiung". Dieser Film zeigt die Folgen des Atombombenabwurfes auf Hiroshima. Die Idee eines weltweiten CVJM Friedensnetzes wird im deutschen CVJM vor allem von Wolfgang Kopf, Bildungsreferent des CVJM Nordbundes aufgenommen. Herbst 1984: In einer Friedensstafette wird der Film "Die Prophezeiung" in vielen CVJM gezeigt. Bis zum Ende des Jahres haben etwa 100 Mitglieder in CVJM eine persönliche Erklärung abgegeben, in der sie sich für eine Mitarbeit an einem CVJM Friedensnetz verpflichten. |
Links: Wolfgang Kopf Rechts: Professor Hideaki
Demo vor militärischem Gelände in Steyerberg
|
1985 12. - 14. April 1985: In Lübeck findet das erste CVJM Friedensnetz Treffen mit 70 TeilnehmerInnen statt. Der erste Entwurf einer Friedensnetz-Basis wird diskutiert. In einer Nachtsitzung verständigen sich Dieter Ebert vom CVJM Oberhausen, Bernd Somberg vom CVJM Westbund sowie Ernst-Ludwig Vatter, Wolfgang Kopf und Klaus Kobs vom CVJM Nordbund darauf, dass man gemeinsam ein CVJM Friedensnetz schaffen will, das in den CVJM Gesamtverband hinein ausgedehnt werden soll. Das CVJM Friedensnetz versteht sich als aktiver Teil der allgemeinen und christlichen Friedensbewegung. Es soll ein regelmäßiger Friedensnetz - Rundbrief herausgegeben werden. Diese Ergebnisse werden im Lübecker "Urprotokoll" festgehalten. Die Unterstützung des CVJM Nordbund in personeller und organisatorischer Hinsicht wird begrüßt. "Frieden schaffen aus der Kraft der Schwachen" ist der Titel des Hauptreferates des ersten Treffens von Arnd Henze, der bei "Aktion Sühnezeichen" arbeitet. Die Bibelarbeit hält Ernst-Ludwig Vatter vom CVJM Nordbund. Auf dem Marktplatz in Lübeck veranstalten die TeilnehmerInnen zum Abschluss des Treffens die erste öffentliche Friedensnetz-Demonstration in Form eines Schweigekreises. |
|
1986 14. - 16. März 1986: Zweites CVJM Friedensnetz-Treffen in Nordhorn. 100 TeilnehmerInnen vor allem aus dem Nord- und Westbund und aus Holland sind dabei. Andreas Zumach von "Aktion Sühnezeichen" referiert über den Stand und die Perspektiven der Friedensbewegung. Pastor Jürgen Blunk aus Essen spricht über das Thema "Meine Verantwortung für den Frieden konsequent leben". Ein Koordinationskreis für das Friedensnetz wird gebildet, ihm gehören folgende Personen an: Regine Hiesdorf aus Landesbergen, Hinni Schmidt aus Ostfriesland, Jan Gerd Wilken aus Oldenburg, Bernd Somberg aus dem Westbund, Dieter Ebert aus Oberhausen, Klaus Kobs vom Nordbund und Wolfgang Kopf als Berater ebenfalls vom Nordbund. Als Grundlage des Friedensnetzes wird die Nordhorner Basis verabschiedet. Außerdem wird für die Weiterarbeit im CVJM Friedensnetz folgendes vereinbart:
Nordhorner Basis 1986
Die Grundlage der Arbeit des CVJM Friedensnetz wurde 1986 in der „Nordhorner Basis festgelegt, sie heißt:
„Die Leiden der Opfer von Hiroshima und Nagasaki, der seither ungebremste atomare Rüstungswettlauf und unsere Verantwortung für die Schöpfung Gottes rufen zur Umkehr zum Leben. Wir als CVJM Friedensnetz erklären unsere Bereitschaft, einen bedeutsamen Teil unserer Zeit dafür einzusetzen, • um unsere Beteiligung am atomaren Abschreckungssystem abzubauen; • um gemeinsam mit anderen für die Abschaffung und Ächtung der Atomwaffen zu wirken; • um für Frieden und Gerechtigkeit unter den Menschen zu beten, zu denken und zu arbeiten; • um mitzuwirken an einem weltweiten Friedensnetz zwischen den örtlichen CVJM und dem Internationalen Friedensinstitut in Hiroshima.“
11. Oktober 1986: Großdemonstration der Friedensbewegung im Hunsrück. Für viele der 150 FriedensnetzlerInnen war diese die erste große Demonstration und eine wichtige Erfahrung 13. - 28. Oktober 1986: Reise einer Friedensnetz-Gruppe nach Hiroshima. Geleitet wird die Reise vom Europasekretär des CVJM, Egon Slopianka. Mit dabei sind Wolfgang Kopf, Hinni Schmidt, Klaus Dieter Gülk, Dieter Ebert, Doris Maranca, Jürgen Müller und Jutta Holte vom CVJM Friedensnetz außerdem Jossy Keiluhu und Robert Visser, Generalsekretärin und Präsident des niederländischen CVJM.Die Reise soll die Zusammenarbeit zwischen dem CVJM Friedensnetz und dem Friedensinstitut in Hiroshima festigen. |
|
1987 6. - 8. März 1987: Drittes Friedensnetz Treffen in Osnabrück. Mit 150 TeilnehmerInnen ist dieses das größte Treffen. Neben der Ächtung von Atomwaffen, wird das Thema "Frieden und Versöhnung mit den Völkern der Sowjetunion" diskutiert. Die Referate halten Henning Schierholz von den Grünen über die derzeitige Rüstungssituation und Friedhelm Gutsche, Fortbildungsreferent des CVJM Gesamtverbandes, zu friedenspädagogischen Fragen. Helmut Hoffmann, Rentner aus Oldenburg, berichtet von seinen Erfahrungen bei der Blockadeaktionen in Mutlangen, dem Ort der Stationierung der neuen Mittelstreckenraketen. Zum ersten Mal wird der Koordinationskreis gewählt: Elke Würster, Nordhorn, Regina Hiesdorf, Landesbergen, Ute Schulewski, Seminarteam Nordbund, Hinni Schmidt, Ostfriesland, Bernd Somberg, Westbund, Dieter Ebert, Oberhausen und Klaus Kobs, Nordbund bilden jetzt das Leitungsgremium.
Ostern 1987: Etwa 200 FriedensnetzlerInnen nehmen an den regionalen Ostermärschen teil.
Juni 1987: Das CVJM Friedensnetz stellt sich auf dem Kirchentag in Frankfurt dar. Am Stand werden 1200 Kraniche gefaltet. Anschließend wurden diese in einem Paket nach Japan geschickt um die Kraniche an der Gedenkstätte in Hiroshima niederzulegen. |
|
1988 6. - 8. Mai 1988: Viertes Friedensnetz-Treffen in Bremen. 130 TeilnehmerInnen diskutieren unter anderem die Einbindung des Friedensnetzes in die Struktur des CVJM. Die Referenten dieses Treffens sind Reinhard Hempelmann von der CVJM Sekretärschule zum Thema "Frieden und Versöhnung mit den Völkern der Sowjetunion" und Leo Ensel aus Oldenburg zum Thema "Friedensarbeit nach der Abrüstung". Nach der neuen Ordnung des Friedensnetzes werden folgende Mitglieder in den "Arbeitskreis Friedensnetz" (AKF, früher Koordinationskreis) gewählt: Friedemann Rohr aus Herne, Doris Riffelmann aus Minden, Elke Würster aus Nordhorn, Dieter Ebert aus Oberhausen und Ute Schulewski aus Bremen. Als Vertreter in diesen Kreis werden entsandt: Hinni Schmidt, CVJM Landesverband Ostfriesland; Stefan Hus, CVJM Bremen; Bernd Somberg, Westbund; Klaus Kobs gehört als zuständiger Referent des Nordbundes ebenfalls dem Gremium an.
10. - 20. Oktober 1988: Erste Begegnungs- und Versöhnungsreise in die Sowjetunion mit 29 TeilnehmerInnen, die den folgenden Text in russischer Sprache vielen Menschen in Minsk, Moskau und Leningrad übergeben haben: "Wir sind eine Reisegruppe aus der BRD und gehören zu einem Jugendverband, dem Christlichen Verein Junger Menschen. Innerhalb dieses Verbandes gibt es einen Zusammenschluss von Menschen, die im Rahmen der Friedensbewegung in der BRD für eine weltweite Ächtung von Atomwaffen arbeiten. Als Mitglieder des CVJM Friedensnetzes sind wir in Ihr Land gekommen um mit eigenen Augen zu sehen und mit eigenen Ohren zu hören, welche Verbrechen deutsche Soldaten an sowjetischen Menschen begangen haben. Wir bekennen uns zu dieser historischen Schuld der Deutschen und bitten um Vergebung. Wir möchten mit unserem Besuch einen Beitrag leisten zur Versöhnung und dauerhaften Frieden mit den Völkern der Sowjetunion."
25. - 27. Oktober 1988: YMCA Peace Workshop in Ratzeburg, veranstaltet vom CVJM Friedensnetz in Zusammenarbeit mit dem europäischen CVJM. CVJMerInnen aus 7 Nationen nehmen teil.
3. - 4. Dezember 1988: Friedensnetz-Forum in Oberhausen |
Aktion in Bremen
Plenum im CVJM Haus
Gruppe in Moskau
Tontaube auf dem Friedhof in Leningrad niedergelegt |
1989 7. - 9. April 1989: Unter dem Motto "Ich verweigere mich" treffen sich im CVJM Oberhausen 110 TeilnehmerInnen zum Jubiläum, dem fünften Friedensnetz-Treffen. Klaus Jürgen Diel, Bundeswart des Westbundes, hält die Bibelarbeit zum Tagungsthema, Ute Fingh-Krämer spricht über "Die schleichende militärische Verplanung von Frauen" und Jo Krummacher führt das Thema "Ein kluger Kopf paßt unter keinen Stahlhelm" aus. In den AKF werden folgende Personen gewählt: Doris Riffelmann, Minden; Ute Schulewski, Bremen; Elke Hüsemann (früher Würster), Nordhorn; Bernd Somberg, Westbund; Dieter Ebert, Oberhausen; Hinni Schmidt, Ostfriesland; Stefan Hus, Göttingen; Ulrich Künkel und Peter Möller, beide Hannover. August 1989: Die erste Friedensnetz- Rundbrief Sonderausgabe zum Thema "50 Jahre danach" erscheint anlässlich des 1. September 1989, des fünfzigsten Jahrestages des deutschen Überfalls auf Polen. Das Friedensnetz veranstaltet einen Gedenkgottesdienst auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslager Bergen-Belsen. Der 72-jährige Helmut Hoffmann schildert seine Erfahrungen und Erlebnissen als Wehrmachtssoldat beim Ausbruch des Krieges. 27. Oktober - 6. November 1989: Zweite Begegnungsreise nach Minsk mit 15 TeilnehmerInnen. 1. - 3. Dezember 1989: Friedensnetz Forum in Oberhausen mit dem inhaltlichen Schwerpunkt "Atombombenversuche im Süd Pazifik". |
Gruppenbild vor der Schule in Oberhausen
|
1990 12. - 16. März 1990: Erste Multiplikatorenreise des Friedensnetzes nach Minsk mit dem Ziel, Hauptamtlichen aus anderen Bereichen der CVJM-Arbeit Kontakte nach Minsk zu vermitteln.
4. - 6. Mai 1990: Sechstes Friedensnetz Treffen in Weener/Ostfriesland mit Gästen aus Minsk. Eine große Aktion gegen die Atombombenversuche im Südpazifik wird gestartet. Die Bibelarbeit hält der Landessuperintendent der evangelisch-reformierten Kirche, Walter Herrenbrück. Etwa 60 Vereine und Jugenddörfer beteiligten sich an dieser Aktion, Spenden im Wert von über 500 000.- DM werden gesammelt. Wolfgang Bruckmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bundestagsfraktion der Grünen, referiert zum Thema Friedenspolitik. In den AKF gewählt werden: Elke Hüsemann, Nordhorn; Frauke Wurzbacher, Minden; Ute Schulewski, Bremen; Daniel Penschuck, Oldenburg; Ulrich Künkel, Peter Möller, beide Hannover; Stefan Hus, Göttingen; Bernd Budde, Minden; Dieter Ebert, Oberhausen; Bernd Kreh, Bad Vilbel; Hinni Schmidt, Apen. Oktober 1990: Der CVJM initiiert eine große Paketaktion unter dem Motto: "1000 Pakete für Minsk". |
Gespräch mit einem Veteranen in Minsk
|
1991 Januar 1991: Das Friedensnetz ruft zu Aktionen zum Golf Krieg auf und führt eine Briefaktion an den Deutschen Industrie und Handelstag bezüglich der deutschen Waffenexporte in die Golfregion durch. Außerdem wird eine Gebetsaktion organisiert. 5. - 10. Januar 1991: Erster Hilfstransport nach Minsk und Smolevitschi in Weißrußland. 3000 Lebensmittelpakete werden mit zwei großen LKW transportiert.
17. - 22. Februar 1991: Zweiter Hilfstransport nach Weißrußland. Die restlichen Pakete werden nach Minsk gefahren.
3. - 5. Mai 1991: Siebtes Friedensnetz-Treffen in Herne. Mit 50 TeilnehmerInnen findet das bisher kleinste Friedensnetz Treffen statt. Bibelarbeiter auf diesem Treffen ist Professor Haacker. Der Basisanspruch des Friedensnetzes wird aufgegeben, der AKF wird nicht mehr gewählt sondern steht allen Interessierten offen. Friedensnetz-Treffen sollen zukünftig in Freizeitheimen oder Bildungsstätten stattfinden. Es werden überregionale Arbeitsgruppen gebildet. Der Anspruch, einen hauptamtlichen Mitarbeiter selbst zu finanzieren, wird aufgegeben, das dafür angesammelte Geld soll für die Hilfsprojekte in der UdSSR verwandt werden. Der AKF setzt sich jetzt wie folgt zusammen: Hinni Schmidt, Apen; Dieter Ebert, Oberhausen; Stefan Hus, Göttingen; Ulrich Künkel, Hannover; Frauke Wurzbacher, Hamburg; Bernd Budde, Bielefeld; Bernd Kreh, Bad Vilbel; Daniel Penschuck, Oldenburg. 27. Mai - 2. Juni 1991: Gegenbesuch einer Gruppe aus Minsk in Ratzeburg. 5. - 9. Juni 1991: Auf dem Kirchentag in Herne stellt sich das Friedensnetz wieder mit einem Stand dar. Juni 1991: Als Friedensnetz-Rundbrief Sonderausgabe erscheint eine Arbeitshilfe zum Atombombenabwurf auf Hiroshima. Sie ist vor allem für Freizeiten gedacht. Als weitere Sonderausgabe wird eine Arbeitshilfe zum 50. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion herausgegeben. Sie beinhaltet einen Gottesdienst-Entwurf sowie Vorschläge und Materialien für die Gruppenarbeit. 21. - 24. Juni 1991: Eine kleine Delegation des Friedensnetzes fährt anlässlich des Jahrestages des Überfalls auf die Sowjetunion nach Minsk. 8. - 28. Juli 1991: Aktion "Urlaub für Kinder aus Tschernobyl". Das Friedensnetz beteiligt sich an dieser vom CVJM Landesverband Hannover organisierten Aktion. Eine Gruppe von 20 Kindern wird für drei Wochen betreut. An Spendengeldern werden etwa 20000,- DM dafür gesammelt. 30. September - 4. Oktober 1991: Reise für Ärzte und Pflegepersonal nach Minsk. Die Reise soll der weiteren Qualifizierung der Hilfsaktionen dienen. 31. Oktober 1991: Anzeige gegen Ausländerfeindlichkeit. Auf Initiative des Friedensnetzes und mit Unterstützung des Vorstandes vom CVJM Nordbund wird eine bundesweite Anzeige "An alle Ausländer" in der Frankfurter Rundschau veröffentlicht. Etwa 200 CVJMerInnen unterschreiben und finanzieren diese Anzeige, die 6000,- DM kostet. Anzeige am 31.10.1991 in der Zeitung „Frankfurter Rundschau“
„An alle Ausländer in Deutschland!
Wir sind entsetzt, empört und beschämt über das, was zu Zeit in unserem Land Ihnen gegenüber geschieht.
Wir versichern Ihnen, dass Sie uns herzlich willkommen sind.
Wir sind Mitglieder und Mitarbeiter im Christlichen Verein Jungen Menschen. Als ökumenischer und internationalen Jugendverband arbeitet der CVJM seit vielen Jahren in engen Partnerschaften weltweit mit Menschen allen Völker und Nationen freundlich zusammen. Ausländerfeindlichkeit und Rassismus schmerzen uns darum besonders.
Der CVJM in Deutschland hat sich am 28.10.1990 auf seiner Delegiertenversammlung eindeutig gegen jede Veränderung des Artikel 16 des Grundgesetztes ausgesprochen. In dieser Erklärung heißt es u.a. „Angesicht der jüngeren deutschen Geschichte halten wir den Artikel 16 des Grundgesetzt für besonders wichtige Ausprägung des obersten Verfassungsgebot, die Menschenwürde zu schützen.“
Gastfreundschaft ist für uns ein wichtiger Ausdruck der christlichen Nächstenliebe, sie ist eine Verspflichtung, und wir begreifen sie als Geschenk, denn jeder Gast ist auch immer eine Bereichung für uns selbst.“
30. Oktober - 4. November 1991: Dritter Hilfstransport nach Woloshin. Vor allem medizinische Geräte und Verbrauchsmittel im Wert von ca. 40000,- DM werden nach Woloshin gebracht. Der CVJM Oberhausen organisiert diesen Transport. Oktober 1991 - Februar 1992: Aktion "Hilfe für Woloshin". Nach der so erfolgreichen Spendenaktion 1990/91 wird nun in einem etwas kleineren Rahmen und für ausgewählte Projekte gesammelt. 120000.- DM kommen zusammen. |
Nikolai Byako Organisator unserer Arbeit in Minsk |
1992 23. - 24. Januar 1992: Friedensnetz-Forum in Hude.
1. - 4. Februar 1992: Vierter Hilfstransport nach Woloshin.15 Tonnen Kindernahrung und medizinische Hilfsgüter im Gesamtwert von ca. 75000,- DM werden einschließlich zwei LKW nach Woloshin gebracht. Organisiert wird dieser Transport vom CVJM Herne mit Unterstützung des CVJM Oberhausen.
10. - 14 Februar 1992: Friedensnetz- Delegationsreise nach Woloshin. Die Reise dient der Vorbereitung und Planung der weiteren Aktivitäten in Woloshin.
20. - 25. März 1992: Reise für Multiplikatoren und zur Vorbereitung der Aktion "Urlaub vom verstrahlten Alltag" 1992.
1. - 5. April 1992: Fünfter Hilfstransport nach Woloshin. Etwa fünf Tonnen Babynahrung sowie medizinische Geräte im Gesamtwert von ca. 30000,- DM werden abgeliefert. Vor allem der CVJM Herne und der CVJM Oberhausen steht hinter dieser Aktion.
8. - 10. Mai 1992: Achtes Friedensnetz-Treffen in Ratzeburg. Der Generalsekretär des deutschen CVJM Ulrich Parzany hält das Hauptreferat. Im Abschlussgottesdienst predigt Heinz Twachtmann. Der AKF wird wieder neu zusammengesetzt und besteht jetzt aus: Hinni Schmidt, Apen; Dieter Ebert, Oberhausen; Johanna Gackenholz und Ulrich Künkel, beide Hannover; Bernd Budde, Bielefeld; Bernd Kreh, Bad Vilbel; Daniel Penschuck, Oldenburg/Oldb.; Silvia Zahn-Claus, Göttingen. Eine Erklärung zur Kernenergie wird verabschiedet.
Die Ratzeburger Erklärung 1992
„Die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki, die zahlreichen Atomtests, Störfälle in Atomkraftwerken und der Super-Gau von Tschernobyl haben zu irreparablen Schäden bei Menschen und Natur geführt. Die Leiden aller Geschöpfe in den verstrahlten Gebieten und unsere Verantwortung als Christinnen und Christen für die Schöpfung erfordern neben der Ächtung von Atomwaffen auch den Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie. Wir halten die weitere Nutzung der Atomkraft angesichts des Risikos dieser Technologie für nicht tragbar. Mit Tschernobyl ist der Super-Gau Wirklichkeit geworden. Damit ist es nicht mehr möglich solche katastrophalen Unfälle als reine Spekulation abzutun. Ein weiterer verheerender Störfall ist nicht nur bei der veralteten östlichen Technik, sondern in jedem Atomkraftwerk möglich. Wir halten bereits die biologische Wirkung von geringer Strahlung für unabschätzbar. Zudem ist die Frage der Entsorgung von radioaktivem Material ungelöst. Wir hinterlassen den folgenden Generationen eine strahlende Erblast. Dies bedeutet eine neue Dimension der Gefährdung von Mensch und Natur. Doch schon jetzt machen mögliche Alternativen dieses Risiko völlig unnötig. Die effizientere Nutzung von Energie, sowie die verstärkte Förderung von Erforschung und Nutzung regenerativer Energiequellen wie Sonne, Wind und Wasser bieten auch einen Weg aus der Klimakatastrophe. Kernenergie verhindert den Einstieg in die Energiewende und ist damit keine Lösung, sondern Teil des „Klimaproblems“ Der Ausstieg aus der Kernenergie bedeutet den Ausstieg aus der atomaren Bedrohung und den Einstieg in einen verantwortlichen Umgang mit Energie.
Eine eindeutige Trennung zwischen ziviler und militärischer Nutzung der Atomenergie ist nicht möglich. Mit der zivilen Nutzung werden Grundlagen für die Erstellung von atomwaffenfähigem Material geschaffen. Wir fordern daher: Ächtung von Atomwaffen - Ausstieg aus der Atomenergie“
25. - 29. Mai 1992: Sechster Hilfstransport nach Woloshin, Organisator ist der CVJM Wilhelmshaven.
6. - 16. Juni 1992: Eine Gruppe mit 17 MedizinstudentInnen fährt nach Minsk und versucht, einen längerfristigen Kontakt zur Medizinischen Hochschule in Minsk aufzubauen. Die Reise soll auch zur weiteren medizinischen Qualifizierung der Friedensnetz-Arbeit beitragen.
3. - 24. Juli 1992: Aktion "Urlaub vom verstrahlten Alltag". 20 Kinder aus Woloshin sind in Hohegeiß unsere Gäste.
26. - 30. September 1992: Mit dem siebten Hilfstransport werden medizinische Geräte und ein Krankenwagen nach Woloshin gebracht. Der CVJM Oldenburg/Holstein organisiert die Fahrt.
19. - 25. November 1992: Der achte Hilfstransport wird wieder vom CVJM Oldenburg/H. organisiert und durchgeführt. |
|
1993 1. - 5. Februar 1993: Eine Delegation des Friedensnetzes fährt nach Woloshin, um vor allem ein Konzept für eine Organisation vor Ort zu diskutieren und vorzubereiten.
15. - 19. Februar 1993: Ärzte aus Woloshin sind eine Woche unsere Gäste. Sie sollen deutsche Krankenhäuser kennen lernen und Kontakte zu deutschen Ärzten bekommen.
26. März - 2. April 1993: Vorbereitungsreise für die Aktion "Urlaub vom verstrahlten Alltag "
23. April - 5. Mai 1993: Studenten der Medizinischen Hochschule in Minsk sind unsere Gäste.
7. - 9. Mai 1993: Neuntes Friedensnetz-Treffen in Katlenburg. Inhaltlicher Schwerpunkt des Treffens ist der Krieg auf dem Balkan. Das Friedensnetz wendet sich gegen eine militärische Intervention und konzipiert eine Sonderausgabe des Friedensnetz Rundbriefes zu diesem Thema. Referent ist Klaus Rauterberg vom Antikriegshaus in Sievershausen. Helmut Hoffmann, Rentner aus Oldenburg, hält ein biblisch-politisches Referat zur Frage des Pazifismus. Aus dem AKF scheidet Daniel Penschuck aus, alle anderen Mitglieder arbeiten weiterhin mit.
19. - 28. Mai 1993: Neunter Hilfstransport. Vor allem Kindernahrung wird wieder vom CVJM Oldenburg/H. nach Woloshin gebracht.
Juni 1993: Die Sonderausgabe des Friedensnetz-Rundbriefes zum Balkankrieg erscheint mit dem Titel "Beten und helfen statt schießen".
2. - 23. Juli 1993: Dritte Aktion "Urlaub vom verstrahlten Alltag". 20 Kinder und drei Betreuerinnen sind in Hude unsere Gäste.
21. August - 1.September 1993: Der zehnte Hilfstransport nach Woloshin, organisiert vom CVJM Wilhelmshaven, bringt unter anderem zwei Krankenwagen nach Weißrußland.
11. - 15. Oktober 1993: Im Rahmen einer Delegationsreise wird in Woloshin das "Komitee für die Zusammenarbeit mit dem CVJM" gegründet. |
Links: unser Dolmetscher Nikokai Byako Rechts: Anatoly Kulak
|
1994 Friedensnetzrundbrief Nr. 30 Thema zur Bundestagswahl 1994 - Parteiprogramme und Wahlprüfsteine -
14. - 18. März 1994: Vorbereitungsreise für die Aktion „Urlaub vom verstrahlten Alltag“ nach Minsk und Woloshin
April 1994: Hilfstransport CVJM Oberhausen Kindernahrung Woloshin/Perschai
29. April - 01. Mai 1994: Zehntes Friedensnetz-Treffen in Oldau zum Thema „Aufbruch aus der Hoffnungslosigkeit“. Die Predigt zum Thema Hoffnung und Visionen hielt Karl Heinz Jakobi, Generalsekretär der AG´s der CVJM Deutschlands, für die musikalische Begleitung sorgte der Gospelchor Bissendorf, den Vortrag „Das Bild der Deutschen aus der Sicht der Russen“ hielt Prof.Rouslan Kotjenok, weitere Gäste: Valentina Schawerda Regionskinderärztin, Andrey Spirenko ehrenamtl. Geschäftsführer des Komitees, Galina Pronko Leiterin des Republikanischen Kinderfond Minsk, Nikolai Byako stellv. Direktor des Reisebüros „Shemchushina“ und unser wichtigster und ältester Partner in Minsk und “Gründervater“ Wolfgang Kopf. Wir sehen dankbar auf unsere Arbeit zurück. Es gibt aber auch Kritik. Um nicht zukünftig ein Club der Friedensveteranen zu sein, sollten neue Ideen und Konzepte und ein „anderes“ Engagement für die Zukunft des Friedensnetzes sorgen. Das Treffen schloss mit der Wahl eines neuen Arbeitskreises ab, und der Aussicht, dass das unser letztes Treffen in dieser Form war. Von nun an soll in Seminarform weitergearbeitet werden.
12. - 23. Mai 1994: war die TEN SING Gruppe des CVJM Hamburg-Oberalster in Weißrussland unterwegs, um Konzerte zu geben und damit eine konkrete Form von CVJM Jugendarbeit vorzustellen. Inga, die zuständige weißrussische Mitarbeiterin für Jugendarbeit bezeichnete diese Begegnung als eine „Kulturrevolution“.
Mai 1994: Hilfstransport CVJM Oldenburg/Holstein Medikamente für die Region Woloshin
Sommer 1994: “Aktion Urlaub vom verstrahlten Alltag“ Die CVJM Oldenbg./H., Eberstadt, Lippe, Wilhelmshaven, Emden, Apen, L.V. Hannover, Hohenahr und Oberhausen laden insgesamt 156 Kinder und 25 Betreuer ein.
Sommer 1994: 16 junge Menschen aus Woloshin nehmen an Freizeiten und anderen Aktivitäten des deutschen CVJM als Praktikanten teil.
September 1994: Hilfstransport CVJM Wilhelmshaven Medikamente und Kindernahrung für die Region Woloshin
10. - 14. Oktober 1994: Reise nach Minsk und Woloshin. 7 Teilnehmer (u.a. Gastteilnehmer aus England ) Konsequenzen und Perspektiven: 1. Die Arbeit des Komitee unterstützen, 2. Ten – Sing weiter begleiten und Mitarbeiter schulen, 3. Inga begleiten unterstützen und fördern, 4. Jugendarbeit in den Dörfern fördern, 5. Sprachkurse, Mitarbeiterschulungen, 6. Mail Box zur direkten Kommunikation zwischen Jugendlichen ausbauen.
04. - 06. November 1994: Gemeinsames Seminar von CVJM Friedensnetz und Weltdienst zum Thema „Wie verteidigen wir unseren Reichtum“
02. Dezember 1994: Aktion „Vera soll leben“ Vera Antonowna Kent, die 1992 mit einer Kindergruppe zur Erholung bei uns war, ist schwer erkrankt. Es fehlen 10.000,- DM für eine Therapie.
09. - 10. Dezember 1994: erweiterte Friedensnetztagung in Osnabrück Themen : 1. Materialstelle, 2. Woloshin, 3. Ächtung Atomwaffen Diskutiert wurde u.a. die Situation der atomaren Rüstung. Den konkreten Anlass für diese Diskussion gab das bevorstehende Auslaufen des Atomwaffensperrvertrages im Jahr 1995. Mit der Initiative des YMCA Hiroschima zur Gründung des CVJM Friedensnetzes und dem aktuellen Arbeitsschwerpunkt in Woloshin als Folge des Reaktorunfalls in Tschernobyl, wurde damit der rote Faden unserer Friedensnetzarbeit aufgegriffen und weitergeführt. Die TeilnehmerInnen der Friedensnetztagung formulierten folgende Erklärung und möchten damit in den CVJM die Diskussion über den Umgang mit der Kernenergie wieder neu in Gang bringen: Die CVJM sind als eine weltweite Gemeinschaft durch die Verheißung Jesu “Auf das sie alle eins seien“ (Johannes 17,21) verbunden. Die verheerenden Auswirkungen im Zusammenhang mit der Nutzung der Atomtechnologie stellen eine Bedrohung für die gesamte Schöpfung dar. Gerade in der Verantwortung gegenüber unseren Schwestern und Brüdern sehen wir die Entwicklung der internationalen Rüstung mit großer Sorge.
11. - 15. Dezember 1994: Reise des CVJM Friedensnetzes nach Minsk und Woloshin. Die Reise hatte zwei Schwerpunkte, zum einen sollte der Vertrag mit dem „Komitee für die Zusammenarbeit mit dem CVJM“ um ein weiteres Jahr verlängert und die Planung für die Arbeit des Komitees erarbeitet werden, und zum anderen sollte die entstehende Ten Sing Gruppe in Woloshin besucht und gemeinsam überlegt werden, wie eine konkrete Begleitung dieser Arbeit aussehen kann. |
Kinder aus Woloshin in Apen
Kinder aus Woloshin im CVJM LV Hannover
|
1995 05. - 09. März 1995: Vorbereitungsreise für die Aktion „Urlaub vom verstrahlten Alltag“ 14 TeilnehmerInnen
24. April 1995 AKF (Arbeitskreis-Friedensnetz)-Sitzung in Hannover
05. - 07. Mai 1995: Friedensnetz-Seminar in Oldau Thema : Frieden mit aller Gewalt - - ausgefallen - - keine Anmeldungen
Frühjahr 1995: Eine Woche waren Vater Dimitri (Priester), Nikolai Kalinovski (Bürgermeister) aus Woloshin und Nikolai Byako aus Minsk zusammen mit Klaus Kobs vom CVJM Friedensnetz unterwegs im Nordbund und Westbund um „CVJM Luft zu schnuppern“.
Mai 1995: Probephase der Aktion „ Kinderkleidung für Woloshin“ Das Konzept sieht vor, dass die Kleidung, nachdem sie bei uns gesammelt, sortiert und aufgelistet worden ist, im September nach Woloshin gebracht wird. Dort wird sie im einzigen Kaufhaus in Woloshin verkauft. Die Preise werden so festgelegt, dass sich auch arme Familien diese Kleidung leisten kann. Das Komtitee überwacht Verkauf und Abrechnung. Ziele: Der Mangel an Kinderkleidung soll etwas behoben werden. Mit dem Verkaufserlös sollen die Fahrtkosten der Kinder mitfinanziert werden. Langfristig Arbeitsplätze schaffen. Eigeninitiative der Menschen fördern.
Sommer 1995: Aktion „Urlaub vom verstrahlten Alltag“ Die CVJM Eberstadt, KV Lippe, Wilhelmshaven, Emden, Apen, LV Hannover, Hohenahr, Schierstein, K.K. Oberhausen laden insgesamt 147 Kinder und 23 Betreuer/innen ein.
06. August 1995: 50. Jahrestag des Atombombenabwurfes auf Hiroshima. Das CVJM Friedensnetz hat ein Medienpaket mit Arbeitshilfen für Gruppen erstellt. Präsident Chirac verkündet eine neue Serie von Testexplosionen. Das CVJM Friedensnetz schickt Protest-Briefe an die französische Botschaft und die Generalkonsulate
11. September 1995: AKF (Arbeitskreis Friedensnetz) Sitzung in Osnabrück
22. - 26. Oktober 1995: Fahrt nach Woloshin
24. Oktober 1995: Gründung des CVJM Woloshin Vorstand für ein Jahr: Vorsitzende Matutz, Alla (in der Verwaltung zuständig für Jugendarbeit). Beisitzer: Schakun, Valentina (Deutschlehrerin), Barbashinskaja, Anna (Deutschlehrerin im Kinderinternat), Rusakewitsch, Pawel (Mitglied der Ten Sing Gruppe).
Dezember 1995: Zur finanziellen Unterstützung des CVJM Woloshin gibt es die Möglichkeit einer fördernden Mitgliedschaft. Mitgliedsausweise in kyrillischer Schrift werden ausgestellt.
Insgesamt acht Hilfstransporte wurden durchgeführt. Die Aktion „Kinderkleidung für Woloshin“ wurde durchgeführt, 7.000 Teile wurden gesammelt. |
|
1996 17. - 18. Februar 1996 1. Woloshin Konferenz des CVJM Friedensnetzes in Braunschweig Begrüßung durch Jürgen Wehrs, Vorsitzender des CVJM Nordbundes e.V. Vorstellungsrunde Die Geschichte der Arbeit des CVJM Friedensnetzes in Belarus (Klaus Kobs) Arbeitsgruppen zum Erfahrungsaustausch, zur Problemanalyse und -darstellung. Planungen
14. - 17. März 1996 Vorbereitungsreise für die Aktion „Urlaub vom verstrahlten Alltag“ nach Woloshin. 24 Teilnehmer
Aktion „Urlaub vom verstrahlten Alltag“ In den Sommerferien 1996 werden 60 Kinder und Betreuer aus verschiedenen Schulen aus dem Kreis Woloshin von sechs deutschen CVJM aufgenommen. CVJM Emden,Eberstadt, Kreisverband Lippe, Landesverband Hannover, Apen, Wilhelmshaven und Schierstein.
5. - 11.September 1996 Delegation des CVJM Woloshin zu Gast in Hamburg, Warsingsfehn und Braunschweig.
10. - 19.September 1996 Workcamp 7 Personen reisen nach Dory und helfen beim Aufbau der Kirche.
22. - 29. September 1996 Besuch aus Woloshin :,Anatoli Gulak stellvertretender Kreisdirektor und Viktor Gordinetz Schulrat der Region Woloshin besuchen verschiedene CVJM
28. September 1996 Transport Kinderkleidung nach Woloshin.
30. September - 12. Oktober 1996 30 Teilnehmer des TEN SING Braunschweig besuchen Woloshin. Überwältigend war das große Abendkonzert im Kulturhaus in Woloshin, das von über 600 jungen Zuschauern besucht wurde. Selbst auf dem großen Platz vor dem Haus tanzten die Leute. Auch erschütternde Erlebnisse gehörten zu diesem Besuch, nämlich ein Konzert in einem Waisenhaus und der Besuch in einem Kinderkrankenhaus.
24. - 27.Oktober 1996 Delegationsreise des CVJM Friedensnetzes nach Woloshin, 10 Mitglieder des CVJM Magdeburg, Apen, Emden, Oberhausen, Bad Zwischenahn, Landesverband Hannover und des Nordbundes. Es war ein Besuch der gemischten Gefühle, weil erfreuliche Entwicklungen unserer Partnerschaft zu beobachten waren, aber auch große politische Probleme in Weißrussland zu erwarten sind. Der junge CVJM Woloshin ist lebendig. Es gibt viele Jugendliche die sich regelmäßig treffen und vor allem Ten Sing Arbeit machen. Es gibt einige selbstbewusste junge Erwachsene, die Leitungsaufgaben wahrnehmen, und die ihren CVJM weiter wachsen lassen wollen. Und es gibt ältere Erwachsene, die den CVJM mittragen.
1996 Die Planungen Urlaub vom verstrahlten Alltag laufen problemlos. Der Second-Hand-Shop arbeitet gut. Er wird im nächsten Jahr auch soviel verdienen, dass die Reisen der Kindergruppen von Woloshin nach Minsk bezahlt werden können. Die Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz ist von beiderseitigem Vertrauen geprägt und wird weiter ausgebaut.
Es waren in diesem Jahr neun Gruppen aus Woloshin mit insgesamt 109 Personen bei uns zu Gast und elf Gruppen von uns mit zusammen 103 Personen in Woloshin. Eine stolze Bilanz, die wir auch im nächsten Jahr zu wiederholen planen. |
|
1997 22. - 23. Februar 1997 2. Woloshin Konferenz in Braunschweig Andacht: Frauke Wurzbacher Schwerpunkte: 1. Informationen und Hintergründe über die derzeitige politische Situation in Belarus nach dem Referendum und die möglichen Konsequenzen, die sich daraus für uns und unsere Arbeit ergeben. 2. Informationen über die aktuellen Entwicklungen auf dem Weg zu einem belarussischen Nationalverband. 3. Überlegungen zu einer besseren Organisations- und Kommunikationsstruktur zwischen den Vereinen, die die Woloshin Arbeit tragen. 4. Information und Absprachen innerhalb der einzelnen Arbeitsschwerpunkte CVJM Woloshin, humanitäre Hilfe, Finanzen und Projekte „Urlaub vom verstrahlten Alltag“.
09. - 13. März 1997 Vorbereitungsreise für die Aktion „Urlaub vom verstrahlten Alltag“ 11 TeilnehmerInnen
15. - 26. Mai 1997 Workcamp – Aufbaufreizeit - Dory Dabei wurden, gemeinsam mit Jugendlichen des CVJM Woloshin, Bauarbeiten durchgeführt.
31. Juli - 8. August CVJM Schülerwoche in der Region Woloshin wurde vom CVJM Lippe unter der Leitung von Doris Reichmann durchgeführt.
Sommer 1997 Aktion Urlaub vom verstrahlten Alltag Die CVJM Apen, LV Hannover, Wilhelmshaven, KV Lippe, Eberstadt, Oldenburg/Hol., Emden laden insgesamt 106 Kinder und 15 Betreuer/Innen ein.
Herbst 1997 Ten Sing Woloshin 10 Tage zu Gast im CVJM Braunschweig
23. - 28. Oktober 1997 Reise nach Dory Am Sonntag 26.10.97 wurde die neue orthodoxe Kirche vom belarussischen Metropoliten Filaret in einem feierlichen, vierstündigen Gottesdienst eingeweiht. Neben dem deutschen Botschafter waren über 50 Freunde aus den deutschen CVJM dabei. Im Rahmen der Feier wurde vom CVJM eine Gedenktafel überreicht, die in der neuen Kirche aufgehängt wurde. Der Text lautet: 1941 hat Deutschland einen grausamen Krieg gegen die damalige Sowjetunion begonnen. Ganze Volksgruppen sollten dabei vernichtet werden. Die Mehrheit der Deutschen hat diesen Krieg damals mitgetragen oder geduldet und dadurch Schuld auf sich geladen. In diesem Krieg wurden in deutschem Namen auch in Dory Verbrechen begangen. Am 23. Juni 1943 wurden hier 257 Menschen bestialisch ermordet. 196 von ihnen wurden in die Kirche getrieben und diese dann angezündet. Als deutsche CVJM – Mitglieder bitten wir für diese Verbrechen um Vergebung. Unsere Mithilfe beim Bau dieser neuen Kirche soll ein Zeichen dafür sein, dass wir uns im Namen Jesu Christi für die Versöhnung zwischen unseren Völkern einsetzen und dafür arbeiten werden, dass sich solche Greuel nicht wiederholen. 26.Oktober 1997
Das Projekt Second Hand Laden konnte 1996 und 1997 umgesetzt werden, die Kleidung wurde im Kaufhaus in Woloshin verkauft. Nun gibt es ein neues Gesetz, das den Verkauf von humanitärer Hilfe verbietet. Schade!
1997 wurden insgesamt 4 Hilfstransporte durchgeführt. |
Orthodoxe Kirche
Rechts: Metropolit Filaret
|
1998 21. - 22. Februar 1998 3. Woloshin Konferenz in Braunschweig - 26 TeilnehmerInnen
12. - 15. März 1998 Vorbereitungsreise für die Aktion “Urlaub vom verstrahlten Alltag“ nach Woloshin. 23 TeilnehmerInnen
09. - 20. Juni 1998 Arbeitsfreizeit des Freundeskreis Dory
Sommer 1998 Aktion Urlaub vom verstrahlten Alltag Die CVJM Apen, LV Hannover, Wilhelmshaven, KV Lippe, Eberstadt, Oldenburg/Hol., Emden, Bad Zwischenahn laden insgesamt 112 Kinder und 19 Betreuer/Innen ein.
24. Juni - 8. Juli 1998 Vorbereitungsreise Workcamp in Iwenitz Vorbereitung auf die EXPO in Hannover, die im Jahr 2000 stattfindet.
30. - 31. Oktober 1998 4. Woloshin Konferenz in Braunschweig - 38 Teilnehmer Verabredungen und Beschlüsse: Das Statut des „ Komitees für Zusammenarbeit mit dem CVJM Friedensnetz“ Ist 1993 erarbeitet und unterschrieben worden. Inzwischen hat es Veränderungen und Entwicklungen gegeben. Das Statut wird überarbeitet und dann im Rahmen der nächsten Reise verhandelt und neu unterschrieben. Für die Aktion „Urlaub vom verstrahlten Alltag“ soll es einen „Durchschnittsfahrtkostenpreis“ für alle Vereine geben. Alle Verhandlungen , bei denen es um Bausanierungen geht, werden in Zukunft von Bernd Somberg geführt. Es wird beschlossen Sergej Rusakewitsch eine Vollzeitbeschäftigung im CVJM Woloshin anzubieten. Qualifizierungsprojekt für Lehrer: In den Vereinen CVJM Apen und CVJM Eberstadt sind die Bedingungen für das Projekt gegeben.
22. - 26. November 1998 Reise zur internationalen Begegnung nach Woloshin - 14 Teilnehmer |
|
1999 14. - 18. März 1999 In dieser Zeit fand eine Vorbereitungsreise für die Aktion „Urlaub vom verstrahlten Alltag“ nach Woloshin mit 16 TeilnehmerInnen statt .
Sommer 1999 Aktion Urlaub vom verstrahlten Alltag Die CVJM Apen, LV. Hannover, Wilhelmshaven, KV Lippe, Eberstadt, Schierstein, Oldenburg/Holstein, Emden, Bad Zwischenahn laden insgesamt 122 Kinder und 19 BetreuerInnen ein.
12. Juli - 29. August 1999 Zwei Studierende des CVJM Kollegs in Kassel helfen im Sommer in Woloshin Jan-Hinnerk Scholljegerdes und Silke Reichert arbeiteten als Praktikanten im CVJM Woloshin. Hauptziel des Einsatzes war es, ein geistliches Fundament für die Arbeit im CVJM Woloshin zu legen, die Erwachsenengruppe zu stärken, eine Kinder- und Jugendgruppe aufzubauen, die Ten Sing Arbeit zu begleiten und nach Räumlichkeiten für die CVJM Arbeit zu suchen.
August 1999 Im August fand ein internationales Workcamp in Ivenitz statt, an dem 20 junge Leute aus den sechs bestehenden belorussischen CVJM, 10 deutsche und 5 niederländische Jugendliche teilnahmen. Gearbeitet wurde auf dem jüdischen Friedhof in Ivenitz. Von den 20 belorussischen Teilnehmern kamen 12 aus Woloshin. Dieses Camp war auch eine Vorbereitung für ein internationales Projekt, das der belorussische CVJM, der niederländische CVJM und das CVJM Friedensnetz auf der EXPO 2000 in Hannover durchführen wird.
29. - 30. Oktober 1999 5. Woloshin Konferenz in Braunschweig 34 TeilnehmerInnen
Bericht: Neues aus Woloshin (Valentina Shakun vom CVJM Woloshin) Bericht: „Come Together-Project” (Shane Pincher aus England)
Drei Kurzberichte: 6 Wochen im CVJM Woloshin (Silke Reichert, Studentin CVJM-Kolleg) Aktuelle politische Entwicklung in Belarus (Klaus Kobs) Projekt ”Reconciliation God`s gift source of new life“,(Projekt der EXPO 2000 in Hannover) (Svetlana Skorinko)
29. Oktober - 07. November 1999 Drei Gruppen aus Woloshin zu Gast: Die Ten Sing Gruppe Woloshin war Gast des CVJM Braunschweig und der dortigen Ten Sing Gruppe. Der Leitungskreis des CVJM Woloshin war Gast in den CVJM Emden, Apen, Bad Zwischenahn, und im Vorstand des CVJM Nordbundes und auf der Vertreterversammlung des CVJM Landesverbandes Hannover. Unterschiedliche CVJM-Arbeit und Strukturen, in denen der CVJM bei uns arbeitet, kennen lernen und erleben was Leitungsverantwortung heißt, das war das Ziel dieses Besuches.
Die EXPO – Projektgruppe arbeitete u.a. im Fernsehstudio des NDR in Hamburg an der deutschen und der englischen Version der Filme, die auf der EXPO im Rahmen des Projektes „Reconciliation God´s gift, source of new life“ gezeigt werden. Es geht dabei um Interviews mit Zeitzeugen aus dem Dorf Dory.
21. - 25. November 1999 Es fand eine Reise nach Woloshin mit 8 TeilnehmerInnen statt. Ziel der Reise war die Auswertung der Aktivitäten in diesem Jahr und die Planung der gemeinsamen Projekte im nächsten Jahr. Ein weiterer Schwerpunkt waren die Gespräche mit Vertretern der jüdischen Gemeinde in Minsk.
Ebenfalls im November wurde in Lida offiziell der CVJM Nationalverband Belarus gegründet. Sechs Vereine in Minsk, in Vitebsk, in Bobuisk, in Lida, in Gomel und in Woloshin sind zur Zeit Mitglied im Nationalverband. Im Vorstand des Nationalverbandes arbeiten u.a. Valentina Shakun und Svetlana Skorinko aus Woloshin mit.
Es wurden in diesem Jahr insgesamt 4 Hilfstransporte in die Region Woloshin durchgeführt. |
|
2000 14. Februar 2000 An diesem Tag wurde der CVJM Nationalverband offiziell registriert. Damit ist die CVJM Arbeit in Belarus ganz legal und nicht mehr vom Wohlwollen der jeweiligen Politiker am Ort abhängig. Der neue CVJM konnte allerdings nicht den Namen Christlicher Verein Junger Menschen bekommen, sondern heißt Christliche Organisation für Erwachsene und Jugendliche. Es dürfen auch nur Erwachsene Mitglieder werden.
16. - 19. März 2000 In dieser Zeit fand eine Vorbereitungsreise für die Aktion „Urlaub vom verstrahlten Alltag“ nach Woloshin mit 11 Teilnehmer/Innen statt.
März 2000 Im März konnte der CVJM Woloshin eine Wohnung anmieten. Die Wohnung hat drei Zimmer und dient als Büro, Treffpunkt und als Übernachtungsmöglichkeit für kleine Gruppen. Damit hat der CVJM eine Heimat gefunden. Leider können die Ten Sing Gruppe und auch die Kindergruppen sich dort nicht treffen, die Nachbarn würden es nicht mitmachen.
Juni/Juli 2000 CVJM auf der EXPO-2000 in Hannover Im Sommer 2000 fand in Hannover die bisher größte Veranstaltung statt, die es je in Deutschland gegeben hat. Über fünf Monate stellten sich über 170 Länder auf einem riesigen Gelände am Rande von Hannover dar. 17 Millionen, vor allem junge Menschen, besuchten dieses Ereignis. Als einzige Jugendorganisation hatte der deutsche CVJM einen eigenen Pavillon auf dem Gelände, den Pavillon der Hoffnung. Das Motto dieses Pavillons war „welcome to the future“. Der Pavillon sollte zeigen, wie Christen mit den Problemen der Welt umgehen und woher sie ihre Hoffnung nehmen. In einer bundesweiten Wahl ist der Pavillon der Hoffnung des CVJM zum offiziellen Symbol der EXPO-2000 gewählt worden.
Die Arbeit wurde fast ausschließlich von ehrenamtlichen Mitarbeiter/Innen aus aller Welt durchgeführt. Über 1400 junge Leute aus über 40 Ländern der Erde arbeiteten ohne Bezahlung täglich meist über 6 Stunden und gaben dem Wal ein besonderes Gesicht.
Neben vielen anderen Projekten aus aller Welt gab es auch das Projekt „Versöhnung, Gabe Gottes, Quelle neuen Lebens“ des belorussischen CVJM, des CVJM Landesverbandes Hannover und des CVJM Friedensnetzes. Das Projekt stellte die Versöhnungsarbeit des CVJM Landesverbandes Hannover in Bergen-Belsen und des CVJM Friedensnetzes dar.
Schwerpunkt der Darstellung war zum einen die konkrete Versöhnungs- und Erinnerungsarbeit Jugendlicher in Belarus und Bergen-Belsen, und zum anderen die Konsequenzen, die junge Christen heute aus der Beschäftigung mit der Zeit des Nationalsozialismus ziehen. Sie wenden sich gegen Rechtsradikalismus und Rassismus und treten ein für Toleranz, Demokratie und Zivilcourage. Im Pavillon präsentierten die jungen Mitarbeiter/Innen eine Ausstellung über Bergen-Belsen und Zeitzeugenberichte von Überlebenden des Massakers des weißrussischen Dorfes Dory 1943. Daneben fotografierten sie tausende von Besuchern für eine Bildwand und diskutierten mit ihnen über die Verbrechen in Bergen-Belsen und Dory aber auch über die aktuellen Gefahren für Frieden und Versöhnung. Auf einer Bühne stellten sie darüber hinaus regelmäßig das Projekt einem größeren Publikum vor.
Fast eine Million Menschen waren in den fünf Monaten im Wal des CVJM, fast alle haben unsere Ausstellung und die Geschichte der Kirche in Dory gesehen und gehört, mit tausenden Menschen aus aller Welt haben unsere Jugendlichen gesprochen.
Sommer 2000 Aktion Urlaub vom verstrahlten Alltag Die CVJM Apen, LV Hannover, Wilhelmshaven, KV Lippe, Eberstadt, Schierstein, Oldenburg/Holstein, Emden, Bad Zwischenahn laden insgesamt 131 Kinder und 21 BetreuerInnen ein.
27. - 28. Oktober 2000 6. Woloshin Konferenz in Braunschweig Berichte: - Politische Situation in Belarus nach der Wahl - Neues aus dem CVJM Woloshin und dem Belorussischen Nationalverband - Das Konzept der Diakonie – Station im Dorf Losk - CVJM Friedrichsfeld - Energiesparkonzepte der Schule in Dory - Freundeskreis Dory - Aktivitäten in diesem Jahr, kritische Einschätzung aus Sicht unserer Partner aus Woloshin
Das größte Problem der Arbeit im CVJM Woloshin ist es weiterhin, dass kein eigenes Haus bzw. keine eigenen Räume zur Verfügung stehen.
Es gibt zur Zeit eine Ausweitung der CVJM Arbeit in die Region. In Woloshin gibt es zwei Scouts-Gruppen, eine Kindergruppe, die Ten Sing Gruppe, einen Deutschkurs und eine gut funktionierende Vorstandsarbeit. Der Verein hat seit September Wladimir Malashkewitsch als CVJM Sekretär angestellt. Zur Zeit gibt es 25 erwachsene Mitglieder im CVJM Woloshin und weitere Anfragen kommen.
Oktober 2000 Im Oktober war der Vorstand und der neue Sekretär des CVJM Woloshin für eine Woche in Deutschland. Neben der Teilnahme an der Woloshin Konferenz in Braunschweig stand ein Seminar im CVJM Magdeburg auf dem Programm. Das Ziel war es vor allem über die zukünftige Finanzierung des CVJM in Woloshin nachzudenken. Mittelfristig muss der CVJM Woloshin unabhängig von der Finanzspritze aus Deutschland werden.
02. - 05. November 2000 gab es eine Reise nach Woloshin mit 10 Teilnehmer/Innen Insgesamt wurden in diesem Jahr 4 Hilfstransporte in die Region Woloshin durchgeführt. |
|
2001 19. - 23. März 2001 Es fand eine Vorbereitungsreise für die Aktion “Urlaub vom verstrahlten Alltag“ nach Woloshin mit 11 Teilnehmer/Innen statt.
Sommer 2001 Aktion Urlaub vom verstrahlten Alltag Die CVJM Apen, L.v.Hannover, Wilhelmshaven, K.v. Lippe, Eberstadt, Oldenburg/Holstein, Emden, Bad Zwischenahn laden insgesamt 112 Kinder und 23 Betreuer/Innen ein.
22. Oktober 2001 Vorstandsmitglieder des CVJM Woloshin kommen nach Delmenhorst. Ein Kleinbus des CVJM Oberhausen wurde an den Vorstand des CVJM Woloshin übergeben. Der Vorstand des CVJM Woloshin hat eine Konzeptentwicklung für das CVJM Haus in Woloshin erarbeitet:
Ein Zuhause für den CVJM –Woloshin Jeder Mensch braucht ein Zuhause, damit es seine kleine Heimat, sein Schutz, seine Familie ist. Hier findet man Verständigung, Liebe, Trost. Der CVJM Woloshin ist auch eine große Familie, die von ihrem eigenen Haus träumt, von einem Haus, dessen Türe immer offen für alle Bewohner und Gäste ist. Die derzeitige Situation des CVJM Woloshin:
Der CVJM Woloshin hat zur Zeit 38 Mitglieder und etwa 200 Programmteilnehmer. Die gesamte CVJM Arbeit wird von Vorstandsmitgliedern und dem hauptamtliche angestellten Sekretär organisiert und koordiniert. Die CVJM Aktivitäten mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen werden von ehrenamtlichen Mitarbeitern durchgeführt. Der CVJM Könnte noch mehr Gruppen und Aktivitäten anbieten, denn das Interesse für den Verein wird immer größer. Seit September dieses Jahres entstanden fünf neue Gruppen und es ist jetzt sehr wichtig dieses Interesse zu bewahren und weiterzuentwickeln. Der Mangel an Räumlichkeiten verhindert viele Möglichkeiten.
Warum ein eigenes Haus für den CVJM? Wie könnte ein CVJM Haus unsere Arbeit erleichtern und verbessern? Alle unsere CVJM Teilnehmer treffen sich meistens in Schulen oder städtischen Einrichtungen in denen Gruppenleiter arbeiten. Dieses kann aber nur eine Übergangsphase sein, denn eigentlich müsste dafür Miete, Strom und Heizung bezahlt werden, aber selbst wenn diese Kosten bezahlt würden, ist eine kontinuierliche Nutzung nicht garantiert und die Gruppe könnte jederzeit „ausgewiesen werden“. Da sich alle unsere CVJM Gruppen an verschiedenen Orten treffen und meistens aus Schülern der selben Schule bestehen, sind sie voneinander isoliert. Das erschwert den Erfahrungs- und Materialienaustausch, die ständige Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe der Mitarbeiter und den Besuch der Kinder und Jugendlichen aus anderen Schulen. Darüber hinaus sind Spiele mit viel Lärm und Bewegung, die für die Kinder sehr wichtig sind, nicht möglich. Für die TEN SING Gruppe, die Räume für Tanz, Band und Theater braucht, gibt es zur Zeit überhaupt keinen ständigen Ort.
Im CVJM Haus könnten zahlreiche und für die Arbeit sehr wichtige Seminare, Trainings und Versammlungen nicht nur auf lokaler, sondern auch nationaler CVJM Ebene stattfinden. Der CVJM Woloshin mietet zur Zeit eine vom Vorstand selbst renovierte Zwei-Zimmer Wohnung, aber es gibt auch hier keine Garantie, lange dort zu bleiben. Wir dürfen nicht die Gruppenarbeit mit den Kindern und Jugendlichen in dieser Wohnblockwohnung durchführen. Wir können kein Haus mieten, denn ein normales Wohnhaus ist ohne Umbau für die Vereinsarbeit nicht geeignet, ein Umbau würde aber von einem Vermieter nicht erlaubt werden. Darüber hinaus gibt es in unserem Land keine Garantie für langfristige Mietverträge.
Ein eigenes CVJM Haus würde zur weiteren Legalisierung unserer Arbeit beitragen und damit eine öffentliche Anerkennung und Verbreitung der CVJM Ideen zur Folge haben. Der CVJM Woloshin würde sich auf ein kleines Haus freuen, das aber genug Räume für die Vereinsarbeit hat.
Benötigte Räumlichkeiten: Spielraum für alle Gruppen, der auch als Raum für TEN SING, Discos, Bastelraum und verschiedene Veranstaltungen genutzt werden kann. Dieser Raum sollte ca. 40 bis 50 qm groß sein. Seminarraum für Vorstandssitzungen, Seminare, Erwachsenengruppen, Training, Gesprächsgruppen, Mitgliederversammlungen. Dieser Raum sollte auch ca 40 bis 50 qm groß sein. Büro für den Vorstand und den CVJM Sekretär. Dieser Raum sollte ca. 15 bis 20 qm groß sein. Übernachtungsräumlichkeiten. Das Haus sollte ein oder zwei Räume zum Übernachten mit insgesamt 10 bis 15 Betten haben. Übernachtungsräume ermöglichen Wochenendseminare auch über den CVJM Woloshin hinaus, die Unterbringung deutscher Gäste und auch anderer Vereine. Der CVJM hätte so auch eine Möglichkeit Geld zu verdienen. Zu diesen Übernachtungsräumen müssten entsprechende Sanitäreinrichtungen kommen. Küche mit der Möglichkeit das Essen zuzubereiten. Abstellraum Garten mit der Möglichkeit zum Spielen. Für den CVJM ist vorstellbar, dass ein Haus neu gebaut, oder auch ein fertiges Haus gekauft und entsprechend umgebaut wird. Der Vorstand des CVJM Woloshin ist sich bewusst, das ein eigenes Haus mit viel Arbeit, bezüglich Reinigung, Ordnung, eventuelle Reparaturen und Aufsicht verbunden ist. Diese Arbeit ist vor allen Dingen durch den CVJM Sekretär, aber auch durch ehrenamtliche Tätigkeiten der Vorstandsmitglieder und Mitarbeiter zu leisten.
Delmenhorst, den 25.10.2001
26. - 28. Oktober 2001 6. Woloshin Konferenz in Bremen JuBilanz – Konferenz mit 100 Teilnehmern 33 Frauen und Männer aus der Republik Belarus wurden von ihren Partnervereinen in Deutschland eingeladen, um gemeinsam mit ihnen an der Ju-Bilanz-Konferenz in Bremen, anlässlich der zehnjährigen Zusammenarbeit zwischen dem CVJM Friedensnetz und der Region Woloshin, teilzunehmen.
Nach 40 stündiger Busfahrt kamen die Gäste aus Belarus am Montag, den 22.10. in Deutschland bei ihren Gastgebern an. Vier Tage konnten sich dann die deutschen Gastgeber ein wenig revanchieren für die beispiellose Gastfreundschaft, die sie selbst immer wieder bei Besuchen in Woloshin erleben dürfen. Am 26. 10. kamen dann in Bremen im Haus des CVJM alle zusammen, die Gäste aus Belarus, Vertreter und Vertreterinnen der deutschen Vereine und weitere Gäste und Freunde des CVJM Friedensnetzes. Die Unterbringung erfolgte in der Deutschen Jugendherberge in Bremen.
In diesem großen Kreis von fast 100 Personen wurde gemeinsam Bilanz gezogen. Am Freitagabend gab es einen Rückblick mit Bildern, Berichten und Filmen. Man erinnerte sich an Aktionen, Projekte und auch an Personen.
Am Samstag hielt Andreas Getfert, Referent für internationale Arbeit beim CVJM Gesamtverband ein Referat zum Thema „Partnerschaftliche Zusammenarbeit – was heißt das?“ Als Merkmale für Partnerschaft nannte er die Begriffe Gegenseitigkeit, Verantwortlichkeit und Verfügbarkeit. In Arbeitsgruppen wurden dann das Referat und die Arbeit der letzten Jahre noch einmal reflektiert und über die Planung der zukünftigen Arbeit nachgedacht.
Am Samstag wurde mit belorussischer Folklore und musikalischen Beiträgen der Gäste kräftig gefeiert und getanzt.
Am Sonntagmorgen feierten alle Teilnehmer/Innen einen gemeinsamen Festgottesdienst, gehalten von Pastor Dirk Mölling, zum Text der CVJM Weltbundlosung „Auf das sie alle eins seien“. Am Ende bekamen alle Besucher eine Wäscheklammer als Symbol mit nach Hause. Eine Wäscheklammer besteht aus zwei Teilen, die erst durch die Feder die sie zusammenhält, ihre Funktion als Klammer erfüllen kann. Die beiden Teile der Klammer sollten die Partner im Friedensnetz und in Woloshin symbolisieren. Wenn die Verbindung der beiden Partner durch die Botschaft des Evangeliums geprägt wird, dann hat diese Zusammenarbeit Qualität und Zukunft.
Die gemeinsame Woche mit den Partnern aus Woloshin war für alle eine wichtige Erfahrung, die mit Sicherheit neue Impulse für die zukünftige Zusammenarbeit aufgezeigt hat. Sie hat bestätigt und erlebbar gemacht, was Andreas Getfert in seinem Referat am Schluss gesagt hat: „Partnerschaftliche Zusammenarbeit auf internationaler Ebene und über kulturelle Grenzen hinweg, mit der Betonung auf partnerschaftlich, ist eine große Herausforderung und ein spannender Weg, auf den man sich begibt. Es ist manchmal ein steiler Weg, auch ein steiniger Weg, aber es ist etwas enorm Bereicherndes und ein Weg, der uns nicht unverändert lässt. Jede Begegnung trägt dazu bei, dass wir nachher nicht mehr die Gleichen wie vorher sind. Jeder Wegabschnitt hilft zu besseren kennen lernen und zu tieferem Verständnis und lässt uns den Reichtum erkennen, den wir miteinander teilen können. Damit ist partnerschaftliche Zusammenarbeit ein wirkungsvoller Beitrag zum Frieden in der Welt und zur Verwirklichung und Erfüllung des Gebetes Jesu, das zur Losung der weltweiten CVJM Bewegung geworden ist: Auf das alle eins sind (Johannes17, 21).“
22. - 25. November 2001 In dieser Zeit fand eine Vorbereitungsreise nach Woloshin mit 8 TeilnehmerInnen statt.
Insgesamt wurden 3 Hilfstransporte in die Region Woloshin durchgeführt. |
|
2002 16. März 2002 AKF- (Arbeitskreis Friedensnetz) Sitzung in Osnabrück Es wurde über die Anzahl der Delegierten bei den zukünftigen Sitzungen, die politische Situation in Belarus, Situationen in den Vereinen, Konsequenzen aus der Konferenz in Bremen, Haus des CVJM Woloshin und Au-pair-Vermittlung gesprochen.
21. - 24. März 2002 Es fand eine Vorbereitungsreise für die Aktion „Urlaub vom verstrahlten Alltag“ nach Woloshin mit 24 Teilnehmer/Innen statt. Ein Haus wurde dem CVJM Woloshin angeboten. Es liegt am Rande der Stadt, ist aber in 15 Minuten zu Fuß gut zu erreichen. Im Rahmen dieser Reise konnte das Haus besichtigt werden. Alle die dabei waren, hielten es für den CVJM Woloshin sehr gut geeignet. Mit dem Besitzer wurde man sich einig, und es wurde ein Vorvertrag gemacht.
Sommer 2002 Aktion Urlaub vom verstrahlten Alltag Die CVJM Apen, LV Hannover, Wilhelmshaven, KV Lippe, Eberstadt, Oldenburg/Holstein, Emden, Bad Zwischenahn, Schierstein laden insgesamt 114 Kinder und 20 Betreuer/Innen ein.
Sommer 2002 „Wir hoffen, dass dieses Haus unserem CVJM und den Menschen in der Region hilft, die große Liebe Gottes zu erfahren“ Dieses sagte Valentina Shakun, die Vorsitzende des CVJM Woloshin in ihrer Rede am Abend nach der offiziellen Unterzeichnung des Kaufvertrages.
Mit der Unterzeichnung des Vertrages hat die fast dreijährige Suche nach einem „Zuhause“ für den CVJM Woloshin ein gutes Ende gefunden. Natürlich fängt mit dem Kauf des Hauses die Arbeit erst richtig an. Jetzt muss das Haus eingerichtet, an vielen Stellen verändert und renoviert werden. Das Haus benötigt eine neue Heizung und der Dachboden muss ausgebaut werden. Dem Vorstand des CVJM Woloshin wurde versichert, dass der CVJM Woloshin dabei auf das CVJM-Friedensnetz zählen kann, mit Gebeten, mit Ideen, aber auch mit tatkräftiger Hilfe. Ebenfalls wurde die finanzielle Hilfe weiterhin vom CVJM Friedensnetz zugesichert.
Sommer 2002 Sergey Popov , ein Jugendlicher des CVJM Lida, ist nach einem schweren Unfall im CVJM Workcamp gelähmt. Ein Spendenaufruf wurde gestartet.
21. September 2002 AKF – (Arbeitskreis Friedensnetz) Sitzung in Osnabrück Es wurde über die Politische Situation in Belarus, das Haus in Woloshin (Planungen, Arbeitseinsätze), Besuch des CVJM Vorstandes Woloshin in Hagen, Berichte und Planungen gesprochen.
25. - 26. Oktober 2002 8. Woloshin Konferenz in Münster 42 Teilnehmer/Innen Neben dem Austausch und der Diskussion über unsere Aktivitäten in Woloshin, gab es ein Referat über die kirchliche Situation in Belarus, Entwicklungen in der orthodoxen, der katholischen und den evangelischen Kirchen, von Heiner Koch, wissenschaftlicher Mitarbeiter in den Ostkirchen und der Aussiedlerarbeit der Ev. Luth. Landeskirche Hannover. Zum Thema Konzeptentwicklung des CVJM Hauses in Woloshin wurde diskutiert. |
|
2003 10. Februar 2003 Klaus Kobs Bildungsreferent und Koordinator im CVJM Friedensnetz erleidet während einer Sitzung in Hannover einen schweren Schlaganfall. Wir sind geschockt und traurig. Mit unseren guten Gedanken und unseren Gebeten sind wir bei ihm.
27. - 30. März 2003 Es fand eine Vorbereitungsreise für die Aktion „Urlaub vom verstrahlten Alltag“ mit 14 Teilnehmer/Innen statt.
01. - 10. Mai 2003 erster Arbeitseinsatz im CVJM Haus in Woloshin Der Einsatz wurde mit dem Hilfstransport des CVJM Oberhausen kombiniert, so dass die benötigten Materialien mitgenommen werden konnten. Die Elektroinstallation wurde erneuert, Heizungsrohre wurden neu verlegt und Heizkörper angeschlossen. Die Vorbereitungen für den Ausbau des Dachgeschosses wurde getroffen und die Hauswasseranlage erweitert. Die Arbeiten wurden nur durch großzügige Spenden von Firmen und CVJMs möglich.
Sommer 2003 Aktion Urlaub vom verstrahlten Alltag Die CVJM Apen, LV Hannover, KG Bischofsheim, KV Lippe, Eberstadt, Oldenburg/Holstein, Emden, Bad Zwischenahn laden 65 Kinder und 18 Betreuer/Innen ein.
Oktober 2003 Kommissarisch übernimmt Volker Walpuski, Diakon, die Amtsgeschäfte des CVJM Friedensnetzes.
Oktober 2003 Arbeitseinsatz im CVJM Haus in Woloshin Einbau Heizungsanlage, Gasanschluss und Schornsteinmontage.
01. - 02. November 2003 9. Woloshin Konferenz in Kassel 41 Teilnehmer/Innen Ein Referat zur aktuellen politischen Lage in Belarus wurde gehalten von Regine Hess, Legationsrätin erster Klasse im Auswärtigen Amt, Berlin.
Ein Referat über Freiwilligendienste und Freiwilliges Soziales Jahr wurde gehalten von Klaus Martin Janssen, Referent für Freiwilligendienste im Gesamtverband.
Diskussionen, Arbeitsgruppen und Planungen. |
|
2004 Februar 2004 Ein großer Dank erreichte uns von Sergej Popow. Durch einen Unfall im CVJM Workcamp 2002 war er zunächst gelähmt. Durch aufwändige Therapien kann er heute wieder seinen Oberkörper spüren, im Rollstuhl sitzen und fast unmerklich die Zehen bewegen. Viele Spenden wurden und werden weiterhin für die medizinische Rehabilitation gesammelt.
21. - 25. März 2004 Es fand eine Vorbereitungsreise für die Aktion „Urlaub vom verstrahlten Alltag“ mit 20 Teilnehmer/Innen statt.
Mai 2004 Anfang Mai kamen fünf Jugendliche und ein Lehrer von der BBS Gifhorn für eine Woche nach Woloshin und haben zusammen mit Berufsschülern aus Woloshin an dem CVJM Haus gearbeitet.
Mai 2004 Valentina Shakun vom Vorstand des CVJM Woloshin erkrankt an Krebs. Um die Behandlung und den Lebensunterhalt zu sichern werden Spenden gesammelt. Wir beten für sie und hoffen auf Genesung.
Sommer 2004 Aktion Urlaub vom verstrahlten Alltag Die CVJM Apen, Stederdorf, KV Lippe, Eberstadt, Oldenburg/Holstein, Emden, Wilhelmshaven, Schierstein, KG Bischofsheim laden 96 Kinder und 20 Betreuer/Innen ein.
23. - 31. Oktober 2004 Auf Einladung des CVJM Hagen waren acht Mitglieder des CVJM Woloshin zu Gast. Sie informierten sich im CVJM Hagen und im CVJM Düsseldorf über die dortige Arbeit. Untergebracht wurden die Gäste im Haus des CVJM Hagen.
29. – 31. Oktober 2004 10. Woloshin Konferenz in Dassel zum Thema: 60 Jahre – brauchen wir noch Versöhnungsarbeit? Der CVJM in Europa. Der Generalsekretär des CVJM Deutschland Ulrich Parzany eröffnete mit zwei Referaten die Woloshin Konferenz. Im Verlauf der Konferenz berichteten Inga Malashkewitsch, Vorsitzende des CVJM Woloshin und der CVJM Sekretär des CVJM Woloshin, Wladimir Malashkewitsch über die aktuellen Entwicklungen in Belarus.
Mit Hochdruck wird an dem neuen CVJM Haus in Woloshin gearbeitet. Das Dachgeschoss, das in vier Zimmern für 16 bis 20 Gäste Platz bieten soll, ist erst im Rohbau fertig. Bernd Somberg, Koordinator für das CVJM Haus in Woloshin, hofft noch rechtzeitig fertig zu werden, und auf Sach- und Geldspenden. Im nächsten Jahr soll es mit nationalen und internationalen Gästen eingeweiht werden. |
|
2005 19. Februar 2005 Verabschiedung von Klaus Kobs Jugendbildungsreferent im CVJM Niedersachsen. Aus gesundheitlichen Gründen musste Klaus Kobs den hauptamtlichen Dienst als Jugendbildungsreferent verlassen.
30. April 2005 Volker Walpuski (Krankheitsvertreter von Klaus Kobs) verlässt den CVJM.
11. - 16. Mai 2005 Reise zur Einweihung des neuen CVJM Hauses nach Woloshin
Reiseverlauf: Es fanden Gespräche mit verschiedenen Vertretern/innen unterschiedlicher CVJM, die in vielfältiger Weise an Projekten der Partnerschaftsbeziehungen in Woloshin und den umliegenden Dörfern beteiligt sind, statt. Beteiligung: Die Beziehungen zu Institutionen und Einrichtungen (Kommunaler und Kreisverwaltung, CVJM Woloshin, Schulen und Kinderkrankenhäuser) bestehen seit Anfang der´90er Jahre. Nach einer Reise des CVJM Friedensnetzes 1988 ergaben sich die ersten Kontakte, die bis heute ausgebaut wurden. Der CVJM Nordbund ist der Träger des CVJM Friedensnetzes und unterhält das Friedensnetzbüro. Das Büro wird geleitet vom Bildungsreferenten des CVJM in Niedersachsen. Der Arbeitskreis Friedensnetz hat den Rang des Ausschusses im Nordbund. Zum Friedensnetz zählen sich etwa 15 örtliche CVJM in Deutschland sowie der Freundeskreis Dory und Privatpersonen. An der Reise nahmen insgesamt 48 Personen teil. Programm: Gedenkfeier am 13. Mai 2005, anlässlich des 60. Jahrestages des Kriegsendes, in der Kirche, an der Gedenkstätte und in der Schule in Dory. Gottesdienst in der orthodoxen Kirche in Dory Gedenkfeier an der Gedenkstätte. Grußworte: Jan Kantorzyk, Ständiger Vertreter des deutschen Botschafters, Minsk. Anatoly Kulak, 2.Vorsitzender des Exekutivkomitees der Region Woloshin. Rolf Karkmann, Vorsitzender des CVJM-Nordbundes.
An der Gedenkstätte wurde folgende Vereinbarung getroffen und unterzeichnet: „Vertreter der Region Woloshin und das CVJM - Friedensnetz vereinbaren die Gründung eines Komitees für Jugendbegegnung zur Erinnerung, Begegnung und Versöhnung, insbesondere zwischen jungen Menschen der Region Woloshin und Deutschlands. Wachzuhalten ist die Erinnerung an das Unrecht des 2. Weltkrieges, hier besonders an die Zerstörung des Ortes Dory am 23. Juni 1943 durch die SS. Am 13. Mai 2005, kurz vor dem 60. Jahrestag dieses Unrechts, unterschreiben wir diese Vereinbarung in dem Wunsch, dass durch das Wachhalten der Erinnerung auch bei den kommenden Generationen ähnliches Unrecht vermieden und durch Begegnung, Versöhnung stattfinden kann. Diese Absichtserklärung soll innerhalb eines Jahres, bis 12. Mai 2006 in die Praxis umgesetzt und vertraglich vereinbart werden.“ Bei der anschließenden Einladung der Bewohner von Dory, beeindruckten die Zeitzeugenberichte. Die Blumen, die wir für die Frauen des Dorfes aus Deutschland mitgebracht hatten, waren ein Symbol dafür, dass wir vom Gedenken an die Toten weitergehen zur Achtung und Anerkennung der Lebenden.
Einweihung des CVJM Hauses am 14.05.2005 „Die Vernunft baut das Haus, und die Liebe hält es warm“ Mit diesem Spruch wurde zur feierlichen Einweihung des CVJM Hauses in Woloshin eingeladen. Die Einsegnung erfolgte durch den orth. Priester Vater Dimitrij Ogijewitsch. Der ständige Vertreter des deutschen Botschafters, Jan Kantorczyk, zeigte sich sehr beeindruckt und betonte, dass wir seines Wissens die einzige Organisation sind, die es geschafft hat, von der Versöhnung über Gräbern, zur Bewältigung von Gegenwart und Zukunft in Belarus beizutragen. Grußworte, Kulturprogramm, Baumpflanzaktion und ein Grillfest rundeten diesen Tag ab.
Sommer 2005 Aktion Urlaub vom verstrahlten Alltag Die CVJM Apen, Darmstadt, Bad Zwischenahn, Emden, KG Bischofsheim laden 50 Kinder und 12 Betreuer/Innen ein.
01. Oktober 2005 Jan Hinnerk Scholljegerdes wird Bildungsreferent des CVJM Niedersachsen. 20 % seiner Stelle beinhaltet die Arbeit mit dem CVJM Friedensnetz.
28. - 30. Oktober 2005 11. Woloshin Konferenz im Anne-Frank-Haus in Oldau Die angespannte politische Situation in Belarus war Hauptthema dieser Konferenz. Erstes Referat: „Die politische Situation in Belarus“ gehalten von Wolfgang Kopf, Politologe und Gründer des Friedensnetzes 1985. Zweites Referat zum Thema „Überwachung durch den Staat, “STASI“ auch in Belarus?“ gehalten von Jörn Mothes, Landesbeauftragter für Mecklenburg Vorpommern für die STASI Unterlagen (BStU) der ehemaligen DDR, Schwerin.
Im Rahmen der Woloshin Konferenz wurde ein Sprecher gewählt, um die ehrenamtlichte Struktur des Friedensnetzes zu stärken. Gewählt wurde Klaus Kobs, der dieses Amt ehrenamtlich für ein Jahr übernimmt. |
|
2006 Januar 2006 Der CVJM Woloshin hat sich „personell“ etwas geändert. Der CVJM Woloshin hat mit Olga Schargorodskaja nach Lilia Balaschko bzw. Valentina Shakun seit Januar eine neue 1. Vorsitzende.
22. - 26. März 2006 Es fand eine Vorbereitungsreise für die Aktion „Urlaub vom verstrahlten Alltag“ mit 14 Teilnehmer/Innen statt.
22. April 2006 AKF (Arbeitskreis Friedensnetz)-Sitzung in Oldau Walter Ihler und Johann Rath vom Vorstand des CVJM Nordbundes berichteten über die aktuelle schwierige finanzielle Situation im CVJM Nordbund. Nach Aussage des Insolvenzberaters sind die Friedensnetzgelder vorläufig in der Insolvenzmasse.
Sommer 2006 Aktion Urlaub vom verstrahlten Alltag Die CVJM Apen, Darmstadt/Eberstadt, Bad Zwischenahn, Schierstein, Oldenburg/Holst., Emden, LV Hannover/Stederdorf, KG Bischofsheim laden 85 Kinder und 20 Betreuer/Innen ein
27. - 29. Oktober 2006 12. Woloshin Konferenz in Wuppertal 33 Teilnehmer/Innen
Das erste Referat mit dem Thema „ Die Reaktorkatastrophe und ihre Folgen“ wurde gehalten von Volker Braun von der Umweltorganisation Greenpeace. Unter anderem wurde über die Frage diskutiert, in wie weit unsere Aktion „Urlaub vom verstrahlten Alltag“ die in jedem Jahr vom CVJM Friedensnetz durchgeführt wird, den Kindern wirklich Erholung schenkt. Volker Braun, der diese Frage mit Ärzten diskutiert hat, ist der Meinung, dass die Kinder nach der Aktion sich deutlich erholt haben. Unsere Partner aus Belarus berichteten, dass immer mehr bisher verstrahlte Gebiete freigegeben werden. Insgesamt wurde gerade in diesem Jahr dieses Thema vermehrt diskutiert.
Das zweite Referat mit dem Thema „Die allgemeine Atom- und Energiepolitik“ wurde gehalten von Reiner Priggen, (MdL NRW für Bündnis 90/Grünen) Energiepolitischer Sprecher und Vorsitzender der Enquete Kommission des Landtages NRW zur Reichweite und Preisentwicklung bei den Öl und Gasvorräten) Der Ursprung und die Basis des CVJM Friedensnetzes ist die klare Position gegen Atomwaffen und die Forderung nach einer Atomenergienutzung. Hierzu verfasste und verabschiedete das CVJM Friedensnetz 1986 bzw. 1992 die Nordhorner Basis und die Ratzeburger Erklärung. Nach Verlesen dieser Stellungnahmen erläuterte Reiner Priggen die derzeitige energiepolitische Situation und zeigte Perspektiven dazu auf.
Im Nachklang zu den Referaten, wurde eine Erklärung verabschiedet: Erklärung des CVJM Friedensnetzes zum 20. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl: Am 26. April 2006 jährte sich zum 20. Mal der Tag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986. Im Mai 1992 verabschiedeten die Teilnehmer/Innen des 7. CVJM Friedensnetztreffens in Ratzeburg eine Erklärung zu Ächtung von Atomwaffen und zum Ausstieg aus der Atomenergienutzung. Die Tagungsteilnehmer/Innen stellen fest, dass auch 20 Jahre nach der Tschernobylkatastrophe die Risiken der Kernenergienutzung unverändert sind.
Sie nehmen mit großer Besorgnis zur Kenntnis, dass der formulierte Rechtsanspruch auf die Nutzung von Kernenergie zu einer weiteren Gefährdung menschlicher Lebensgrundlagen und des Weltfriedens führen können. Dies wird deutlich durch die jüngsten Äußerungen von Teilen der arabische Liga, des Iran und Nordkorea und der zu befürchtenden weiteren Länder. Heute könnten 30 Länder mit dem sofortigen Bau einer Atombombe beginnen. Durch weltweit 6 Mrd. Menschen ist eine überproportionale Zunahme des Energiebedarfs berechtigt zu erwarten. Um die Lebensgrundlagen der Weltbevölkerung nicht zu gefährden, ist dieser Bedarf nur durch eine dezentrale umweltschonende Energiegewinnung sicherzustellen. Alternativen zur Kernenergie sind vorhanden und müssen umfassend und global gefördert werden. Die Teilhabe an einer alternativen und auf Regionen der Erde abgestimmten Energiegewinnung ist friedensstiftend. Als Christen fühlen wir uns dem biblischen Schöpfungsauftrag, „die Erde zu bebauen und zu hüten“ (Genesis 2,15) und der Forderung Jesu „selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden“ (Matthäus 5,9) verpflichtet.
Die Aktualisierung und Fortschreibung der Ratzeburger Erklärung aus dem Jahr 1992 wurde am 29.10.2006 von den Teilnehmer/Innen der CVJM Friedenstagung in Wuppertal verabschiedet.
Klaus Kobs wurde als ehrenamtlicher Friedensnetzsprecher für das Jahr 2007 wieder gewählt.
Nach vielen Jahren seiner Tätigkeit wurde Bernd Somberg aus der aktiven Zeit im CVJM Friedensnetz verabschiedet. Im Rahmen eines Gottesdienstes dankten ihm Dieter Ebert (CVJM Düsseldorf), Karin Stubbe (CVJM Apen) und Olga Schargorodskaja (CVJM Woloshin), für seine unermüdliche Arbeit. |
|
2007 07. - 11. März 2007 Es fand eine Vorbereitungsreise für die Aktion „Urlaub vom verstrahlten Alltag“ mit 13 Teilnehmer/Innen statt.
Sommer 2007 Aktion Urlaub vom verstrahlten Alltag Die CVJM Apen, LV Hannover/Stederdorf, KG Bischofsheim, Darmstadt/Eberstadt, Emden, Lippe/Detmold und Oldenburg/Holstein laden insgesamt 80 Kinder und 17 Betreuer/Innen ein.
17. November 2007 Auflösung des CVJM Freundeskreises Dory
23. - 25. November 2007 13. Woloshin Konferenz im Anne Frank Haus in Oldau Thema: Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft Vieles ist zurzeit im Rahmen der CVJM-Friedensnetzarbeit im Umbruch. Schulen werden geschlossen, Mitarbeiter wechseln, die Arbeit des CVJM Nordbundes wurde eingestellt und es entstehen Fragen zur zukünftigen Belarusarbeit.
Gründungsversammlung / Satzung |
|
|
|